So entwickelt Ihr Sohn ein gutes Männlichkeitsgefühl
Ein gewisses Männlichkeitsbild hat jeder. Besonders Jungs in der Pubertät verunsichert dies, da sie nicht wissen, wie sie als Mann wahrgenommen werden oder wie sie sich verhalten sollen. Jeder Junge in der Pubertät sollte sich vor gewissen Männlichkeitsbildern schützen. So helfen Sie Ihrem Sohn dabei!
Tipps zur Identitätsbildung bei Jungen in der Pubertät
Die Pubertät ist eine Zeit voller Widersprüche. Die Teenager hängen zwischen Kindheit und Erwachsensein, sie haben noch wenig Erfahrungen, wollen aber ernst genommen werden, fühlen sich mal stark und wichtig, mal klein und bedürftig. Besonders Jungen fällt es manchmal schwer, die schwache und unsichere Seite von sich zu akzeptieren und zu zeigen. Zu stark sind die herkömmlichen Männerbilder, die davon ausgehen, dass ein Mann stark, selbstsicher und souverän sein muss. Lesen Sie hier, warum es so wichtig ist, dass Ihr Sohn auch schwach sein darf, und wie Sie ihn dabei unterstützen, ein realistisches und positives männliches Selbstbild zu entwickeln.
So entwickelt sich das Männlichkeitsbild
Es ist gar nicht leicht, heutzutage Mann zu werden: So wird von Männern oft noch erwartet, dass sie beim Flirten den ersten Schritt machen und ein „Fels in der Brandung“ sind. Mediale männliche Vorbilder suggerieren nach wie vor, dass der „Macho“ besser ankommt als der „Softie“. Auch Jungen untereinander stacheln sich gegenseitig gerne an, den „coolen Macker“ zu mimen. Andererseits erwarten Lehrer und Eltern dann wiederum, dass auch Jungen bitte einfühlsam, rücksichtsvoll und verständnisvoll sein sollen. Ganz schön viele Ansprüche, die da an unsere pubertierenden Jungen gestellt werden! Auch im Erleben des Jugendlichen selbst klaffen Wunsch und Wirklichkeit oft noch auseinander: Der Wunsch, „cool“, „männlich“ und „stark“ zu wirken, ist groß, aber das Selbstbewusstsein noch nicht ausgeprägt, die eigene Persönlichkeit noch nicht gefestigt genug. Diese Ambivalenz führt dann oft zu Verhaltensweisen, die Eltern befremden, provozieren oder einfach nicht verstehen. Oft ist das pubertäre Gebaren männlicher Teenager Ausdruck der eigenen Unsicherheit und „Schwäche“. Bedenken Sie: Auch pubertierende Jungen dürfen „schwach“ und unsicher sein!
Was Sie tun können, damit Ihr Sohn seine individuelle Männlichkeit entfalten kann
- Lassen Sie sich nicht blenden! Sehen Sie auch mal hinter die Fassade. Auch wenn männliche Jugendliche oft locker und cool tun, so ist es auch wichtig, ihre sanfte und verletzliche Seite nicht aus dem Blick zu verlieren. Je entspannter Sie und Ihr Partner damit umgehen, dass auch Ihr Sohn manchmal „schwach“ ist, desto leichter wird es für ihn selbst sein, diese Persönlichkeitsanteile anzunehmen und positiv in sein Selbstbild zu integrieren.
- Bleiben Sie offen für die Entwicklung Ihres Sohnes. Je konkreter Ihre Vorstellungen davon sind, wie ein Junge bzw. ein Mann „zu sein hat“, desto mehr Probleme wird Ihr Sohn dann haben, wenn er Ihrem Bild nicht entsprechen kann oder will.
- Dazu gehört auch, gelegentlich das eigene Männerbild zu überdenken und gegebenenfalls zu revidieren. Sprechen Sie mit Ihrem Sohn und Ihrem Partner über das „Mannsein“: Was ist überhaupt „männlich“? Und wo kommen unsere Vorstellungen eigentlich her? Akzeptieren Sie bei einer solchen Diskussion unterschiedliche Ansichten.
- Verkneifen sie sich Sprüche und Urteile in Bezug auf das Thema „Männlichkeit“. Sätze wie „Das sieht aber albern aus!“ oder „Na, du bist aber ein Weichei!“ sind verletzend und stören das Selbstwertgefühl des Teenagers empfindlich.
- Verurteilen Sie es nicht, wenn Ihr Sohn sich in verschiedenen Rollen ausprobiert, mal den „Macho“ gibt, viel an seinem Äußeren herumexperimentiert etc. Akzeptieren Sie, dass er auf der Suche nach seinem Selbstbild vieles ausprobieren muss.
- Werten Sie aggressiv wirkendes Verhalten oder Rückzugstendenzen als Versuch, die eigene Unsicherheit abzuwehren bzw. in den Griff zu bekommen. (Das heißt natürlich nicht, dass Sie alles dulden sollten!)
Seien Sie bzw. Ihr Partner ein gutes Vorbild. Besonders Vätern kommt hier eine wichtige Rolle zu. Aber auch der Lebensgefährte der Mutter oder der Onkel kann als Vorbild dienen:
- Zeigen Sie Ihre Gefühle! Sprechen Sie über Ihre Gefühle!
- Erzählen Sie auch von Ihren eigenen Ängsten und Unsicherheiten in der Pubertät.
- Reden Sie mit Ihrem Sohn über seine Sorgen, und nehmen Sie diese immer ernst!