Die 7 Geheimnisse guter Schüler: Erfolg in der Schule für Ihr Kind
Um dem Geheimnis guter Schüler auf die Spur zu kommen, haben wir die zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema gründlich durchkämmt sowie die besten Tipps für Sie und Ihr Kind zusammengestellt. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Kind effektiv unterstützen können.
- Lernmethoden & Lerntechniken
- 1. Positiv denken: „Ich schaff’ das schon!“
- 2. Planung: Gutes Zeitmanagement und hilfreiche Lerntechniken
- 3. Imagepflege: Der erste Eindruck zählt
- 4. Auf den Punkt fokussiert: Konzentration und Aufmerksamkeit
- 5. Handeln hilft verstehen: Wissen anwenden und übertragen
- 6. Seien Sie Vorbild: Die Haltung prägt das Lernverhalten
- 7. Eltern und Lehrer: Gemeinsam geht es besser
- Wenn trotzdem Probleme auftreten …
Lernmethoden & Lerntechniken
Kinder sind keine Maschinen, die einfach programmiert werden können und sich dann wie gewünscht entwickeln. Die kleinen Persönlichkeiten sind vielmehr hochkomplexe Individuen, die mit der Unterstützung von Elternhaus, Schule und Freunden ihren ganz eigenen Weg ins Leben gehen. Bei dieser Entwicklung spielen auch viele Faktoren eine Rolle, die von den Eltern beeinflusst werden können. Wir zeigen Ihnen im Folgenden die sieben besten Tipps für den Schulerfolg und erklären, wie Sie Ihrem Kind bei der Umsetzung helfen können.
1. Positiv denken: „Ich schaff’ das schon!“
Kennen Sie den Ausdruck der „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“? In vielen Lebenssituationen können Sie diese grundlegende psychologische Strategie entdecken. Sie bedeutet schlichtweg, dass etwas Erwartetes eher eintritt als etwas Unerwartetes, weil darauf das besondere Augenmerk gelegt wird. Das gilt auch für Ihr Kind. Wenn es von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt ist, wenn es positiv mit den Leistungsanforderungen umgeht und Aufgaben als Herausforderung aussieht, ist der Erfolg wahrscheinlich. Traut es sich nichts zu, bleibt auch der Erfolg meist aus. Positiv zu denken, Rückschläge zu verkraften und sich nicht entmutigen zu lassen, sind wichtige Erfolgsfaktoren, das haben auch Wissenschaftler der Universität Pennsylvania/USA in einer aktuellen Studie unlängst herausgefunden.
- So stärken Sie den Glauben Ihres Kindes an sich selbst
Schulen Sie die Selbstsicherheit Ihres Kindes mit einem einfachen Training. Legen Sie gemeinsam ein Tagebuch an, vielleicht ein besonders schön gestaltetes Heft, in dem jeden Abend drei positive Erlebnisse festgehalten werden (zum Beispiel eine gut bewertete Hausaufgabe, die Einladung eines Mitschülers und der Sieg beim Schachspielen gegen den älteren Bruder). Sprechen Sie mit Ihrem Kind über diese positiven Erlebnisse, und überlegen Sie, wie es dazu kam, damit solche Erlebnisse sich wiederholen können.
2. Planung: Gutes Zeitmanagement und hilfreiche Lerntechniken
Ihr Kind sollte die schulische Entwicklung nicht komplett dem Zufall überlassen. Eine klare Lernstandsbestimmung (wo bin ich gut, wo muss ich mich anstrengen), ausgewählte Lerntechniken (z. B. Zusammenfassung der Kernaussagen) und ein sinnvolles Zeitmanagement (rechtzeitig mit dem Lernen beginnen) bilden die Basis für den Schulerfolg. Viele schlechte Noten kommen nicht wegen Unvermögens, sondern aufgrund von schlechtem Timing zustande. Verhindern Sie, dass Ihr Kind zu spät mit dem Lernen beginnt, und helfen Sie ihm dabei, schon früh Lerntechniken anzuwenden.
