Mit diesen 5 Übungen steuert Ihr Kind gegen den „Smartphone-Buckel“
Kein Schritt mehr ohne das Smartphone. Chats unter der Bettdecke bis tief in die Nacht. Und selbst bei den Hausaufgaben wird Ihr Kind ständig von neu eintreffenden WhatsApp-Nachrichten unterbrochen. Die neuen Medien stellen für Kinder wie Eltern eine große Herausforderung dar – und sind nicht selten ein Grund für Streit. Und jetzt warnen Ärzte sogar vor einem „Smartphone-Buckel“. Ich erkläre Ihnen, was es damit auf sich hat, und mit welchen Übungen Ihr Kind einer langfristigen Schädigung der Nackenmuskulatur entgegenwirken kann.
Bewegung macht schlau
Der ständig starre Blick nach unten – auf das geliebte Handy – belastet Gelenke, Muskeln, Sehnen und Nerven extrem. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse regelmäßig Rückenschmerzen. Die Folge sind schmerzhafte Muskelverspannungen, Verhärtungen und Blockaden in der Halswirbelsäule. Die Ursache dafür zeigt eine amerikanische Studie des New Yorker Chirurgen Kenneth Hansraj: Der Kopf hat beim gesenkten Blick auf das Handy ein Zuggewicht von 27 Kilo. Das bedeutet eine Wahnsinnsbelastung für die Wirbelsäule – und das zwei bis vier Stunden am Tag. So lange sind unsere Kinder laut aktuellen Untersuchungen mit ihrem Handy beschäftigt. Dagegen hilft nur, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu trainieren und die gesamte Muskulatur zu kräftigen. Denn je älter wir werden, desto mehr rächt sich eine frühere Fehlhaltung – im schlimmsten Fall mit einem Buckel.
Diese Übungen kräftigen die Nacken- und Rückenmuskulatur Ihres Kindes
Vierfüßlerstand
(kräftigt die stabilisierenden Muskeln an der Wirbelsäule)
1. Ihr Kind kniet sich hin. Die Hände kommen auf den Boden, als wollte es krabbeln. Im sogenannten Vierfüßlerstand nun den Bauch anspannen und den Rücken möglichst gerade halten. Der Blick geht zum Boden.
2. Anschließend streckt Ihr Kind das linke Bein gerade nach hinten und gleichzeitig den rechten Arm nach vorne. Der Kopf bleibt nach unten gerichtet, die Bauchmuskeln sind angespannt. Kurz halten, Seite wechseln, 20 Wiederholungen.
Wie ein Pendel
(dehnt die verspannte Rückenmuskulatur)
1. Ihr Kind stellt sich schulterbreit hin. Dann die Schultern nach unten absenken: weg von den Ohren. In der linken Hand eine Hantel oder eine mit Wasser gefüllte 0,5-Liter PET-Flasche halten. Den Kopf nach rechts neigen, bis es eine leichte Dehnung in Schulter und Nacken spürt. 2. Den linken Arm langsam 20 Sekunden lang (wie bei einer Standuhr) vor- und zurückpendeln. Anschließend Seite wechseln und dreimal wiederholen
Rückenstrecker
(festigt und streckt die gesamte Wirbelsäule)
1. Ihr Kind legt sich auf den Bauch und spannt Beine und Po fest an. Die Arme sind dabei angewinkelt, die Finger zeigen nach vorne. Nun sollte Ihr Kind versuchen, die Handflächen und auch den Brustkorb langsam vom Boden abzuheben.
2. Gleichzeitig die Beine so weit wie möglich Richtung Decke heben. Die Position drei Sekunden halten, 15-mal wiederholen
Kniebeugen mit Gymnastikband
(stärkt die gesamte Rückenmuskulatur)
1. Ihr Kind nimmt ein Gymnastik- bzw. Theraband in beide Hände und stellt sich hüftbreit darauf. Wichtig: Die Enden des Bandes mit den Händen so um – fassen, dass sie sich einmal überkreuzen.
2. Jetzt geht Ihr Kind langsam in die Knie. Mit dem Po nach hinten wandern, so als ob es sich auf einen Hocker setzen würde. Die Kniezeigen dabei leicht nach außen. Die Arme seitlich zur Decke strecken, bis das Band spannt. 3 Sekunden verharren und in die Anfangsposition zurückkehren – 20 Wiederholungen.
Giraffenhals
(streckt den Nacken und verbessert die Haltung)
1. Ihr Kind setzt sich an den Schreibtisch. Nun soll es die Augen schließen und an eine Giraffe im Zoo denken, die vorgebeugt an den Blättern einer Pflanze knabbert.
2. Dabei richtet sich die Giraffe langsam auf – und auf – und noch weiter auf, um den Blick von oben herab auf die Zuschauer zu richten. Erklären Sie Ihrem Kind, dass die Wirbelsäule ein einziger sich schier endlos aufrichtender Giraffenhals ist. Tief ausatmen und dabei die Schultern nach hinten-unten-außen senken.
3. Diese Bewegung sollte Ihr Kind verinnerlichen und jedes Mal praktizieren, wenn es gebückt auf das Handy-Display blicken will.