Umgang mit dem Wörterbuch
Auch in Zeiten von Wikipedia und Suchmaschinen im Internet müssen Kinder lernen, mit einem klassischen Wörterbuch umzugehen. In der Schule wird diese Fähigkeit auf jeden Fall benötigt, aber auch später hilft das schnelle Zurechtfinden im Nachschlagewerk beim Lesen und Aneignen von Wissen. Wobei genau das Wörterbuch hilft und warum auch die Buchform noch ihre Berechtigung hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.
- So geht’s!
- Dieses Zusatzwissen bieten Wörterbücher Ihrem Kind
- So lernt Ihr Kind den Gebrauch des Wörterbuchs
- Darauf sollten Sie beim Üben unbedingt achten
- Freuen Sie sich gemeinsam, wenn Ihr Kind das gesuchte Wort findet
- Achtung: Im Wörterbuch steht nicht jede Wortform!
- Nutzen Sie selbst Wörterbücher
So geht’s!
Wer seinen Wortschatz erweitern möchte, Bedeutungen von Wörtern sucht oder eine Übersetzung benötigt, ist mit einem Wörterbuch oder Lexikon gut beraten. Dort finden sich Antworten auf die Fragen der Schreibweise, der Aussprache, der Bedeutung und der Grammatik. Im Fremdsprachenwörterbuch geht es um die richtige Übersetzung von Begriffen. Neben diesen grundlegenden Informationen finden sich besonders in Wörterbüchern für Kinder und Jugendliche noch weitere Informationen, beispielsweise zu Wortfamilien oder zur Herkunft von Wörtern. Besonders die speziellen Grundschulwörterbücher bieten viel mehr als ein klassisches Lexikon für Erwachsene. Sie erklären Begriffe, stellen Lernwörter heraus oder zeigen weitere Wörter der gleichen Wortfamilie. Es wird also eindeutig mehr Wissen im Wörterbuch als in den meisten Internet-Nachschlagewerken vermittelt.
Dieses Zusatzwissen bieten Wörterbücher Ihrem Kind
- Stichwörter zum Hauptwort
- Geschlecht des Wortes (Artikel)
- Worttrennung in Silben
- Erklärung von Abkürzungen
- Betonung der Silben
- Synonyme (Wörter mit ähnlicher Bedeutung)
- Anwendungsbeispiele (z. B. Redewendungen)
- Oberbegriffe
- Unterbegriffe
Wörterbücher bieten eine Vielfalt von Wissen rund um ein gesuchtes Wort, in der Regel wissenschaftlich überprüft und absolut zuverlässig. Damit sind sie dem Internet oft weit überlegen, denn hier wird nicht immer überprüft, ob alle Einträge korrekt sind. Hinzu kommt: Wer sich sicher im Alphabet bewegt, tut sich auch mit der Rechtschreibung leichter, denn er kann bei Unsicherheiten rasch nachschlagen.
So lernt Ihr Kind den Gebrauch des Wörterbuchs
Gleichgültig ob Ihr Kind vom Wert eines Wörterbuchs überzeugt ist oder nicht, in der Schule wird der Umgang damit auf jeden Fall geübt. Eine der wichtigsten Fähigkeiten zum Gebrauch des Wörterbuchs ist die genaue Kenntnis des Alphabets. Wenn Ihr Kind das nicht beherrscht, blättert es ziellos durch die Seiten und findet nicht, was es sucht. Im Wörterbuch sind alle Begriffe nach dem Alphabet sortiert, und zwar nicht nur die ersten, sondern auch alle Folgebuchstaben eines Wortes. Die sichere Kenntnis der alphabetischen Reihenfolge der Buchstaben ist also unerlässlich. Üben Sie daher immer wieder das Alphabet mit Ihrem Kind. Das ist auch ein gutes Training für den Englischunterricht, denn da sind schon ab Klasse 1 alphabetische Worttabellen in den Lehrwerken hinten angehängt.
Darauf sollten Sie beim Üben unbedingt achten
Beginnen Sie mit den Anfangsbuchstaben. Ihr Kind soll im Wörterbuch bestimmte Begriffe finden, die jeweils mit einem anderen Anfangsbuchstaben (Reisepass, Mittelalter, Asien) beginnen. Zunächst kann es schätzen, ob sich das Wort eher am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wörterbuchs befindet. Dann beginnt es mit der genauen Suche. Mit diesen Fragen helfen Sie Ihrem Kind, beispielsweise bei der Suche nach dem Begriff „Reisepass“:
- Suchst du das Wort eher am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wörterbuchs?
- Sage das Alphabet auf: Wann kommt das R von Reisepass?
- Welcher Buchstaben steht vor dem R, welcher dahinter?
- Wie lautet der zweite Buchstabe des Wortes?
- An welcher Stelle steht er im Alphabet?
- Wie lautet der dritte Buchstabe des Wortes?
- An welcher Stelle steht er im Alphabet?
Freuen Sie sich gemeinsam, wenn Ihr Kind das gesuchte Wort findet
Wie immer beim Lernen helfen Erfolgserlebnisse dabei, die Motivation und die Freude am Lernen zu stärken. Loben Sie Ihr Kind, wenn es den Gebrauch mit dem Wörterbuch regelmäßig trainiert. Betrachten Sie diese Übung wie ein Rätselspiel, denn es verschafft Ihrem Kind Genugtuung, wenn es ein gesuchtes Wort (schnell) gefunden hat. Sammeln Sie spannende Wörter im Alltag, die Ihr Kind im Wörterbuch nachschlagen kann. Lassen Sie auch Ihr Kind Vorschläge machen und suchen Sie dessen Wörter.
Achtung: Im Wörterbuch steht nicht jede Wortform!
Nicht jedes Wort findet Ihr Kind im Wörterbuch, viele müssen erst umgewandelt werden. Verben und Adjektive können nur in der Grundform gefunden werden.
Beispiel: rannte = rennen oder älteste = alt
Nomen hingegen findet Ihr Kind in der Einzahl, es muss also die Mehrzahl erst umwandeln: Räume = Raum. Zusammengesetzte Nomen müssen oft erst in ihre Bestandteile zerlegt werden, falls das zusammengesetzte Wort im Lexikon nicht aufgeführt ist:
Wolfsrudel = Wolf | Rudel.
Nutzen Sie selbst Wörterbücher
Seien Sie auch in dieser Beziehung ein Vorbild, und schauen Sie ab und zu in ein Wörterbuch.