- Vermitteln Sie Ihrem Kind: Lernen ist ein Langstreckenlauf, kein Sprint
Bestehen Sie ab der 1.Klasse auf regelmäßige Lern- und Übungszeiten. Nur wenn Ihr Kind das tägliche Arbeiten für die Schule als festen Bestandteil seines Alltags empfindet, wird das Lernen zum Normalfall. Hat es keine Hausaufgaben auf, können Sie gemeinsam etwas lesen oder zur Übung ein paar Rechenaufgaben wiederholen. So wird die Hausaufgabenzeit sinnvoll genutzt und das regelmäßige Lernen vom ersten Tag an verankert. Besonders Kinder, die auf das Gymnasium möchten, müssen sich auf solch ein Lernverhalten früh einstellen, denn die dortigen Anforderungen sind hoch.
3. Imagepflege: Der erste Eindruck zählt
Lehrer haben eine erhebliche Auswirkung auf den Schulerfolg. Auch bei der Benotung darf die persönliche Beziehung nicht außer Acht gelassen werden. Trotz aller Bemühungen, Noten und Leistungsbeurteilungen objektiv zu gestalten, bleiben Lehrer Menschen, deren Verhalten von individuellen Eindrücken bestimmt ist – und dabei ist der erste Eindruck oft so prägend, dass er nur schwer wieder revidiert werden kann. Ein Schüler, der zu Beginn des Schuljahrs als störend, laut, faul oder frech empfunden wird, hat große Probleme, dieses negative Image wieder loszuwerden.
- So fällt Ihr Kind in den ersten Schulstunden positiv auf
Besprechen Sie mit Ihrem Kind in der letzten Woche der Ferien oder kurz bevor es in einem Fach einen neuen Lehrer bekommt, wie es gleich zu Beginn des Unterrichts einen positiven Eindruck hinterlassen kann. Sorgfältig erledigte Hausaufgaben, die dann auch vorgetragen werden, intensive mündliche Mitarbeit, die Bereitschaft, eine Aufgabe im Klassenverband freiwillig zu übernehmen, oder das Mitbringen von Büchern zum Thema können Ihr Kind in ein positives Licht rücken. Vermeiden Sie auf jeden Fall, sich über einen Lehrer oder seinen Unterricht abfällig zu äußern.
4. Auf den Punkt fokussiert: Konzentration und Aufmerksamkeit
Gute Schüler können sich auch gut konzentrieren – auf diese knappe Formel haben Forscher um den Mediziner Joshua Breslau von der Universität Kalifornien/USA den Schulerfolg von Kindern zwischen drei und 17 Jahren gebracht. Dabei entwickelt sich das Konzentrationsverhalten in der Regel ganz von selbst, wenn Kinder vor Reizüberflutung geschützt werden und in Ruhe spielen dürfen. Guten Schülern fällt es leicht, ihre Aufmerksamkeit zu bündeln und ihre Gedanken auf ein Thema zu fokussieren. Doch mit der Fülle neuer Medien und einer permanenten Verfügbarkeit von elektronischer Ablenkung fehlen heute vielen Kindern die notwendigen Ruhephasen (auch mal Langeweile), um eine längere Aufmerksamkeitsspanne zu entwickeln.
- Vermeiden Sie Reizüberflutung
Kinder mit Konzentrationsproblemen können trainieren, ihre Aufmerksamkeitsspanne zu verlängern. Das geht im Alltag beim Spielen, Lesen oder Lernen, indem die Kinder geduldig immer wieder dazu angehalten werden, ihre Tätigkeit noch nicht zu beenden, sondern sie fortzuführen.
5. Handeln hilft verstehen: Wissen anwenden und übertragen
Je mehr Sinne Kinder beim Lernen einsetzen, desto leichter können sie sich die Lerninhalte merken und diese auch anwenden. So ist das reine Auswendiglernen des Einmaleins nur halb so wirksam wie das Ausrechnen interessanter Aufgaben, beispielsweise mit der Sechser-Reihe. (Jeden Tag bekommt Samuel 6 Luftballons, wie viele Ballons hat er nach 7 Tagen?) Auch eine abwechslungsreiche Methode, wie beispielsweise die im zweiten Beitrag vorgestellten Dreieckskarten für das Einmaleins, hilft beim Lernen.
