Umkehraufgaben: So schult Ihr Kind sein mathematisches Denken
Mit Umkehraufgaben können verschiedene Ziele erreicht werden: zum Beispiel das Einführen einer neuen Rechenart oder das Trainieren des kreativen Denkens auf der Suche nach Lösungen in der Mathematik. Schon in der ersten Klasse werden Umkehraufgaben geübt, sehr zum Leidwesen mancher Kinder. Denn das Umstellen der Zahlen und der Wechsel der Rechenzeichen können verwirrend sein.
Logisches Denken üben
Um es kurz zu erklären: Zu der Aufgabe 5 + 4 = 9 sind zwei Umkehraufgaben möglich, nämlich 9 – 5 = 4 und 9 – 4 = 5 (ab Klasse 1). Die Additionsaufgabe wird hier zur Subtraktionsaufgabe. Umkehren geht auch bei der Multiplikation und Division, denn sie sind jeweils zueinander umgekehrte Rechenoperationen, also 4 · 3 = 12 wird zu 3 = 12 : 4 und 4 = 12 : 3 (ab Klasse 3). Doch langsam!
Wie bei vielen neuen Lerninhalten ist es auch bei der Einführung der Umkehraufgaben ganz entscheidend, den Vorgang Schritt für Schritt zu erklären. Erst wenn Ihr Kind ihn verstanden hat, sollte es den nächsten Vorgang erklärt bekommen. Garniert mit praktischen Übungen, werden so auch komplizierte Vorgänge ganz einfach und motivieren Ihr Kind.
So erklären Sie Ihrem Kind, worum es bei der Umkehrung geht
Eine Umkehrung ist ein Vorgang, den es nicht nur in der Mathematik gibt. Um zu verstehen, was damit gemeint ist, sollte Ihr Kind die Umkehrung zunächst ganz praktisch durchführen:
- das Mäppchen aufmachen -> das Mäppchen wieder zumachen
- einen Hut aufsetzen -> einen Hut wieder absetzen
- einen Schuh anziehen -> einen Schuh ausziehen
Und jetzt soll Ihr Kind selber sagen oder zeigen, was die Umkehrung ist:
- ein Buch aufklappen -> ____________________________
- die Zahnpastatube aufschrauben -> ____________________________
- den Mund aufmachen -> ____________________________
Danach soll Ihr Kind noch etwas finden, was nicht umkehrbar ist, z. B.:
- auf eine Trommel schlagen
- einen Luftballon zerplatzen lassen
- eine Traube essen
Was machen Umkehraufgaben? |
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Umkehraufgaben machen etwas rückgängig! Eine Plus- wird dabei zu einer Minusaufgabe und umgekehrt, eine Multiplikations- wird zu einer Divisionsaufgabe und umgekehrt. |
Lassen Sie Ihr Kind kegeln
Bevor Ihr Kind die Aufgaben mit Papier und Stift lösen soll, ist es sinnvoll, das Prinzip mit dem gesamten Körper zu erfahren. Das geht zum Beispiel mit Kegeln oder leeren Plastikflaschen. Stellen Sie 10 (jede andere Zahl würde auch funktionieren) Flaschen oder Kegel auf, und lassen Sie Ihr Kind diese Zahl (10) aufschreiben. Nun soll es mit einem Ball einige der Flaschen oder Kegel umwerfen und so eine Minusaufgabe erzeugen. Die Anzahl der umgeworfenen Flaschen/Kegel wird von der 10 abgezogen und das Ergebnis ausgerechnet (Beispiel: 10 – 6 = 4).
Nun soll Ihr Kind den Vorgang rückgängig machen. Es zählt also die Flaschen oder Kegel, die stehengeblieben sind, und schreibt die Zahl (4) auf. Dann stellt es die umgefallenen Kegel/Flaschen (6) wieder auf und zählt sie zu den anderen dazu. So erhält es die Rechnung 4 + 6 = 10.
Auch hüpfende Frösche erklären Umkehraufgaben
Für einen anderen Erklärungsweg benötigen Sie einen Zahlenstrahl, einen Zollstock oder ein Maßband, einen Würfel und eine Spielzeugfigur, zum Beispiel einen Frosch. Der Frosch steht am Anfang, also auf der Null, seines Weges. Nun hüpft er beispielsweise von der 4 ganze 7 Schritte vorwärts und landet auf der 11 (4 + 7 = 11). Dann wird der Frosch müde und möchte zurück zu seinem Ausgangspunkt. Er hüpft also von der 11 ganze 7 Schritte zurück (11 – 7 = 4).
Der Zahlenstrahl bietet viele Aufgabenmöglichkeiten, sodass Ihr Kind eifrig üben kann. Noch besser wird es, wenn Sie rund um den Frosch eine witzige Geschichte erfinden, die ihn auf bestimmte Felder hüpfen lässt. Etwa so: Auf Feld 6 steht ein Pool, auf Feld 13 gibt’s Pizza und auf Feld 22 Apfelsaft.
Wichtig |
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Was einem Erwachsenen sehr einfach erscheint, kann für Ihr Kind richtig kompliziert sein. Deshalb setzen solche Lernspiele besonders auf Wiederholung. Lassen Sie Ihrem Kind auf jeden Fall viel Zeit, und wiederholen Sie die Übungen mehrmals. Erst wenn es Ihrem Kind schnell und problemlos gelingt, die Umkehraufgabe zu bilden, können Sie zu den nächsten Aufgaben gehen. |