Greenpeace warnt vor Chemie in Kinderkleidung

Soll ich die Kleidung für mein Kind im Discounter kaufen oder nehme ich lieber teure Produkt? Für viele Familien stellt sich diese Frage gar nicht: Es fehlt schlichtweg das Geld für Markenware. Doch sollten Sie genau hinsehen, wenn Sie Kinderkleidung kaufen: Viele sind mit gefährlicher Chemie belastet! 

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Schadstoffe in Kinderkleidung

Laut einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace ist Kinderkleidung vom Discounter mit krebserregenden Stoffen belastet. Besonders Kleidung der Discounter Aldi, Lidl, Rewe (Penny) und Tchibo enthält häufig gefährliche Chemikalien, teilt Greenpeace mit. „In mehr als der Hälfte der Proben fanden unabhängige Labore umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien oberhalb der Vergleichs- und Vorsorgewerte. Einige dieser  Stoffe gelten als krebserregend, schädigen die Fortpflanzung oder die Leber“, heißt es in der Pressemitteilung der Umweltschützer.

Kinderkleidung: Vor allem Kinderschuhe sind mit Chemie belastet

Der Untersuchung zufolge sind vor allem Kinderschuhe stark belastet. Aber auch in Regenbekleidung, Jacken und T-Shirts für Kinder entdeckten die Umweltschützer giftige Substanzen. In allen elf getesteten Schuhen, meist Plastiksandalen und Clogs, waren Schadstoffe wie Dimethylformamid (DMF), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder 2-Phenyl-2-propanol (2PP) teilweise in Mengen enthalten, die die  Empfehlungen des Bundesumweltamtes um das Zehnfache über steigen. Die höchste Konzentration des möglicherweise krebserregenden Naphthalins aus der PAK-Gruppe (2,2 Milligramm pro Kilogramm) enthielten die Gummistiefel für Kinder von Tchibo.

Die Regierung reguliert Schadstoffe und Chemie in Kinderkleidung

Ab Ende 2015 sind Kinderprodukte mit Hautkontakt vom Verkauf ausgeschlossen, sofern sie mehr als 0,5 Milligramm pro Kilogramm der krebserregenden Substanzen aus der PAKGruppe enthalten. Ein Hinweis auf die schädlichen Chemikalien ist oft schon der unangenehme Geruch der Schuhe. „Die meisten Schuhe weisen einen stechenden Geruch auf, was häufig auf 2-Phenyl-2-propanol (2PP) oder Acetophenon hinweist. Diese Substanzen können Allergien auslösen, und reizen Haut und Augen“, schreibt Greenpeace. Das Umweltbundesamt bestätigt diese Meinung: „Die in der Studie gefundenen Chemikalien haben zum Teil Besorgnis erregende Eigenschaften und gehören unserer Meinung nach nicht in Textilien – und erst recht nicht in Kinderbekleidung“, sagte Lena Vierke vom Umweltbundesamt.

Mein Tipp: Sehen Sie vom Kauf von Kinderkleidung aus dem Discounter ab!

Als Mutter von fünf Kindern kann ich die Verlockung des Kaufes von Kinderkleidung beim Discounter durchaus nachvollziehen. Dennoch halte ich die Ergebnisse der Untersuchung und die Höhe der gemessenen Schadstoffe in der Kinderkleidung für erschreckend. Ich rate daher dazu, Schadstoffe zu vermeiden und beim Discounter und anderen Billig-Textilmärkten – wenn überhaupt – nur waschbare Produkte zu kaufen und diese vor dem ersten Tragen ein- bis zweimal zu waschen. Der unangenehme Geruch und die Menge der schädlichen Chemikalien reduzieren sich dadurch deutlich. Vom Schuhkauf beim Discounter rate ich aus diesen Gründen sowie aufgrund meiner Erfahrung nach oft für Kinderfüße nicht ausreichenden Qualität auf jeden Fall ab.