- Begleiten Sie die Lernthemen außerhalb der Schule
Informieren Sie sich über die Lernthemen Ihres Kindes, und organisieren Sie passende Ereignisse. Besonders leicht ist das in Sachkunde, denn der Besuch eines Museums oder einer alten Burg ist rasch geplant. Aber auch in Deutsch (Film zum Buch), Englisch (englische Liederkassette) oder Mathe (Basteln mit geometrischen Formen) sind Bezüge zum Alltag schnell hergestellt.
6. Seien Sie Vorbild: Die Haltung prägt das Lernverhalten
Kinder orientieren sich an ihren Eltern, daher sind diese laut PISA-Studie bis zu 50% verantwortlich für den Schulerfolg oder Misserfolg. Wenn Sie das Lernen gut und wichtig finden, neugierig sind sowie gerne vieles ausprobieren, überträgt sich diese positive Einstellung auch auf Ihr Kind. Es entwickelt dann eine offene Haltung, die das Aufnehmen neuer Inhalte begünstigt.
- Bleiben Sie neugierig und aufgeschlossen
Interessierte Rückfragen, über den eigenen Tellerrand hinausgucken und echte Begeisterung für neue Erkenntnisse wirken ansteckend auf Ihr Kind. Halten Sie sich auf dem Laufenden, und diskutieren Sie immer wieder unterschiedliche Sichtweisen und Einstellungen. Diskussionen regen Ihr Kind zum Nachdenken an und helfen ihm, den Wert des Lernens zu erkennen.
7. Eltern und Lehrer: Gemeinsam geht es besser
Nicht zuletzt hat es Auswirkungen auf die schulischen Leistungen von Kindern, ob und wie sich ihre Eltern auf die Schule einlassen. Regelmäßiger, aber nicht unmäßiger Kontakt zu den Lehrern, rasche und sachliche Intervention bei Schwierigkeiten sowie die Unterstützung des Klassenverbandes durch persönliches Engagement (z. B. beim Schulfest) werfen auch auf das Kind ein positives Licht. Für viele Eltern ist es gar nicht so einfach, das richtige Maß an Engagement zu finden. Manche sind omnipräsent und wollen fast jeden Tag mit den Lehrern sprechen, andere trauen sich überhaupt nicht ins Schulgebäude.
- Bringen Sie sich in der Schule ein und behalten Sie die Ruhe!
Besuchen Sie regelmäßig die Elternabende, bieten Sie bei schulischen Veranstaltungen Ihre Hilfe an, und bleiben Sie im Gespräch mit den Lehrkräften, ohne Ihr Kind zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Sprechen Sie Fragen und Probleme sofort an, ohne gleich die Schuldfrage zu stellen. Besonders in Krisengesprächen ist es wichtig, sachlich zu bleiben, auch wenn Sie sich ärgern.
Wenn trotzdem Probleme auftreten …
Auch wenn Eltern alles richtig machen und ihr Kind so gut unterstützen, wie es nur geht, kann der Schulerfolg ausbleiben. Dafür kann es viele Gründe geben, die oft nicht so leicht zu erkennen sind. Wenn das Gespräch mit Ihrem Kind und den Lehrern keinen Aufschluss über die Ursachen der Probleme gibt, sollten Sie sich an Fachleute wenden. Erziehungsberater oder Schulpsychologen sind dafür ausgebildet, durch Tests, Gespräche und Beobachtungen die Ursachen zu ermitteln. Geeignete Interventionen, von Konzentrationstraining bis zu einem Klassenwechsel, werden dann eingeleitet, um die Schwierigkeiten zu beseitigen.
- Mein Tipp: Unsere sieben Geheimnisse helfen Ihnen sicher dabei, den einen oder anderen Bereich im schulischen Umfeld Ihres Kindes zu verbessern. Sie und Ihr Kind sollten sich davon aber auch nicht unter Druck setzen lassen, denn niemand ist perfekt. Falls Ihr Kind beispielsweise zu schüchtern ist, um sich aktiv am Unterricht zu beteiligen, sollten Sie es nicht dazu drängen.