Eigenmotivation aktivieren: Warum der innere Antrieb so wichtig ist!
Immer wenn ein Kind eine Leistung erbringen soll, muss ein Antrieb aktiviert werden, um zum Ziel zu gelangen. Stärker als äußere Motivation, ist die innere oder intrinsische Motivation. Diese Eigenmotivation ist nicht bei jedem gleich. Neugier, Ehrgeiz, Machtstreben oder die Lust am Gestalten können als Motivationsmotoren wirken.
- Lernen durch Eigenmotivation
- Wie Sie Eigenmotivation individuell ansprechen können
- Solche Erfahrungen stärken die Eigenmotivation
- So entsteht Eigenmotivation
- Eigenmotivation ist auch für das Lernen sehr wichtig
- Positive Anreize fördern die Eigenmotivation auch beim Lernen
- Jedes Kind hat andere Motive
- Was tun, wenn die Eigenmotivation auf dem Nullpunkt ist?
- Positive Anreize fördern die Eigenmotivation auch beim Lernen
Lernen durch Eigenmotivation
Es gehört zu den Fähigkeiten eines guten Lerntherapeuten oder Lehrers, die Eigenmotivation seiner Schüler nach und nach zu entdecken und zu nutzen. Manche Kinder möchten mit ihren Leistungen jemanden beeindrucken, zum Beispiel die Eltern oder einen Freund. Andere Schüler möchten sich vor dem Lehrer selbst beweisen und zeigen, dass sie sich verbessert haben. Bei den einen wird die Eigenmotivation aktiviert, wenn sie als Überraschung für die Familie selbst eine Geschichte erfinden und aufschreiben. Andere lassen sich dagegen eher durch ein Lernduell oder einen Test motivieren.
In Familien mit mehreren Kindern wird oft sehr schön deutlich, wie unterschiedlich die Eigenmotivation von Kindern gelagert sein kann. Stellen Sie sich einen Sonntagmorgen vor, an dem ein gemeinsamer Ausflug in den Zoo geplant ist. Die Kinder trödeln, die Eltern möchten schnell los, um nicht in einen Stau zu geraten. Um das Tempo der Kinder zu steigern, brauchen beide ganz unterschiedliche Anreize, um die Eigenmotivation zu aktivieren. Der neunjährige Elias liebt Tiere und ist neugierig auf das neue Gorillababy. Svenja hingegen mag den Wettkampf und das Siegen, wodurch ihr Ehrgeiz geweckt wird.
Wie Sie Eigenmotivation individuell ansprechen können
Richtig: Auf Elias Anreiz (Neugier) eingehen | Richtig: Auf Svenjas Anreiz (Siegen) eingehen | Falsch: Anreize der Kinder übergehen |
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Elias will das Gorillababy sehen. | Svenja will sich beweisen. | Die Eltern üben Druck aus und drohen |
Wenn du dich jetzt beeilst … | Wenn du dich jetzt beeilst … | Wenn ihr jetzt nicht gleich fertig in der Tür steht … |
… haben wir das Gorillagehege | … bist du als Erste im Auto und kannst wählen, auf welcher Seite du sitzt. | … kriegt Papa einen Wutanfall. … fahren wir gar nicht mehr weg. |
Solche Erfahrungen stärken die Eigenmotivation
- Anstrengung: intensives Lernen hat zu einer guten Note geführt.
- Erlebnis: in einer Situation (Zoobesuch) ist etwas Besonderes, Außergewöhnliches (Geburt) passiert.
- Durchhaltevermögen: intensives Üben, um ein Instrument zu erlernen.
- Kreativität: Ein aufwändig gemaltes oder gebasteltes Werk hat einen Ehrenplatz in der Wohnung erhalten.
- Dankbarkeit: die Freude eines anderen, dem das Kind uneigennützig geholfen hat.
- Erfolgserlebnis: das Lösen eines kniffeligen Problems, das das große Geschwisterkind nicht geschafft hat.
- Tapferkeit: bei einer Spritze oder einer Operation.
- Körperliche Beherrschung: eine schwierige, sportliche Leistung erbracht zu haben, einen Pokal gewonnen zu haben.
