Die 6 häufigsten Fehler beim Schreiben einer Bildergeschichte

Im Laufe meiner Arbeit mit Schülerinnen und Schülern habe ich schon sehr viele Bildergeschichten von Grundschülern gesehen. Dabei sind mir sechs klassische Fehler immer wieder aufgefallen. Diese Fehler, die auch von Kindern auf weiterführenden Schulen noch häufig gemacht werden, sind leicht zu vermeiden, wenn man sie kennt. Im Folgenden stelle ich Ihnen die Fehler vor und zeige auch, wie Ihr Kind sie abstellen kann. 

Inhaltsverzeichnis

Effektives Lernen mit Methode

In der Hitparade der Fehler beim Schreiben einer Bildergeschichte gibt es einen ganz klaren Gewinner. Wenn Ihr Kind die Geschichte falsch verstanden hat und in der Folge auch falsch beschreibt, ist eine positive Bewertung kaum noch möglich. Da machen auch eine abwechslungsreiche Schriftsprache und wenig Fehler kaum etwas aus. Deshalb ist Platz 1 unumstritten. Doch auch andere Fehler wirken sich negativ auf die Note aus.

Hitliste der 6 häufigsten Fehler beim Schreiben einer Bildergeschichte

  • 1. Ihr Kind hat die Geschichte falsch erzählt.
  • 2.Ihr Kind hat die Überschrift vergessen.
  • 3. Ihr Kind benutzt immer wieder die gleichen Satzanfänge.
  • 4.Ihr Kind wechselt die Zeitform.
  • 5. Ihr Kind hat kaum Details oder Gefühle beschrieben.
  • 6.Ihr Kind hat keine wörtliche Rede benutzt.

1. Ihr Kind hat die Geschichte falsch erzählt

Viele Schüler sind in einer Klassenarbeit sehr aufgeregt und haben Probleme mit der Konzentration. Das kann dazu führen, dass sie die Bilder einer Geschichte nicht so genau ansehen, wie sie sollten. Manche Kinder fangen gleich zu schreiben an, obwohl sie die Pointe noch nicht verstanden haben. Andere interpretieren die Bilder falsch oder erfinden etwas hinzu, was nicht zu der Geschichte passt.

Mein Tipp: Fragen Sie Ihr Kind nach einem Detail, das nicht sofort auffällt. So muss es sich die Bilder genauer ansehen und sich hinterfragen, warum das Detail in der Geschichte auftaucht

2. Ihr Kind hat die Überschrift vergessen

Bei den meisten Bildergeschichten fehlt die Überschrift, die Kinder müssen sie also selbst „erfinden“. Viele Schüler neigen dazu, eine Überschrift zu ignorieren, auch beim Lesen oder Vorlesen. Sie müssen erst langsam lernen, dass die Überschrift ein wichtiger Bestandteil eines Textes ist. Sie soll neugierig machen und zum Thema hinführen.

Mein Tipp: Ihr Kind soll nach dem ersten Ansehen der Bilder bereits eine vorläufige Überschrift formulieren. Diese sollte nach dem Schreiben angepasst werden. Vergisst Ihr Kind das jedoch, steht zumindest noch der provisorische „Entwurf“ über seinem Text. Außerdem führt das Nachdenken über die Überschrift zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Geschichte, sodass Ihr Kind das Wesentliche besser erkennt.

3. Ihr Kind hat häufig die gleichen Satzanfänge benutzt

Stilistisch ist es nicht schön, wenn jeder zweite Satz eines Textes mit dem gleichen Wort beginnt. Es ist allerdings nicht einfach, neben dem korrekten Beschreiben der Bilder auch noch auf den Schreibstil zu achten.

Mein Tipp: Ordnen Sie in der Übungsphase jedem Finger einer Hand ein Wort zu, mit dem ein Satz beginnen kann. Beispiel: Daumen: Zunächst | Zeigefinger: Danach | Mittelfinger: Und dann | Ringfinger: Anschließend | kleiner Finger: Zuletzt

4. Ihr Kind hat die Zeitform nicht konsequent eingehalten

Eine Bildergeschichte kann sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit geschrieben werden. Allerdings muss die jeweilige Zeit konsequent eingehalten werden.

Mein Tipp: Ihr Kind sollte vor dem Abgeben der Bildergeschichte die Verben (Tu- oder Tun-Wörter) markieren und noch einmal genau ansehen, ob sie alle in der gleichen Zeit stehen.

5. Ihr Kind hat keine Details oder Gefühle beschrieben

Eine Geschichte lebt von den Gefühlen der Hauptpersonen. Diese sind an den Gesichtern oder an der Körperhaltung der gezeichneten Menschen zu erkennen. Ob sich jemand freut oder traurig ist, sieht Ihr Kind am Gesichtsausdruck. Aber auch Details sind wichtig und sollten erwähnt werden.

Mein Tipp: Üben Sie mit Ihrem Kind das genaue Beschreiben von Bildern oder Fotos. Ihr Kind sollte nicht zu schnell locker lassen, sondern versuchen, Sie zu jedem Bild mindestens drei Aussagen zu formulieren. Wo befindet sich die Person? Wie fühlt sich die Person? An was denkt sie gerade?

6. Ihr Kind hat die wörtliche Rede vergessen

Lebendig und interessant wird eine Bildergeschichte erst dann, wenn die Personen zum Leben erweckt werden. Das gelingt am besten mit individuellen Aussprüchen. Das Benutzen der wört – lichen Rede (und der Unterschied zur indirekten Rede) ist nicht leicht und fällt gerade Grundschülern noch sehr schwer.

Mein Tipp: Weisen Sie beim Vorlesen von Texten oder Geschichten immer mal wieder auf die wörtliche Rede hin. Lesen Sie die Satzzeichen, also den Doppelpunkt und die Anführungsstriche, doch einfach laut vor. Oder sagen Sie: „Jetzt kommt eine wörtliche Rede.“ So versteht Ihr Kind nach und nach immer besser, was damit gemeint ist.

Aus Fehlern lernen: Die gemeinsame Nachbesprechung einer Bildergeschichte hilft Ihrem Kind, sich zu verbessern

Gehen Sie eine Bildergeschichte gemeinsam durch, wenn Ihr Kind sie geschrieben hat. Heben Sie positive Elemente unbedingt hervor, und weisen Sie auch auf Verbesserungsmöglichkeiten hin. So wird Ihr Kind langsam immer besser im Schreiben von Bildergeschichten.