Einen Brief schreiben – Schritt für Schritt erklärt
Die Kunst des Briefeschreibens
Daher sind die Grundregeln nicht eins zu eins übertragbar. Ein freundlicher Schreibstil, die passende Begrüßung, der Absender und ein logischer Aufbau der Nachricht können aber auch im digitalen Schriftverkehr nicht schaden. Dieses Wissen erwirbt Ihr Kind, wenn es Briefe schreibt, ganz nebenbei. Außerdem können Sie über das Versandsystem (Briefmarke, Briefkasten, Sammelstelle, Briefträger) sprechen, Ihr Kind trainiert seine Handschrift, und es erlebt einen gewissen „Werkstolz“, wenn der fertige Brief auf den Weg geschickt wird.
Ein privater Brief gleicht einem Gespräch
Ihr Kind leitet den Brief mit einer freundlichen Frage ein oder mit einer kurzen Schilderung darüber, wie es ihm geht bzw. was inzwischen geschehen ist. Neuigkeiten oder interessante Ereignisse sind gute Themen, die in einem Brief mitgeteilt werden können. Dabei darf Ihr Kind ruhig ausführlich beschreiben, was es erlebt hat und wie sich dabei gefühlt hat. Zum Schluss kommt eine freundliche Verabschiedung. Ein Brief ist somit genauso aufgebaut wie ein Aufsatz. Er enthält eine Einleitung, einen Mittelteil und einen Schluss.
Rechtschreibung: „Abend“ oder „Abent“? – So sorgen Sie für eine sichere Rechtschreibung Ihres Kindes
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum erfolgreichen handgeschriebenen Brief
Schritt 1: Wem möchte ich einen Brief schreiben?
Bevor Ihr Kind mit dem Schreiben beginnt, sollte es sich überlegen, wer den Brief bekommen und was darin stehen soll. Jetzt, kurz vor Ostern, ist eine gute Gelegenheit, einem Freund oder einem Verwandten einen Brief zu schreiben.
Schritt 2: Worum soll es in meinem Brief gehen?
In einem zweiten Schritt sollte sich Ihr Kind überlegen, worüber es in seinem Brief schreiben möchte. Sicherlich gibt es eine Menge Ereignisse, die berichtenswert sind. In kurzen Stichworten kann sich Ihr Kind notieren, wovon der Brief handeln soll.
Schritt 3: So schreibt Ihr Kind die Einleitung
Zunächst begrüßt Ihr Kind die ausgewählte Person mit einer freundlichen Anrede, meistens „Liebe/r …“ oder „Hallo …“ und dem Vornamen. Dann lässt es eine kleine Lücke und beginnt mit einer neuen Zeile. Wenn es hinter der Anrede ein Komma gemacht hat, schreibt es klein weiter. Hat es kein Satzzeichen gesetzt, beginnt es mit einem Großbuchstaben. Diese Sätze eignen sich für eine Einleitung:
- Wie geht es dir?
- Wir haben lange nichts mehr voneinander gehört.
- Als ich heute Morgen aufgewacht bin, musste ich an dich denken.
- Weil ich dich vermisse, schreibe ich dir jetzt einen Brief.
In einem persönlichen Brief ist es wichtig, Interesse und Anteilnahme zu zeigen. Wenn Ihr Kind nur von sich schreibt, wird der Empfänger den Brief langweilig finden. Um sein Interesse an der anderen Person zu bekunden, kann Ihr Kind im Brief Fragen stellen. Das passt am besten in die Einleitung. Es kann sich danach erkundigen, wie es dem Adressaten geht und/oder ergangen ist.
Schritt 4: So schreibt Ihr Kind den Hauptteil
Im Hauptteil des Briefes schildert Ihr Kind alle Ereignisse, über die es berichten möchte. Immer wenn es ein neues Thema beginnt, sollte es einen Absatz machen. Ein Brief wird umso interessanter, je persönlicher er ist. Ihr Kind darf also ruhig über seine Gefühle, seine Gedanken und seine Wünsche schreiben. Diese Themen eignen sich für den Hauptteil:
- Ihr Kind schreibt über seinen letzten Urlaub.
- Ihr Kind schreibt über ein aufregendes Abenteuer.
- Ihr Kind schreibt darüber, dass es einen Hund bekommen hat.
- Ihr Kind schreibt über ein sportliches Ereignis.
Schritt 5: So schreibt Ihr Kind den Schluss
Nachdem Ihr Kind im Hauptteil sehr viel über sich mitgeteilt hat, ist nun wieder Platz für Grüße, Wünsche und persönliche Anteilnahme. Diese Formulierungen eignen sich für den Schluss:
- Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
- Liebe Grüße, dein(e) …
- Gute Besserung
- Bis bald
- Lass mal wieder von dir hören.