Richtig Lernen lernen: Auswirkung von Musik auf das Lernen
Hört Ihr Kind auch gerne bei den Hausaufgaben Musik oder kann es Vokabeln angeblich nur richtig lernen, wenn der CD-Spieler läuft? Bei vielen Schülerinnen und Schülern läuft ohne das Lernen mit Musik gar nichts. Doch sind diese Lernmethoden wirklich die richtigen? Lesen Sie hier, was Sie über das Lernen mit Musik wissen sollten.
Lernen mit Musik: Wirklich sinnvoll?
Sie kann glücklich, nervös, aggressiv, ruhig, entspannt, aufgedreht oder traurig machen. Lernmethoden und Lerntechniken mit Musik können auch motivierend wirken. So wie Sie häufig bei einem bestimmten Lied an eine ganz spezielle Situation erinnert werden, kann eine Melodie der Auftakt einer Arbeitsphase sein. Lernen mit Musik können Sie Ihrem Kind also nicht grundsätzlich verbieten, obwohl die Aufnahmefähigkeit des Gehirns dadurch stärker beansprucht wird. Je mehr Informationen ein Gehirn beim Lernen noch nebenbei verarbeiten muss, desto weniger kann Ihr Kind bestimmte Lerninhalte richtig lernen.
Lernen mit Musik für das Gedächtnis
So wie die Werbung die Möglichkeiten des Musikeinsatzes nutzt, um ihre Botschaften besser zu transportieren und bei den Konsumenten zu verankern, kann aber auch Lernen mit Musik dazu führen, dass bestimmte Lerninhalte besser behalten werden. Das gilt besonders für Lernstoff, der reproduziert wird. Hier gibt es sinnvolle Lernmethoden und Lerntechniken mit Musik. Soll sich Ihr Kind beispielsweise Vokabeln einprägen oder das Einmaleins auswendig lernen, so kann es durchaus sinnvoll sein, diesen Stoff im Takt einer bestimmten Musik mehrfach zu wiederholen. So kann Ihr Kind diesen Stoff richtig lernen. Clevere Köpfe haben das bereits mit dem Einmaleins, dem Alphabet und französischen oder englischen Verben umgesetzt, wie es zum Beispiel die 1×1-CDs von Barbara Davids zeigen. Durch die Kopplung des Rhythmus der Musik mit der Vokabel beim Lernen mit Musik ist der Behaltenseffekt bei manchen Kindern größer. Dieses Wissen machen sich einige Verlage zum Thema "Lernen lernen" zu Nutze und bieten englische oder französische Übungen mit musikalischer Begleitung an. Beim Auswendiglernen oder beim mechanischen Lösen von Aufgaben kann Lernen mit Musik also die Motivation aufrechterhalten und der Langeweile vorbeugen.
Entdeckendes Lernen braucht Aufmerksamkeit
Anders verhält es sich, wenn Ihr Kind sich Lerninhalte aktiv erarbeiten muss. Um beispielsweise einen Text konzentriert zu lesen und dann eine Nacherzählung zu schreiben, braucht Ihr Kind seine ganze Aufmerksamkeit. Selber denken und entdecken bindet seine Konzentration und lässt wenig Platz, um sich gleichzeitig auf andere Dinge zu konzentrieren. Schwierige, laute oder anstrengende Musik mit anspruchsvollen Texten stört beim Lernen generell. Manche Kinder sind jedoch selber so unruhig und angespannt, dass eine ruhige, entspannende und meditative Hintergrundmusik ihnen auch beim entdeckenden Lernen hilft. Diese Musik erzeugt dann eine beruhigende Atmosphäre, in der das Kind sich besser konzentrieren kann. Die Musik selbst wird dabei gar nicht bewusst wahrgenommen.
Positive Effekte von Musik beim Lernen
- Sie kann auf das Lernen einstimmen.
- Sie entspannt und beruhigt.
- Sie kann positive Gefühle erzeugen.
- Die Lernatmosphäre wird angenehm empfunden.
- Das Lernen mit allen Sinnen wird angeregt.
- Der Lernprozess wird beschleunigt.
- Sie motiviert.
Musik in den Lernpausen nutzen
Nicht alle Kinder profitieren von Musik beim Lernen, manche werden dadurch sehr abgelenkt und können sich nicht mehr so gut konzentrieren. Das trifft besonders auf auditive Lerntypen zu, die sich leicht von Geräuschen ablenken lassen. Dann sollte der CD-Spieler (Fernseher, MP3-Player, Radio, Computer) auf jeden Fall ausgeschaltet bleiben. In den kurzen Lernpausen, die Schülerinnen und Schüler altersgemäß nach 15 bis 30 Minuten einlegen sollten, hilft Musik, neue Energie zu tanken. Ein Lied von drei bis fünf Minuten, natürlich nicht ein x-beliebiges, sondern ein Lieblingslied, weckt die Lebensgeister und hat genau die richtige Länge für eine Lernpause. Es macht Spaß, lenkt nicht zu sehr ab und motiviert zum Weiterarbeiten. Um die kleinen grauen Zellen wieder richtig anzuregen, ist auch ein begleitendes Tänzchen sinnvoll. Bewegung entspannt den gesamten Körper Ihres Kindes und beugt Haltungsschäden vor. Vielleicht hüpfen Sie bei der nächsten Lernpause einfach mal gemeinsam zu einem Lieblingslied Ihres Kindes durchs Wohnzimmer?
Musikhören ist cool
Es ist gar nicht so einfach herauszubekommen, ob ein Kind Musik beim Lernen wirklich als Unterstützung empfindet oder nur cool sein will und das Verhalten seiner Freunde oder anderer Vorbilder imitiert. Bis ein Kind in die Pubertät kommt und sowieso seine eigenen Vorstellungen diesbezüglich durchsetzt, liegt es also im Aufgabenbereich der Eltern, die Wirkung von Musik bei den Hausaufgaben oder beim Lernen für eine Klassenarbeit einfach zu testen. Probieren Sie ruhig eine Zeit lang aus, ob und wie sich Hintergrundmusik auf das Lernverhalten Ihres Kindes auswirkt.
Mein Tipp: Kreieren Sie eigene Songs passend zum Thema |
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Erfinden Sie doch mal gemeinsam mit Ihrem Kind einen Rap-Song zu einer Hausaufgabe. Mit Sicherheit lässt sich der langweilige Inhalt einer grammatikalischen oder mathematischen Regel auf diesem Wege humorvoll und nachhaltig lernen. Besonders Schlüsselgedanken, Begriffe, Konzepte oder Vorgänge lassen sich so leichter merken. |