Der Hawik IV-Test: Wann er sinnvoll ist und wie er funktioniert

Ob Ihr Kind intelligent ist oder nicht, wissen Eltern in der Regel auch ohne einen IQ-Test. Trotzdem: Eine Möglichkeit der Diagnostik sind verschiedene IQ-Tests, die in der Regel von Diplom-Psychologen durchgeführt werden. Einen solchen (den Hawik IV-Test) stelle ich Ihnen hier vor. 

Inhaltsverzeichnis

Hochbegabt? Der Hawik IV-Test gibt Aufschluss

Wenn auch andere Fachleute wie Lehrer oder Erzieher das Verhalten Ihres Kindes (zum Beispiel extreme Unruhe, ungewöhnliche Agessivität, innerer Rückzug) nicht erklären können, kann ein gängiger IQ-Test möglicherweise Aufschluss geben. Fachleute auf dem Gebiet der Intelligenzdiagnostik finden Sie

  • in sozialpädiatrischen Zentren,
  • in Erziehungsberatungsstellen,
  • bei Schulpsychologen,
  • bei Psychologen oder Psychiatern in freier Praxis,
  • bei besonders qualifizierten Pädagogen,
  • bei Kinderärzten mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung.

Wenn es einen nachvollziehbaren Grund für die Intelligenzdiagnostik gibt, werden die Kosten für die IQ-Tests häufig von den Krankenkassen übernommen. Um sicherzugehen, sollten Sie dies beim Hawik IV IQ-Test besser im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse direkt abklären.

Der Preis für einen Hawik IV IQ-Test mit persönlicher Auswertung und schriftlichem Bericht richtet sich nach unterschiedlichen Kriterien, besonders wenn er privat bezahlt wird. Dabei kommt es zum Beispiel auf den Umfang des jeweiligen Tests an und auf die Qualifikation der durchführenden Person.

Wann ist ein Hawik IV-Test sinnvoll?

Ein Hawik IV-Test sollte nie als Selbstzweck durchgeführt werden, sondern stets eine bestimmte Funktion erfüllen. Belasten Sie Ihr Kind also bitte nicht mit einem Testverfahren, weil Sie einfach mal wissen möchten, wie intelligent es ist. Wenn Sie allerdings Informationen brauchen, um bestimmte Fragen beantworten zu können, sind IQ-Tests eine vertretbare Methode. Auf die folgenden Fragen können solche IQ-Tests Antworten geben:

  • Warum verweigert mein Kind das Lernen?
  • Welche Schulform ist für mein Kind die geeignetste?
  • Wäre es sinnvoll, dass mein Kind eine Klasse überspringt?
  • Liegt bei meinem Kind eine Legasthenie oder eine Dyskalkulie vor?

Für den pädagogischen Bereich, Schulerfolg und Leistungsvermögen, haben sich zwei IQ-Tests etabliert. Der K-ABC-Test (Kaufman Assessment Battery for Children) und der hier vorgestellte Hawik (Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder), der mit seinen Untertests eher das Leistungsvermögen beurteilt.

Aufgaben im Hawik IV IQ-Test sind geheim

Natürlich können wir Ihnen in diesem Beitrag keine echten Aufgaben aus den vorgestellten IQ-Tests präsentieren. Würde Ihr Kind einige der Aufgaben bereits kennen oder geübt haben, wäre ein Testergebnis nicht mehr aussagekräftig. Die beispielhaft vorgestellten Aufgaben beim Testverfahren Hawik IV sind daher nur ansatzweise ähnlich und keineswegs identisch.

Hochbegabung, ja oder nein? So funktioniert der Hawik IV IQ-Test

Achtung: 2007 wurde der neue Hawik IV, der sich in einigen Punkten stark von der vorherigen Version unterscheidet, auf den Markt gebracht. Der IQ-Test testet nun beispielsweise auch zuverlässig auf Dyskalkulie und unterscheidet nicht mehr strikt in einen Handlungs- und einen Verbalteil. Grundsätzlich teilt sich dieser umfangreiche und sehr aussagekräftige IQ-Test in vier Hauptbereiche: Sprachverständnis, wahrnehmungsgebundenes logisches Denken, Arbeitsgedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit. In den Untertests des Hawik IV, die je nach nach Fragestellung eingesetzt werden, geht es um folgende Inhalte, um eine eventuelle Hochbegabung festzustellen:

  • Hawik IV Mosaik-Test: Das Kind soll mit bestimmten zweifarbigen Würfeln Formen nachlegen.
  • Gemeinsamkeiten finden im Hawik IV IQ-Test: (z.B. Was ist diesen Dingen gemeinsam: Fahrrad und Auto? – „Mit beiden kann man fahren“).
  • Zahlennachsprechen im Hawik IV  IQ-Test: Nachsprechen von Zahlen in der Reihenfolge, wie sie vom Versuchsleiter vorgegeben wurden.
  • Bildkonzepte aus dem Hawik IV IQ-Test: Aus zwei oder drei Bilderreihen (mit jeweils vier Bildern) wählt das Kind jeweils ein Bild aus, um damit eine neue Gruppe zu bilden.
  • Hawik IV Zahlen-Symbol-Test, Beispiel: Zu jeder der Ziffern von 1 bis 5 gehört ein bestimmtes Zeichen, wie es in dem oberen, dunkel unterlegten Teil des Gitternetzes zu sehen ist. Nun muss jeder der unteren Ziffern das entsprechende Symbol zugeordnet/eingezeichnet werden.
  • Hawik IV Wortschatz-Test: Das Kind benennt die Bilder, die ihm vorgelegt werden.
  • Hawik IV Buchstaben-Zahlen-Folgen: 5 – B – 9 – F – 1 – A – Das Kind soll die Zahlen in aufsteigender Reihenfolge und die Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge wiedergeben: 1, 5, 9 und A, B, F.
  • Hawik IV Matrizen-Test: Das Kind betrachtet eine unvollständige Vorlage und wählt aus verschiedenen Bildern das fehlende Teil aus.
  • Allgemeines Verständnis im Hawik IV IQ-Test: Fragen zu sozialen oder allgemeinen Situationen, z.B. Wie verhältst du dich, wenn eine Oma dir ein Geschenk zu Weihnachten macht, deinem Bruder aber nicht?
  • Hawik IV Symbol-Suche: Das Kind vergleicht eine Gruppe von Symbolen mit einem Zielsymbol und entscheidet, ob sich dieses in der Gruppe befindet (siehe Internet-Download).
  • Bilderergänzen im Hawik IV IQ-Test: (z.B. Was fehlt auf diesem Bild?, Bleistift ohne Mine wird gezeigt).
  • Hawik IV Abstreich-Test: Das Kind betrachtet ein Bild und markiert dort die gesuchten Details.
  • Allgemeines Wissen im Hawik IV IQ-Test: (z.B. Wie heißt die Hauptstadt von England?).
  • Rechnerisches Denken im Hawik IV IQ-Test: (Überprüfung mathematischer Konzepte).
  • Hawik IV Rätsel-Test: Das Kind entschlüsselt einen Begriff, der ihm umschrieben wird.