Unterstützen durch richtige Ernährung
Der Name Hashimoto geht auf einen japanischen Arzt zurück, der die Krankheit 1912 erstmals beschrieb. Es handelt sich dabei um eine chronische Schilddrüsenentzündung, die zu den Autoimmunerkrankungen zählt. Hashimoto ist eine der häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion. Autoimmunkrankheit bedeutet, dass das Immunsystem seinen Angriff gegen körpereigene Zellen richtet: in diesem Fall gegen Schilddrüsengewebsstrukturen. Zunächst kommt es zu einer Entzündungsreaktion, die auf die Schilddrüse beschränkt ist. Die meisten Betroffenen haben hier auch noch keinerlei Symptome. Schleichend und schmerzlos wird die Schilddrüse immer mehr zerstört. Ist ganz zu Beginn der Erkrankung eine Überfunktion der Schilddrüse zu erkennen, kommt es erst später zu einer Unterfunktion. Als Auslöser werden emotionale Stresssituationen vermutet, genauso aber auch Umwelteinflüsse und ein Ungleichgewicht im Jodstoffwechsel.
Wozu brauchen wir eigentlich die Schilddrüse?
Die Hauptaufgabe der Schilddrüse liegt im Prinzip in der Bildung der Schilddrüsenhormone, die für den gesamten Energiestoffwechsel und für zahlreiche andere Hormone von Bedeutung sind. Insbesondere bei Kindern fördern die Schilddrüsenhormone sowohl die geistige als auch die körperliche Entwicklung. Um diese Aufgabe reibungslos erfüllen zu können, benötigt sie Jod – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel.
Symptome erst oft nach Jahren
Die Erkrankung beginnt meist schleichend und mit unklaren Symptomen wie Verstopfung, Müdigkeit, Verstimmung, nächtlichem Schwitzen, oft auch mit einer grundlosen Gewichtszunahme. Bei Kindern und Jugendlichen wird Hashimoto mitunter erst durch eine Verdickung des Halses erkannt. Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten sowie eine Wachstumsverzögerung können ebenfalls Symptome sein. Gehen Sie auf alle Fälle zum Arzt, wenn Sie diese Symptome erkennen. Ist die Diagnose gestellt, bekommen die Betroffenen durch Medikamente die Schilddrüsenhormone, mit denen sie dann beschwerdefrei durch den Tag kommen. Bei Kindern ist die Gabe von Hormonen nicht immer zwingend notwendig.
Ernährung bei Hashimoto: Meine 5 besten Tipps
1. Zu viel Jod fördert den Entzündungsprozess
Achten Sie darauf, nicht zu viel Jod aufzunehmen. Also Hände weg von einer ungezielten Einnahme von Jodtabletten – insbesondere in Form von Multivitaminpräparaten! Zu viel Jod kann den Krankheitsprozess noch anheizen. Angst vor Meeresfisch brauchen Sie nicht zu haben. Den und auch alle anderen jodhaltigen Lebensmittel können Sie bzw. Ihre Kinder weiterhin in normalen Mengen bedenkenlos verzehren.
2. Selen lindert die Entzündung
Vielleicht gehören Sie oder Ihre Kinder auch zu den betroffenen Menschen, die sich nicht ganz gesund fühlen, deren Wertelaut Befund aber in Ordnung sind? Dann kann Selen helfen. Selen unterstützt die Immunfunktion unseres Körpers und lindert Entzündungsaktivitäten. Selenreich sind Fleisch, Eier, Fisch, Linsen und Spargel.
3. Vitamine A, E und D sowie Magnesium lindern die Symptome
Der Speiseplan Ihres Kindes sollte diese Nährstoffe ausreichend enthalten, da sie die Symptome der Erkrankung lindern können. Magnesiumreich sind beispielsweise Bananen, Vollkorngetreide, Milch und Milchprodukte. Vitamin A bzw. die Vorstufe davon finden Sie in Gemüse wie Karotten, Grünkohl und Spinat, Vitamin E in Pflanzenölen. Und die beste Vitamin D-Quelle ist das Sonnenlicht.
4. Keine kalzium- und eisenreichen Lebensmittel mit Medikamenten einnehmen
Verabreichen Sie Medikamente nicht gleichzeitig mit kalzium- oder eisenreichen Lebensmitteln. Diese Nährstoffe können die Wirkstoffaufnahme behindern. Da die Medikamente in der Regel morgens eingenommen werden, ist es wohl vor allem das Kalzium, auf das Sie achten müssen, da es in erster Linie in Milch und Milchprodukten zu finden ist. Geben Sie also Milch und Milchprodukte, grünes Gemüse sowie Fleisch (Eisen) besser zu anderen Mahlzeiten.
5. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Schilddrüse
Versuchen Sie eine ausgewogene Ernährung mit reichlich pflanzlichen und wenig tierischen Lebensmitteln einzuführen. Dadurch wird für ein gesundes Körpergewicht und ausreichend Vitalstoffe gesorgt, die die Schilddrüse so gut wie möglich unterstützen. Manche Betroffene berichten, dass ihnen eine glutenfreie Ernährung sehr hilft. Wissenschaftlich bewiesen ist hier aber noch nichts.