Aufmerksam lernen durch Selbstinstruktion.
Hat Ihr Kind Schwierigkeiten bei der Planung und Durchführung von Aufgaben? Verliert es immer wieder den roten Faden und vergisst es, was es gerade machen wollte? Ist es unruhig und ungeduldig? Lässt es oft Arbeitsschritte aus, oder wirkt es fahrig und unkonzentriert? Häufig ist mangelnde Aufmerksamkeit der Grund, was auf Dauer zu einem Problem werden kann – besonders in der Schule. Die Methode der Selbstinstruktion hilft bei solchen Konzentrationsschwächen. Wir zeigen Ihnen, wie das geht. Probieren Sie es aus!
Konzentration mit Selbstinstruktion fördern.
Nicht nur Kinder mit AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom), sondern jeder unkonzentrierte Schüler profitiert von der Methode der Selbstinstruktion. Bei Konzentrationsschwäche brauchen Kinder Unterstützung, denn sie wirkt sich in der Schule und beim Lernen fast immer negativ aus. Die Methode der Selbstinstruktion ist leicht zu erlernen und bei jedem Lernvorgang anwendbar. Es geht dabei um das aktive Kommentieren der Handlungen. Etwas wirklich Neues muss Ihr Kind dabei nicht lernen, denn diese Form von Selbstgesprächen hat es im Kleinkindalter längst ausprobiert. Können Sie sich noch erinnern?
Mitsprechen tun Kinder automatisch
Gerade Kindergartenkinder neigen dazu, sich selber beim Spielen verbal zu unterstützen. So lernen sie schneller. Oft benutzen sie dazu keine eigenen Ausdrücke, sondern wiederholen Gehörtes. Zum Beispiel beim abendlichen Zähneputzen: „Bella putzt ganz gründlich. Sonst gehen die Zähne vom Zucker kaputt!“ Dabei kommentieren Kinder, was sie gerade tun oder tun sollen. Schon hier steuern sie sich selbst. Alltägliche Vorgänge werden so durch das laute Mitsprechen korrekt ausgeführt und immer vertrauter.
Auch ältere Kinder profitieren vom Mitsprechen
Nach einer Phase des Laut-Mitsprechens hören Kinder bereits vor der Einschulung damit wieder auf. Doch in dem neuen Lebensabschnitt kann dieses Verhalten erneut hilfreich sein. Schulkinder müssen nämlich erst lernen, konzentriert bei der Sache zu bleiben. Damit haben immer mehr Schüler Probleme, besonders wenn es sich um langweilige oder länger andauernde Vorgänge handelt. Schnell sind die Gedanken woanders, und wichtige Lerninhalte werden nicht aufgenommen.
Diese Kinder profitieren von der Selbstinstruktion
- sehr junge Schülerinnen und Schüler, die sich noch nicht an das regelmäßige Arbeiten gewöhnt haben
- Kinder, die schneller denken als handeln
- verträumte Kinder, die sich leicht in ihrer Fantasiewelt verlieren
- impulsive Kinder, die immer gleich umsetzen, was ihnen einfällt
- ungeduldige Kinder, denen alles zu langsam geht
- Kinder, die nicht abwarten können, bis auch alle anderen fertig sind
- Kinder, die nicht sorgfältig arbeiten und viele Flüchtigkeitsfehler machen
- gelangweilte Kinder, die schnell abschalten und dann den Anschluss verlieren
- desinteressierte Kinder, die sich gerne ablenken lassen
- Kinder mit AD(H)S, die eine Reizfilterschwäche haben
So lernt Ihr Kind die Selbstinstruktion in 5 Schritten
Wenn Sie Ihr Kind in der Aufzählung wiedererkannt haben, kann ihm die Selbstinstruktion dabei helfen, sich besser zu konzentrieren und effektiver zu arbeiten. Um die Methode zu erlernen, sind fünf Schritte notwendig.
Bei den beiden ersten Schritten werden Sie selbst aktiv, die drei anderen Schritte müssen Sie Ihr Kind nur still begleiten. Je öfter Ihr Kind die Methode anwendet, desto selbstverständlicher wird sie. Nach einiger Zeit kann Ihr Kind mit der Selbstinstruktion ganz alleine konzentrierter und effektiver lernen und arbeiten.
Die 5 Schritte der Selbstinstruktion
- Zuhören: Sie führen eine Aufgabe vor und sprechen währenddessen laut zu sich selbst. Ihr Kind hört nur zu.
- Zuhören und Mitmachen: Ihr Kind erledigt die gleiche Aufgabe, während Sie ihm laute Anweisungen geben.
- Laut sprechen: Ihr Kind erledigt die Aufgabe, während es laut jeden seiner Schritte kommentiert.
- Leise Sprechen: Ihr Kind erledigt die Aufgabe und flüstert sich selber die einzelnen Schritte zu.
- Innerlich Sprechen: Das Kind erledigt die Aufgabe still und spricht nur noch innerlich zu sich selbst.