Null-Bock-Haltung überwinden: So klappt es trotz Pubertät!
Viele Eltern kennen die „Null-Bock-Haltung“ ihres Kindes während der Pubertät. Egal ob in der Schule oder bei anderen unliebsamen Aufgaben: Der innere Schweinehund ist in dieser Zeit ein vertrauter Bekannter. Was Ihr Kind tun kann, um sich zum Lernen besser zu motivieren und so die „Null-Bock-Haltung“ zu überwinden, lesen Sie hier!
Tipps für mehr Motivation zum Lernen
Diese "Null-Bock-Haltung" ist ein ständiger Begleiter, die sich sofort bemerkbar macht, wenn Ihr Sprössling etwa seine Hausaufgaben erledigen, ein Referat vorbereiten oder für eine Klassenarbeit lernen muss. Also alles Aufgaben, zu denen Jugendliche in der Pubertät oft sowieso keine Lust haben. Das Gemeine an dieser Lustlosigkeit ist, dass Ihr Kind in seinem Vermeidungsverhalten noch weiter bestärktwird!
Ursachenforschung betreiben: Woher kommt die "Null-Bock-Haltung"?
Nicht jede fehlende Lust zum Lernen lässt sich mit der Pubertät begründen. Sicher setzten viele Jugendliche in der Zeit des Erwachsenwerdens die Schule nicht unbedingt auf Platz eins ihrer Prioritätenliste, doch manchmal steckt auch mehr hinter der fehlenden Motivation als „nur“ eine "Null-Bock-Haltung". Weitaus häufiger als die Unterforderung, die Jugendlichen die Lust am Lernen aus Langeweile nimmt, ist die völlige Überforderung, die zu Lernfrust und manchmal auch massiven Ängsten führen kann. Wenn Ihr Kind in der Schule den Anschluss verloren und so das Gefühl hat, sowieso keine guten Noten mehr bekommen zu können, wird es auch nicht mehr freiwillig lernen. Ohne Aussicht auf Erfolg fehlt ihm der wichtigste Grund, sich anzustrengen. Der innere Schweinehund hat so leichtes Spiel.
Verschaffen Sie Ihrem Kind Lernerfolge!
Ist Ihr Kind tatsächlich unterfordert und lernt es aus Langeweile nicht, sollten Sie in einem Gespräch mit seinen Lehrern klären, wie für Ihr Kind neue Herausforderungen geschaffen werden können, etwa indem es eine Klasse überspringt, in seinem Lieblingsfach am Unterricht in einer höheren Klasse teilnimmt etc. Hat Ihr Kind jedoch den Anschluss verloren, dann hilft alles Schimpfen nichts. Stattdessen sollte es jetzt möglichst schnell ins Handeln kommen! Auch hier bieten sich verschiedene Lösungen an, z. B. Nachhilfe auf Zeit, bis die Lücken wieder gestopft sind, das Wiederholen einer Klasse oder, bei Dauerüberforderung, der Wechsel in eine andere Schulform, etwa vom Gymnasium auf eine Real- oder Gesamtschule. Wichtig ist, dass Ihr Kind bald wieder die Erfahrung macht, dass seine Anstrengungen sich lohnen und mit guten Noten belohnt werden.
Motivation statt Null-Bock: Den eigenen Willen stärken!
Seinen inneren Schweinehund kann Ihr Kind also nur überwinden, wenn es Willensstärke beweist sowie diese durch entsprechende Sätze und eine starke Körperhaltung auch bis zum Ende der Lernzeit beibehält. Für die meisten Schüler ist hier der Vergleich mit dem ausgeprägten Willen und Durchhaltevermögen eines Marathonläufers plausibel. Jeder Läufer hat irgendwann einmal während der 42 Kilometer langen Strecke das Gefühl, dass es nicht mehr weitergeht. Jeder Schritt wird zur Qual. Aber aufgeben? Auf gar keinen Fall! Der Marathonläufer weiß, dass er nur durch das Überwinden des „toten Punktes“ neue Kräfte gewinnt. Also beißt er die Zähne zusammen und kämpft. Seine "Null-Bock-Haltung", die ihn nur zum Aufgeben überreden würde, lässt der Marathonläufer erst gar nicht zu Wort kommen. Stattdessen sagt er sich Sätze wie: „Jetzt erst recht! Ich halte durch!“.
Schüler verstehen sehr gut, dass es ihnen mit vielen Herausforderungen in ihrem schulischen Alltag, und auch sonst im Leben, oft nicht anders geht als dem Marathonläufer. Auch Ihr Kind kommt beim Lernen und Arbeiten für die Schule vermutlich immer wieder einmal an einen Punkt, an dem es richtig „wehtut“. Aber wenn Ihr Kind es schafft, nun die Zähne zusammenzubeißen und so seinen kritischen Punkt zu überwinden, läuft es anschließend in der Regel „wie geschmiert“. Aus solchen Erfahrungen wird Ihr Kind eine Menge Selbstvertrauengewinnen sowie Kraft und Motivation für weitere Herausforderungen schöpfen.
Die Freizeit genießen und für die getane Arbeit belohnen!
Jede Lernzeit geht irgendwann mal zu Ende. Bereits im Voraus kann sich Ihr Kind darauf freuen und auf das gute Gefühl, alle Aufgaben geschafft zu haben. Kein Mensch kann seine Freizeit wirklich genießen, wenn im Hintergrund der Berg der unerledigten Aufgaben ständig weiter wächst. Ist aber alle Arbeit erfolgreich zu Ende gebracht, ist Ihr Kind auch in der Lage, seine Freizeit in vollen Zügen zu genießen und so neue Energie zu tanken – das ist sicher die beste Belohnung!
Zusätzlich kann es sich eine kleine Belohnung in Aussicht stellen – sofern ihm die bevorstehende Freizeit als Anreiz zum Arbeiten noch nicht ausreicht. Dazu sollte sich Ihr Kind bereits vor dem Lernen genau überlegen, womit es sich anschließend belohnen möchte, z. B. mit einem dicken Eis, einer Runde Basketball, einem Spielchen mit dem Hund oder einem Schwimmbadbesuch mit einem Freund. Solche „schönen Aussichten“ motivieren oft zusätzlich und helfen Ihrem Kind dabei, die anstehenden Aufgaben vehementer anzugehen.
- Mein Vorschlag: Das persönliche Anti-Schweinehund-Programm!
Um seinen inneren Schweinehund in den Griff zu bekommen, kann Ihr Kind nun sein „persönliches Anti-Schweinehund-Programm“ entwerfen. Dabei kann es im ersten Schritt die Stimmen seines inneren Schweinehundes entlarven, dann Gegenrezepte suchen und im letzten Schritt einen persönlichen Mutmacher-Satz formulieren.