Wachstumsschmerzen bei Jugendlichen

Teenager leiden wegen des raschen Längenwachstums oft unter Wachstumsschmerzen. Die Schmerzen treten häufig an den Beinen auf, kommen meist nachts vor und können quälend sein. Lesen Sie, woran Sie Wachstumsschmerzen erkennen, wie Sie sie lindern und wann Sie Untersuchungen veranlassen sollten. 

Inhaltsverzeichnis

Wachstumsschmerzen

Die Ursache des Wachstumsschmerzes ist bis heute unklar. Man vermutet aber, dass das Wachstum der langen Röhrenknochen eine Art „Dehnungsschmerz“ hervorrufen kann. Das erklärt unter anderem, warum Wachstumsschmerzen in der Regel nachts auftreten: Dann werden nämlich vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet, das Kind wächst bekanntlich „im Schlaf“.

Folgende Anzeichen sind typisch für Wachstumsschmerzen:

  • Wachstumsschmerzen treten abends oder nachts auf.
  • Sie treten hauptsächlich an den langen Röhrenknochen auf, also an den Unter- und/oder Oberschenkeln. Seltener sind die (Knie-)Gelenke betroffen.
  • Wachstumsschmerzen treten häufig nach ausgiebiger Bewegung auf, aber niemals währenddessen.
  • Der Jugendliche kann nicht exakt benennen, wo es genau schmerzt; er erlebt den Schmerz eher als „diffus“ und nicht genau beschreib- bzw. lokalisierbar.
  • Wachstumsschmerzen bleiben nicht am selben Ort, sondern „wandern“ und wechseln die (Bein-)Seiten.
  • Die schmerzenden Stellen sind nicht gerötet oder geschwollen.
  • Es lassen sich bei entsprechenden Untersuchungen (z.B. Röntgen) keine Veränderungen an den Knochen oder Gelenken erkennen.
  • Der Jugendliche hat kein Fieber und keinen Schüttelfrost.
  • Labortests wie etwa Blutuntersuchungen fallen unauffällig aus.
  • Die Schmerzen lassen sich durch Paracetamol beseitigen.
  • Die Schmerzdauer schwankt zwischen wenigen Minuten und höchstens einer Stunde.
  • Am nächsten Morgen ist der Jugendliche wieder beschwerdefrei.

Wachstumsschmerzen: Bei diesen Beschwerden sollten Sie mit Ihrem Kind zum Arzt!

Sie sollten unverzüglich mit Ihrem Kind zum Arzt gehen, wenn

  • die Schmerzen nicht nur nachts, sondern auch tagsüber auftreten;
  • die Schmerzen sehr heftig sind;
  • die Schmerzen sich nicht lindern lassen;
  • Ihr Kind nachts wegen der Schmerzen kaum Schlaf findet;
  • Ihr Kind über einen längeren Zeitraum hinweg unter Schmerzen leidet;
  • Ihr Kind zusätzlich Fieber bekommt oder blass wird;
  • sich an der betroffenen Stelle eine Hautrötung oder Schwellungen zeigen;
  • Ihr Kind sich geschwächt fühlt und unter einem allgemeinen Leistungsabfall leidet etc.

Ausgeschlossen werden sollten dann ärztlicherseits Knochenbrüche und seltenere, ernsthaftere Erkrankungen wie Tumoren, Rheuma oder Leukämie.