Die häufigsten Rechenfehler vermeiden

Wie Ihr Kind diese vermeidet

Die meisten Rechenfehler im Grundschulalter passieren durch falsche Handhabung der Grundrechenarten oder einfacher Rechenregeln. Später und gerade in Zeiten der Pubertät gesellen sich andere Faktoren hinzu:

• Aufgabenstellungen werden nicht richtig gelesen oder gar nicht erst verstanden.
• Aufgaben werden mehr chaotisch als schrittweise und strukturiert gelöst – oft ohne Sinn und Verstand.
• Ergebnisse werden nicht auf Richtigkeit oder Sinnhaftigkeit überprüft.
• Es fehlt grundsätzlich die nötige Übung.

Schuld an alledem ist sehr häufig die fehlende Geduld zum Lösen komplexer Aufgaben.

Mit Hilfe der LEGUAN-Strategie lernt Ihr Kind, konzentriert und schrittweise Rechenaufgaben zu meistern. Die Strategie heißt LEGUAN-Strategie, da die aufeinanderfolgenden Lösungsschritte jeweils mit einem Buchstaben des Wortes „LEGUAN“ beginnen.

Zusätzlich scheint uns dieses Tier sehr passend, da es einerseits Ruhe ausstrahlt (was beim Lösen von Mathematikaufgaben sehr hilfreich sein kann), jedoch andererseits hellwach und immer angriffsbereit ist.

Erfolgreich rechnen mit der LEGUAN-Strategie

Dies sind die einzelnen Schritte der LEGUAN-Strategie:

L = Lesen

E = Erklären

G = Geduld zeigen

U = Ueberlegen

A =Ausarbeiten

N = Nachkontrollien

Schritt 1: Aufgabenstellung genau lesen

Viele Fehler entstehen bereits am Anfang, weil die Aufgabenstellung nicht vollständig oder falsch gelesen wird. Deshalb: Am Anfang genau lesen und eventuell wichtige Infos markieren oder herausschreiben.

Ein Beispiel:

Ricos Vater ist 5-mal so alt wie Rico und Rico ist 32 Jahre jünger als sein Vater.

Schritt 2: Sich selbst die Aufgabenstellung erklären

Dies vereinfacht das Lösen. Nur wer bereits eine Vorstellung von der Aufgabe hat, ist in der Lage, diese mit eigenen Worten wiederzugeben.

Beispiel:

Ich muss ausrechnen, wie alt Rico und sein Vater sind. Ich weiß, dass der Vater 5-mal so alt und 32 Jahre älter als sein Sohn ist.

Schritt 3: Geduld zeigen

Viele Schüler fangen nun an, sofort zu rechnen oder Lösungen auszuprobieren und machen dabei rasch Flüchtigkeitsfehler. Daher an dieser Stelle erst einmal „STOPP!“, kurz zurücklehnen und tief durchatmen.

Schritt 4: Die Lösungsstrategie überlegen

Nun ist es an der Zeit, einen Lösungsplan zu entwerfen:

• Was ist gegeben?
• Was soll errechnet werden?
• Welcher Lösungsweg und welche Rechenoperationen führen zum Ziel?

Beispiel:

In unserem Beispiel handelt es sich um eine Aufgabe mit zwei Unbekannten (das Alter Ricos und das Alter des Vaters), die mit Hilfe eines Gleichungssystems gelöst werden kann. Man kann dazu zwei Gleichungen aufstellen, die schließlich  mit Hilfe des Einsetzungsverfahrens gelöst werden.

Schritt 5: Die Lösung Schritt für Schritt ausarbeiten

Nun wird die Lösungsstrategie in die Tat umgesetzt, wobei x für das Alter Ricos und y für das Alter des Vaters stehen.

Gleichung 1:

Ricos Vater ist 5-mal so alt wie Rico.

y = 5x

Gleichung 2:

Rico ist 32 Jahre jünger als sein Vater.

y = x + 32

Nun kann die Gleichung 1 in die Gleichung 2 eingesetzt und schließlich gelöst werden:

5x = x + 32  / -1x

4x = 32 / :4

x = 8

Lösung: Rico ist 8 Jahre alt.

Nun kann das Ergebnis für x in eine der beiden Gleichungen (im Beispiel in Gleichung 1) eingesetzt werden, um y zu errechnen:

y = 5 (mal 8)

y = 40

Lösung: Der Vater ist 40 Jahre alt.

Schritt 6: Alle Ergebnisse nachkontrollieren

Diesen wichtigen letzten Schritt vergessen (meist unter Zeitdruck) viele Schüler. Häufig können aber hier schnell kleine Rechenfehler aufgespürt werden. In unserem Beispiel könnte man die Ergebnisse leicht in Gleichung 2 einsetzen, um das Ergebnis zu kontrollieren:

40 = 8 + 32

Das Ergebnis stimmt!