Lerntipps Deutsch: Spielerisch den Wortschatz erweitern

Mit zwei Jahren beinhaltet der Wortschatz von Kindern in der Regel 200 Wörter, mit 16 Jahren sollte er sich stark erweitert haben und bei etwa 9.000 Wörtern liegen. Je größer der Wortschatz ist, desto differenzierter kann Ihr Kind sich ausdrücken. Unterstützen Sie es doch auch zu Hause einmal mit einer Übung zum Wortschatz. Wir zeigen Ihnen, wie. 

Inhaltsverzeichnis

Wortschatz Deutsch: Je größer, desto besser

Die wissenschaftliche Forschung hat inzwischen bewiesen, dass Kleinkinder sich neue Wörter aus dem Alltag bereits nach der dritten Wiederholung merken und so ihren Wortschatz erweitern. Regelmäßiges Trainieren und Üben ist also durchaus sinnvoll und führt zu einem großen Wortschatz (nicht nur in Deutsch) sowie differenziertem Sprachgebrauch. Doch wie immer beim Lernen spielt auch hier die Motivation zu einer Übung zum Wortschatz eine große Rolle. Mit den folgenden Lerntipps für Deutsch hat Ihr Kind Spaß und erweitert quasi nebenbei seinen Wortschatz. Die Übungen sind für Grundschüler von der ersten bis zur vierten Klasse geeignet.

1. Übung zum Wortschatz: Der Buchstabe bestimmt das Wort (ab 1. Klasse)

Beginnen Sie die Übung zum Wortschatz damit, dass Ihr Kind stumm das ABC aufsagt. Sagen Sie dann Stopp. Mit dem Buchstaben, den Ihr Kind gerade benannt hat, wird gespielt. Jüngere Kinder, die das ABC noch nicht auswendig kennen, können mit geschlossenen Augen auf eine Buchstabentafel zeigen oder auch einfach auf eine Stelle in einem groß geschriebenen Text tippen.

  • Suche Städtenamen mit dem ausgewählten Anfangsbuchstaben, z.B. Wiesbaden, Worms, Wittenberg …
  • Suche Ländernamen mit dem ausgewählten Anfangsbuchstaben,  z. B. Algerien, Angola, Argentinien …
  • Bilde Tier-Sätze, in denen jedes Wort mit dem ausgewählten Anfangsbuchstaben beginnt, z.B. Bodo Bär brummt bis Belgien.
  • Suche Vornamen mit dem ausgewählten Anfangsbuchstaben, z.B. Rita, René, Richard …

Bei Erst- und Zweitklässlern sollten Sie, um effektiv den Wortschatz erweitern zu können, einfach nur Wörter ohne Bedeutungseinschränkung mit dem ausgewählten Buchstaben finden lassen. Die komplexeren Aufgaben sind in diesem Alter für viele Kinder noch zu schwierig. Sammeln Sie die Wörter und gestalten Sie daraus mit Ihrem Kind zusammen ein buntes Plakat für das Kinderzimmer, vielleicht als Blickfang über dem Schreibtisch. Das motiviert Ihr Kind und erinnert an das Spiel und den Spaß dabei. Auch kann es so seinen Wortschatz in Deutsch immer wieder auffrischen.

2. Übung zum Wortschatz: Wenn das W wackelt (ab 3. Klasse)

Wählen Sie wieder einen Buchstaben aus und lassen Sie Ihr Kind über diesen Buchstaben eine Geschichte schreiben, in dem so viele Wörter wie möglich mit dem Buchstaben vorkommen. Geben Sie eine bestimmte Zeit vor. Ist die Zeit abgelaufen, soll Ihr Kind seine Geschichte vorlesen. Je lustiger und länger sie ist, desto besser. Legen Sie den Schwerpunkt auf den Spaß am Schreiben und Ideenfinden – und nicht auf die korrekte Schreibweise.

3. Übung zum Wortschatz: Montagsmaler

Vielleicht kennen Sie noch die beliebte Familiensendung, bei der der Mitspieler einer Mannschaft einen Begriff gezeichnet hat, den seine Gruppe erraten musste. Je größer die Gruppe der Mitspielenden ist, desto mehr Wörter werden benutzt. Ein Schiedsrichter oder Spielleiter schreibt die verschiedenen Begriffe auf Kärtchen. Sobald der Zeichnende den Begriff gelesen hat, können die anderen Mitspieler wild drauflos raten. Wird der Begriff innerhalb einer festgelegten Zeit, zum Beispiel drei Minuten, erraten, gibt es Punkte. Dann sind die Gegner an der Reihe. Die Mannschaft mit den meisten Punkten gewinnt. Bei jüngeren Kindern sollten Sie leicht zu zeichnende Begriffe nehmen, bei älteren können diese schon komplizierter sein (leicht: Mensch, Tier, Haus, Uhr, Stift, Ball …, aber schwerer: Opa, Hamster, Garage, Stoppuhr, Füller, Tennisball …).

4. Übung zum Wortschatz: Sätze beenden

Bereiten Sie circa 20 Karten vor, auf denen die unterschiedlichsten Satzanfänge stehen. Die Karten werden verdeckt auf den Tisch gelegt, jeder Mitspieler zieht eine Karte und muss dann den Satzanfang fantasievoll und stimmig beenden. Diese Aufgabe kann mündlich oder auch schriftlich bewältigt werden. Die anderen Mitspieler entscheiden, ob der Satz akzeptiert wird.  Es können beispielsweise die folgenden Satzanfänge sein:

  1. Ich spiele am …
  2. Jonas und Lara haben …
  3. Sonntags gehe ich am liebsten …
  4. Mama sagt …
  5. Fasching verkleide ich …
  6. Rechnen oder lesen …                
  7. In der Badehose …
  8. Eine Gitarre und ein Schuh …
  9. Eine Katze hat …
  10. Fußball und Reiten …

Das gleiche Spiel, nur um einiges schwieriger, können Sie auch mit Satzenden vorbereiten. Natürlich können auch beide Spiele gemischt werden. Die Karten dafür haben wir Ihnen auf unserer Internetseite zusammengestellt.

  1. … gegen die Wand.
  2. … finden Sandra und Peter auch.
  3. … hat Mama gesagt.
  4. … stehen Timmi gut.
  5. … oder mit Honig.
  6. … bestimmst nicht du.
  7. … rieche ich am liebsten.
  8. … schmecken richtig gut.
  9. … steht in dem Brief.
  10. … die Katze miaut.