Besser Lernen: Energiekiller für Ihr Kind

Kinder sind im Vergleich zu Erwachsenen wahre Energiewunder, aber auch ihr Akku ist irgendwann einmal leer und muss aufgeladen werden. Das ist ganz normal. Wenn Ihr Kind allerdings oft nicht in Gang kommt, sich müde und schlapp fühlt oder manchmal antriebslos, unmotiviert und gelangweilt ist, sollten Sie genauer hinsehen. 

Inhaltsverzeichnis

4 Energiekiller, die Ihr Kind meiden sollte.

Gerade im Sommer sind unsere Kinder mit Sonnenlicht, angenehmen Temperaturen und frischem Obst oder Gemüse verwöhnt. Der Aufenthalt im Freien unterstützt den Bewegungsdrang und macht richtig Spaß, die frische Luft regt Geist und Körper an. Die meisten Kinder fühlen sich fit und schlafen gut. Auf die folgenden Energiekiller sollten Sie trotzdem unbedingt achten. Nicht nur im Herbst und Winter können sie die Antriebslust und Kräfte Ihres Kindes beeinträchtigen.

 Platz 1 der Energiekiller für Ihr Kind – Energiearme Ernährung

Ohne regelmäßiges Essen und Trinken geht energiemäßig gar nichts, das wissen alle Eltern. Ein hungriges oder durstiges Kind wird übellaunig und ist schnell zu nichts mehr zu gebrauchen, schon gar nicht zum Lernen. Doch nicht jede Nahrung ist wirklich gut für den Energiehaushalt. Achten Sie schon beim Frühstück auf Vollkornprodukte und bieten Sie Ihrem Kind mehrmals täglich Obst und Gemüse mit einem calciumhaltigen Milchgetränk als Zwischenmahlzeit an.

So entstehen Energielöcher

Durch eine falsche Ernährung wird dem Körper Energie entzogen anstatt zugeführt. Das wird verursacht durch einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels, der dann vom Körper „künstlich“ wieder gesenkt werden muss. Dieser Prozess kostet den Körper Kraft, die dann nicht mehr für das Lernen zur Verfügung steht.

Diese Energiespender tun Ihrem Kind gut:

  • Nüsse und Kerne
  • Vollkornreis und -nudeln
  • rohes Obst und Gemüse
  • Vollkornbrot
  • helles, fettarmes Fleisch (Huhn, Fisch)

So hängen Energie und Ernährung zusammen

Schlecht für den Energiehaushalt:

Gut für den Energiehaushalt:

weißes Mehl, weißer Reis oder Nudeln mit wenig Nährstoffen

leere Kohlenhydrate, wie beispielsweise weißer Zucker

koffeinhaltige Getränke wie Cola oder Limonaden mit viel weißem Zucker

kurze Energieschübe durch leere Kohlenhydrate und das folgende Energieloch

rascher Anstieg des Blutzuckerspiegels durch Süßigkeiten

komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, die ihren Zucker nur langsam ins Blut abgeben

vollwertige, ballaststoffreiche Ernährung, um dem Energieloch vorzubeugen

nährstoffreiches Essen (Obst, Gemüse, Nüsse, Milchprodukte)

pflanzliche Nahrung, denn die kann der Körper Ihres Kindes gut und schnell in Energie umwandeln

Rezept: Energie-Cocktail für müde Krieger

Mixen Sie eine halbe Banane, etwas Jogurt, eine Handvoll Erdbeeren und reichlich Milch zu einem frischen Obstcocktail. Verzichten Sie auf zusätzlichen Süßstoff und achten Sie darauf, dass die Früchte keine Schadstoffe enthalten (BIO) und Ihr Kind den Saft direkt trinkt, damit er keine Nährstoffe oder Vitamine verliert. Mit einer halben Erdbeere am Glasrand dekoriert macht der Cocktail schnell Lust auf mehr und lässt süße Cola oder Limonade vergessen.

 Platz 2 der Energiekiller – Bewegungsmangel

Vielleicht haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich ein Spaziergang oder -lauf am frühen Morgen vor der Arbeit positiv auf Ihren ganzen Tag auswirkt. Obwohl der Körper dabei Energie verbraucht, fühlen Sie sich tagsüber ausgeglichen und belastbar. Im Gegenzug dazu macht ausgiebiges Nichtstun müde und antriebslos. Ohne gefordert zu werden, gewöhnt sich Ihr Körper ans „Herumhängen“ und schaltet in den Sparmodus.

