Mit diesen 4 Übungen wird das Schriftbild Ihres Kindes verbessert
Viele Erwachsene schreiben fast gar nicht mehr mit der Hand, sondern nutzen die Tastatur ihres PCs oder gleich die Spracherkennung ihres Handys. Dieser Trend macht auch vor Kindern nicht halt. Geschrieben wird ausschließlich in oder für die Schule. Kein Wunder, dass die Handschrift bei Kindern immer schlechter wird. Es fehlt an Übung und Anlässen, bei denen sie gefordert wird.
Handschrift verbessern
Schon immer waren unleserliche Handschriften in der Schule ein großes Thema. Besonders bei Jungen klagten Eltern und Lehrer über das Gekritzel in Hausaufgaben und Klassenarbeiten. Zu Recht, denn viele Texte waren kaum zu entziffern. Leider hat sich dieses Problem verschärft, denn die Klick- und Wisch-Kultur der Bildschirme fördert die Verbesserung der Handschrift nicht.
Im Gegenteil: Immer mehr Schülerinnen und Schüler schreiben unleserlich und sind durch ihre Handschrift schulisch benachteiligt. Denn wenn der Lehrer nicht entziffern kann, was Ihr Kind schreibt, kann er es nicht als richtige Lösung bewerten.
Das Schriftbild: Entschlüsseln Sie, was Ihr Kind falsch macht
Bis zum Ende der 4. Klasse sollen Schulkinder flüssig, weitgehend fehlerfrei und leserlich schreiben können. Dabei ist es egal, ob eine Form der Schreibschrift oder eine Druckschrift gelehrt wird. Spätestens ab der 5. Klasse wird eine schlechte Handschrift zu einem individuellen Problem.
Mit der Aufforderung, doch endlich ordentlicher zu schreiben, können viele Kinder gar nichts anfangen. Sie wissen einfach nicht, was genau von ihnen und ihrer Handschrift erwartet wird. Schauen Sie sich die Texte Ihres Kindes genau an, und beurteilen Sie, welche der folgenden vier Faktoren zutreffen.
Eine unleserliche Handschrift setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen
- mangelnde Unterscheidung der Buchstabengröße, sodass Groß- oder Kleinschreibungen nicht sicher zu erkennen sind
- fehlende Orientierung an den Schreiblinien, sodass Wörter verrutschen
- undeutliche Verschriftung einiger Buchstaben oder Buchstabenübergänge
- fehlende Formkonstanz (häufiges Durchstreichen und Überschreiben)
Handschrift Ihres Kindes verbessern und die Lesbarkeit der Texte erhöhen
- Viele Kinder nehmen sich viel zu wenig Zeit, um ihre Texte zu schreiben. Bremsen Sie Ihr Kind aus, wenn es möglichst schnell schreiben will. Trainieren Sie eine Weile so: einatmen – ein Buchstabe – ausatmen – ein Buchstabe – einatmen – ein Buchstabe – ausatmen – ein Buchstabe …
- Überprüfen Sie die Stifthaltung, und korrigieren Sie sie gegebenenfalls.
- Analysieren Sie anhand der Texte Ihres Kindes, welche Buchstaben es falsch schreibt. Üben Sie diese nach und nach – nie alle auf einmal. Bei der Schreibschrift sind beispielsweise das Köpfchen-e und Schleifen-s in der vereinfachten Ausgangsschrift häufige Fehlerquellen.
- Wenn Ihr Kind mit dem Verhältnis von Groß- und Kleinbuchstaben Probleme hat, lassen Sie es diese Übung auf Rechenkästchen über mehrere Zeilen machen. Hier wird nicht nur der Größenunterschied, sondern auch das Grundbewegungsmuster trainiert. Schon nach wenigen Tagen wird sich seine Schrift verbessern.
Schreibschrift oder Druckschrift? Ab Klasse 5 entscheidet Ihr Kind
Welche Schrift Ihr Kind benutzt, gibt bis zur fünften Klasse meistens die Schule vor. Bundesweit lernen Erst- und Zweitklässler inzwischen eine vereinfachte Schreibschrift, alternativ wird auch eine neue Grundschrift (verbundene Druckbuchstaben) angeboten. Ab der fünften Klasse schreiben immer mehr Kinder in Druckschrift und wenden sich von der Schreibschrift ab. Das ist besonders bei einer schlechten Handschrift sinnvoll, denn Druckschrift ist generell einfacher zu lesen. Doch auch hier hat eine schlechte Lesbarkeit gravierende Auswirkungen auf die Benotung.
- Motivation ist immer ein wichtiger Faktor
Neben dem konsequenten Üben des Schreibens braucht Ihr Kind zur Verbesserung seines Schriftbildes auch jede Menge Zuwendung, Aufmunterung und Lob.