Probleme mit der Konzentration: Die besten Therapien und Adressen

Bei starken Problemen mit der Konzentration ist es sinnvoll, Erziehungsberatungsstellen oder Schulpsychologen aufzusuchen. Diese helfen Ihrem Kind gezielt, seine Konzentration zu steigern. Im folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen gute Adressen und Ansprechpartner zum Thema Konzentration. 

Inhaltsverzeichnis

Konzentration: Psychologische oder therapeutische Beratung 

Wenn die Probleme mit der Konzentration bei  einem Kind sehr groß sind, dann leiden nicht nur die schulischen Leistungen, sondern auch der Familienfrieden kann nachhaltig gestört werden. Schuldzuweisungen von außen und eigene Schuldgefühle stürzen manche Familien in große Verzweiflung und tragen nicht dazu bei, die Situation zu verbessern. Da kann therapeutische Hilfe notwendig sein, um den Teufelskreis aus Hilflosigkeit und Verzweiflung zu durchbrechen. Über die örtlichen Erziehungsberatungsstellen, deren Adressen in den Telefonbüchern zu finden sind, über kinderneurologische Zentren oder den schulpsychologischen Dienst (Adresse beim Schulamt) können Eltern Hilfe bei Problemen mit der Konzentration finden. In ausführlichen Gesprächen mit der ganzen Familie wird die Situation genau betrachtet, und anschließend werden sinnvolle Hilfsstrategien besprochen. Dabei kann die Schule durchaus miteinbezogen werden, wenn es die Eltern wünschen.

Nützliche Internetseiten, die nützliche Informationen bieten und wir deshalb empfehlen: www.schulpsychologie.de und www.erziehungsberatung.de

Das Marburger Training für Konzentration – ein Selbstinstruktionstraining

Dieses vielfach erprobte und bundesweit angebotene Training für Konzentration richtet sich an aufmerksamkeitsschwache Kinder und Jugendliche ab der ersten Klasse, die sowohl verträumt als auch hyperaktiv sein können. Die teilnehmenden Kinder werden in kleinen Gruppen zusammengefasst und treffen sich sechs bis acht Mal. Begleitend finden circa drei Elternabende statt, an denen aktuelle Fragen besprochen werden. Die Elternarbeit ist ein zentraler Bestandteil des Programms, damit das von den Kindern erlernte Verhalten auch zu Hause weitergefördert werden kann. In den Trainingsstunden lernen die Kinder, anhand unterschiedlicher Arbeitsblätter unter der Anleitung von Fachleuten ihr Arbeitsverhalten besser zu strukturieren und somit Ihre Konzentration zu verbessern. Durch das laute Mitsprechen, mit dem sie ihre Arbeit begleiten, fällt die Konzentration leichter. Nach und nach wird das laute Mitsprechen zu einem leisen inneren Begleiten ihrer Tätigkeit. Die Übungsstunden enthalten Arbeits- und Entspannungsphasen, die begleitenden Pädagogen stärken und unterstützen die Kinder durch Lob und ein Belohnungssystem.

Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern steigert die Konzentration

Dieses von Lauth und Schlottke entwickelte Programm richtet sich an Kinder zwischen 7 und 12 Jahren und wird von psychologischen Therapeuten durchgeführt. Es besteht aus circa 13 Trainingseinheiten und bezieht die Eltern in den Umgang mit dem Kind ein. Ziel des Trainings ist die Förderung und Unterstützung des Kindes in seiner eigenständigen Entwicklung. Es soll lernen, seine Handlungen durch Konzentration eigenständig und problemangemessen auszuführen, planvoll an Aufgaben heranzugehen und sie möglichst selbstständig zu organisieren. Das Programm ist flexibel und wird auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Kindes ausgerichtet. Es kann als Einzel- oder als Gruppentraining durchgeführt werden. Der Therapeut schließt mit dem Kind einen Vertrag, in dem die Ziele der Zusammenarbeit und das Verstärkersystem erklärt werden. Im Basistraining lernen die Kinder unter anderem das genaue Hinsehen und Hinhören durch Konzentration sowie den Gebrauch der Stopp-Karte. Im folgenden Strategietraining lernen sie, ihr Verhalten im Voraus zu planen und sich an einer übergeordneten Strategie zu orientieren.Verschiedene Signalkarten helfen den Kindern bei ihrem Arbeitsverhalten.

Weiterführende Literatur:

  • Lauth, G.W. & Schlottke, P. F.: Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern Beltz PVU,Weinheim 1999

Therapieprogramm THOP (Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten) bei Problemen mit der Konzentration

Für konzentrationsschwache Kinder mit impulsivem Arbeitsstil und überschießender Aktivität, aber auch mit oppositionellen Verhaltensstörungen haben Döpfner, Schürmann und Fröhlich das Therapieprogramm THOP entwickelt. Das Programm ist für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren angelegt und dauert je nach Ausmaß des Störungsbildes zwischen 10 und 40 Wochen. Nach einer diagnostischen Phase wird für das einzelne Kind ein Therapieprogramm festgelegt, dass neben dem Kind auch die Familie, die ErzieherInnen und die LehrerInnen mit einbezieht und so die Konzentration fördert. Die Therapiesitzungen finden einmal pro Woche statt und dauern circa eine Stunde. Sie werden von Verhaltenstherapeuten durchgeführt; der Therapieverlauf wird regelmäßig kontrolliert und angepasst. Eltern wird im Rahmen des THOP eine Schritt-für-Schritt- Anleitung zur Verbesserung des Umgangs mit ihrem Kind gegeben.

Weiterführende Literatur:

  • Döpfner,M., Schürmann, S., Fröhlich, J.: Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten THOP Beltz Verlagsunion, Weinheim 1998
  • Döpfner,M., Schürmann, S., Lehmkuhl, G.: Wackelpeter und TrotzkopfBeltz Verlagsunion,Weinheim 2000