Wundheilung unterstützen – So gelingt die Wundversorgung

Wundversorgung bei Kindern KI-generiert mit @Midjourney
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Ein kleine Schnittverletzung, eine Schürfwunde oder eine tiefe Verletzung – Wunden gehören zum Alltag. Eine gute Wundversorgung hilft, Infektionen zu vermeiden und die Wundheilung zu fördern. Die richtigen Maßnahmen sorgen dafür, dass sich die Haut schnell regeneriert und ihre Schutzfunktion wiederherstellt.

Wundheilung: Was passiert wenn die Haut eine Wunde hat?

Jede Wunde durchläuft einen natürlichen Heilungsprozess, den die richtige Wundversorgung gezielt unterstützen kann. Die Haut schützt den Körper vor Krankheitserregern und äußeren Einflüssen. Eine Schnittverletzung, Schürfwunde oder tiefere Verletzung durchtrennt das Gewebe und setzt den Körper Infektionsrisiken aus. Die Schutzbarriere der Haut ist unterbrochen, wodurch Keime leichter eindringen können. Doch der Körper reagiert sofort: In mehreren Phasen der Wundheilung schließt er die Wunde, wehrt Infektionen ab und bildet neues Gewebe.

Erste Hilfe bei Wunden – Schritt für Schritt richtig handeln

Einfache Verletzungen heilen mit der richtigen Wundversorgung und einer guten Hautpflege innerhalb von 7 bis 10 Tagen schnell und komplikationslos ab.[1] Im Gegensatz dazu können tiefere oder stark verschmutzte Wunden eine längere und komplexere Wundheilung nach sich ziehen.

Eine sorgfältige Wundversorgung im Rahmen der Ersten Hilfe verhindert Infektionen und unterstützt die Heilung. Dabei kommt es auf die richtigen Maßnahmen an:

  1. Hände reinigen: Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife oder desinfizieren Sie sie vor der Wundversorgung. Tragen Sie sterile Einweghandschuhe, um das Risiko einer Keimübertragung zusätzlich zu minimieren.
  2. Wunde säubern: Lassen Sie leichte, nicht stark verschmutzte Wunden kurz ausbluten, damit sie sich selbst reinigen. Entfernen Sie Schmutz vorsichtig unter fließendem Wasser oder tupfen Sie ihn mit einer sterilen Kompresse ab. Reinigen Sie die Wundränder mit einem Wundreinigungstuch. Entfernen Sie Fremdkörper nicht eigenständig.[2]
  3. Desinfektion: Ein mildes, nicht brennendes Wunddesinfektionsmittel kann helfen, Keime abzutöten und Infektionen vorzubeugen.
  4. Wunde abdecken: Verschließen Sie kleine Schnitt- oder Stichwunden mit einem Pflaster. Decken Sie größere Wunden mit einer sterilen Wundauflage ab und berühren Sie dabei nur den Rand, um Verunreinigungen zu vermeiden. Fixieren Sie den Verband mit Heftpflaster oder Mullbinden – alternativ eignen sich praktische Verbandspäckchen, die beides kombinieren.
  5. Verband wechseln: Wechseln Sie den Verband nach 1 bis 2 Tagen, um die Wunde sauber und trocken zu halten. Ist kein Verband mehr nötig, bleibt es dennoch wichtig, die Wunde vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen.

Leisten Sie bei stark verschmutzten, tiefen oder stark blutenden Wunden sowie bei Verbrennungen und Verbrühungen sofort Erste Hilfe und lassen Sie die Verletzung möglichst schnell ärztlich versorgen. Beginnen Sie mit der Wundversorgung indem Sie die betroffene Stelle kühlen und sie anschließend abdecken. Nutzen Sie dafür idealerweise Verbandszeug mit Metallbeschichtung, da es nicht mit der Wunde verklebt. Alternativ eignen sich sterile Tücher aus dem Verbandskasten.[3] Bei anhaltender Blutung oder größeren Verletzungen hilft ein Druckverband, bis der Rettungsdienst eintrifft. Da jede Wunde, selbst wenn sie nur durch einen Holzsplitter hervorgerufen wurde, eine Eintrittspforte für Bakterien sein kann, ist es immer sinnvoll, den Tetanusschutz zu überprüfen.[4]

Wundversorgung bei Kindern – So heilen Verletzungen richtig

Jährlich erleiden 15,5 Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre einen Unfall, der eine ärztliche Behandlung erfordert. Jungen sind davon häufiger betroffen als Mädchen.[5] Bei Kindern sind kleinere Schnittverletzungen, Platz- und Schürfwunden im Alltag meist harmlos, erfordern aber dennoch Aufmerksamkeit. Dazu gehört nicht nur die richtige Wundversorgung, sondern auch das beruhigende Zureden und Trösten – denn gerade bei Kindern spielt einfühlsame Betreuung eine wichtige Rolle im Heilungsprozess. Ein kleines buntes Pflaster und ein Schmerzwegpusten können schon viel bewirken, ist die Wunde allerdings verschmutzt, dann sollten Sie sie vorsichtig reinigen und Desinfektionsmittel verwenden. Bei der Wundversorgung nach einem Katzenbiss ist besondere Vorsicht geboten, da selbst kleinste Bisswunden sich leicht infizieren und eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machen können. Hat eine Katze ein Kind gebissen – selbst bei einem leichten Biss – sollten Sie umgehend einen Kinderarzt aufsuchen.[6]

Wundheilung: Warum Hautpflege bei der Wundversorgung wichtig ist

Eine gründliche Wundversorgung endet nicht mit einem Pflaster oder Verband – sie unterstützt den gesamten Heilungsprozess. Schürfwunden und Schnittverletzungen verheilen oft schnell, doch die richtige Hautpflege kann Narbenbildung verringern und die Hautregeneration fördern. Sobald die Wunde geschlossen ist, hält eine feuchtigkeitsspendende Creme oder ein Wundheilgel die Haut geschmeidig. Durch optimale Hautpflege lässt sich die natürliche Wundheilung unterstützen, sodass die Haut ihre Schutzfunktion schneller wiedererlangt.


Quellen:

  • [1]„Kleine Wunden: Wie versorge ich sie richtig?“ Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/notfall-erste-hilfe/kleine-wunden-wie-versorge-ich-sie-richtig. Zugegriffen 9. Februar 2025.
  • [2] Kreuz, Deutsches Rotes. „Wundversorgung und Verbände“. DRK e.V, https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/wundbehandlung/wundversorgung-und-verbaende/. Zugegriffen 9. Februar 2025.
  • [3]Klante, Palle. „Eine Brandwunde behandeln – gewusst wie!“ brandschutz-zentrale.de, https://brandschutz-zentrale.de/erste-hilfe/erste-hilfe-wissen/erste-hilfe-bei/brandwunde-behandeln/. Zugegriffen 9. Februar 2025.
  • [4]„Tetanus“. Rki.de, https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Tetanus.html.
  • [5]Ellerkamp, Verena. „Neues aus der Wundversorgung vom Neugeborenen bis zum Teenager – BDC“. BDC, https://www.bdc.de/neues-aus-der-wundversorgung-vom-neugeborenen-bis-zum-teenager/. Zugegriffen 9. Februar 2025.
  • [6]Gesundheitskasse, Aok-Die. „Hunde- und Katzenbisse sind gefährlich: Was Sie tun sollten“. AOK – Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/hunde-und-katzenbisse-sind-gefaehrlich-was-sie-tun-sollten/. Zugegriffen 9. Februar 2025.