So entsteht Eigenmotivation
Wenn Kinder Erfolgserlebnisse haben, Lob und Anerkennung für echte Leistungen bekommen sowie stolz auf ihre Taten und Ergebnisse sind, entwickeln sie die Ehrgeiz, diese positiven Erlebnisse zu wiederholen. Das gelingt aber nur, wenn Kinder gleichzeitig lernen, Misserfolge auszuhalten und sich anzustrengen. Wird ihnen jedes Problem gleich abgenommen und jede Lösung ohne eigene Anstrengung präsentiert, stellt sich keine echte Zufriedenheit ein. Halten Sie sich also zurück, wenn Ihr Kind Aufgaben bewältigen oder Probleme lösen soll. Helfen Sie erst, wenn es allein nicht mehr weiterkommt.
Eigenmotivation ist auch für das Lernen sehr wichtig
Wenn ein Kind motiviert ist, hat es mehr Spaß am Lernen, es ist schneller und oft auch besser. Es interessiert sich für das Lernthema, hat eigene Ideen und behält die Lerninhalte länger. Ob ein Kind gelangweilt, desinteressiert und lustlos im Unterricht oder an den Hausaufgaben sitzt, hängt oft ganz eng mit seiner intrinsischen Lernmotivation zusammen. Gelingt es Eltern oder Lehrern, die Eigenmotivation zu mobilisieren, macht Schule plötzlich Spaß, und auch die Noten werden fast immer besser. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang auch die Flow-Erlebnisse, welche die intrinsische Motivation Ihres Kindes aktivieren.
Positive Anreize fördern die Eigenmotivation auch beim Lernen
Die Kinder Elias und Svenja sollen in den Ferien einen Aufsatz über ihr Weihnachtsfest schreiben. Beide haben nicht viel Lust dazu und möchten lieber mit ihren neuen Geschenken spielen. Wie es trotzdem gelingt, die Kinder zu motivieren, zeigt der Kasten unten.
Jedes Kind hat andere Motive
Kennen Sie die inneren Antriebe Ihres Kindes? Was macht Ihrem Kind ein gutes Gefühl, was bremst es aus? Je besser Sie die Eigenmotivation Ihres Kindes kennen, desto leichter können Sie die Antriebe auch fürs Lernen nutzen, beispielsweise zum Lernen des Einmaleins. Auch in der Pubertät gibt es noch einmal andere Motive für Teenager, sich zum Lernen eigenverantwortlich zu motivieren.
Was tun, wenn die Eigenmotivation auf dem Nullpunkt ist?
Manchmal hat sich die Eigenmotivation so tief vergraben, dass ans Lernen einfach nicht zu denken ist. Dann hat der innere Schweinehund Oberwasser. Fragen Sie Ihr Kind, was es jetzt am liebsten machen möchte. Etwas naschen? Lesen? Musik hören? Einen Freund anrufen? Für 30 oder 60 Minuten sollte es sich eine Auszeit nehmen dürfen: Hauptsache, die Laune bessert sich. Im Anschluss daran wird aber weitergearbeitet, das muss klar vereinbart werden.
Positive Anreize fördern die Eigenmotivation auch beim Lernen
Richtig: Auf Elias Anreiz eingehen | Richtig: Auf Svenjas Anreiz eingehen | Falsch: Anreize der Kinder übergehen |
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Elias ist es sehr wichtig, von anderen gemocht zu werden. | Svenja ist kreativ und erfindet gerne Geschichten. | Die Eltern üben Druck aus und drohen. |
Wenn du den Aufsatz über Weihnachten schreibst … | Wenn du den Aufsatz über Weihnachten schreibst … | Wenn der Aufsatz heute Abend nicht fertig ist … |
… freut Papa sich schon darauf, dass du ihm den Aufsatz abends vorliest. Er macht leckeren Kakao, und es gibt Waffeln dazu. | … machen wir Fotos dazu und drucken alles auf dickem Papier aus. Das wird wie ein richtiges Buch, mit dir als Autorin. | … kommen die Geschenke wieder … gehen wir morgen nicht ins Kino. |