So hängen Energie und Bewegung zusammen

Schlecht für den Energiehaushalt:

Gut für den Energiehaushalt:

aus Langeweile auf dem Sofa rumhängen. Couchpotatoes und Sofakuschler bewegen sich zu wenig und werden antriebslos

nach der Schule stundenlanges Fernsehen oder am Computer sitzen

unermüdliches Arbeiten am Schreibtisch oder Lesen ohne Bewegungspausen

am Wochenende nichts unternehmen und sich zuhause  langweilen

nach der Schule und dem (gesunden) Mittagessen einen kleinen Spaziergang mit dem Hund machen

ein kurzer Fußballkick mit Freunden im Wendehammer oder eine Runde Federball im Garten

ein ausgelassenes Tänzchen zum Lieblingslied oder eine kurze Fahrradfahrt zum Zeitungskiosk

am Wochenende mit der ganzen Familie in Bewegung kommen, vielleicht im Schwimmbad (Hallenbad) oder bei einer Wanderung

So werden müde Kinder noch träger

Wer schon müde aus der Schule kommt, dann einen Berg weiße Spaghetti mit Fertigsauce ist und sich danach auf dem Sofa durch die Comicserien zappt, hat kaum noch Energie und wird immer träger. Müssen jetzt noch die Hausaufgaben erledigt werden, wird daraus ein anstrengendes Unterfangen. Nutzen Sie die folgenden Tipps und bringen Sie mehr Bewegung in den Alltag Ihres Kindes.

Tipps für mehr Bewegung:

  • Federball auf dem Parkplatz spielen
  • auf der Wiese Blumen pflücken
  • mit Freunden Verstecken spielen
  • Kletterpark besuchen
  • Erlebnispfad im Wald
  • Nachtwanderung organisieren
  • mit dem Hund ein Wettrennen veranstalten
  • eine Radtour machen

 Platz 3 der Energiekiller – Negativer Einfluss von Freunden

Freunde und Bekannte können einen ganz schön runterziehen und auch Ihr Kind ist vor solchen Einflüssen nicht geschützt. Wenn der beste Freund oder die beste Freundin keine Lust auf Schule hat und alles doof findet, kann sich das auch negativ auf Ihr Kind auswirken.

So hängen Energie und Miesepeter-Freunde zusammen

Schlecht für den Energiehaushalt:

Gut für den Energiehaushalt:

Klassenkameraden, die im Unterricht stören und Ihr Kind vom Aufpassen abhalten

Mitschüler, die sich für den Unterricht nicht interessieren

Kinder, die es für Streberei halten, wenn Ihr Kind sich meldet

Mitschüler, die keine Lust auf Ausflüge, Exkursionen und interessante Besuche haben

Kinder, die sich durch umfassendes Desinteresse auszeichnen

Schülerinnen und Schüler mit einer positiven Einstellung zur Schule und zum Lernen

unterrichtsbegleitende Projekte für Ihr Kind und seine Freunde

gemeinsame Museumsbesuche, das Vorlesen eines spannenden Buches

Nachstellen von Experimenten aus dem Sachkundeunterricht

So können Klassenkameraden Ihr Kind beeinflussen

Klassenkameraden, die Ihr Kind im Unterricht vom Aufpassen abhalten, sind anstrengend. Ihr Kind wird nicht lange gleichzeitig seinem Freund und den Lernansprüchen gerecht werden können: Es wird sich entscheiden müssen, ob es seinem Klassenkameraden folgt oder sich für den Unterricht entscheidet. Das ist sehr schwierig, denn es geht dabei um den Bestand einer Freundschaft. Freunde, die den Unterricht und das Lernen ablehnen, sind schlecht für die Lernenergie Ihres Kindes. Sprechen Sie mit beiden Kindern, den Eltern und Lehrkräften darüber. Vielleicht gelingt es, den Grund für die Ablehnung abzustellen.

 Platz 4 der Energiekiller – Dauerhafte Unter- oder Überforderung

Wenn Ihr Kind in der Schule keine Erfolgserlebnisse hat und sich Tag für Tag dort fehl am Platz fühlt, wird es immer weniger Energie für das Lernen aufwenden wollen. Es erlebt, dass seine Anstrengungen keine Wirkung zeigen. Das demotiviert Ihr Kind so stark, dass es nach und nach seine ganze Energie für die Schule verliert.

So hängen Energie und fehlende Erfolgserlebnisse zusammen

Schlecht für den Energiehaushalt:

Gut für den Energiehaushalt:

häufige Unkenntnis über die täglichen Hausaufgaben

wiederkehrende schlechte Noten, ohne zu verstehen, woher die Fehler kommen

häufige Langeweile im Unterricht

viele angebliche Ungerechtigkeiten durch den Lehrer oder die Lehrerin

Lob und Anerkennung in Form von guten Noten, positiven Bemerkungen der Lehrerin oder des Lehrers und durch den Klassenverband

Augenmerk besonders auf die positiven Eigenschaften und Erfolge Ihres Kindes richten

Energieanschub durch Lob der Eltern

Das bewirken fehlende Erfolgserlebnisse

Solche negativen Erlebnisse sind dauerhafte Belastungen für Ihr Kind, die ihm seine Energie rauben. Wenn es nicht erkennt, wie es die unerfreuliche Situation verändern kann, fühlt es sich hilflos. Jede Anstrengung scheint sinnlos zu sein. Nach einer gewissen Zeit, die von Kind zu Kind unterschiedlich ist, wird es seine Energie nicht mehr zur Veränderung der Situation einsetzen. Die Anerkennung durch die Eltern wirkt wie ein Motor für den Energiehaushalt eines Kindes. Sobald es bemerkt, dass seine Anstrengungen sich lohnen und Erfolge nach sich ziehen, wird es all seine Energie konzentrieren, um dieses Erlebnis erneut zu erleben.