Schlafmangel: Wie viel Schlaf braucht Ihr Kind in der Pubertät?
Die Pubertät ist eine spannende un anstrengende Zeit. Körper und Geist entwickeln sich spürbar weiter, und da ist es kein Wunder, dass der gesunde Schlaf Ihres Kindes manchmal zu kurz kommt. Wie viel Schlaf ein Kind während der Pubertät braucht und welche Schlafprobleme es geben kann, erfahren Sie hier!
Schlafmangel unter Teenagern
Für die Konzentrationsfähigkeit und vor allem für das allgemeine körperliche Wohlbefinden spielt der Schlaf eine wichtige Rolle. Was genau während des Schlafs im Gehirn passiert, ist noch weitgehend unklar. Wie sich dagegen der Mensch bei Schlafmangel verhält, ist hinreichend bekannt: Eine durchwachte Nacht dämpft die Reflexe wie 0,8 Promille Alkohol, nur vier Stunden Schlaf in der Nacht beeinträchtigen das Reaktionsvermögen immerhin noch wie 0,5 Promille. Die Folgen sind beispielsweise ein Verlust der Konzentrationsfähigkeit, erhöhte Unfallgefahr oder möglicherweise Depressionen.
Nicht ausgeschlafen? Schlafprobleme in der Pubertät
Folgende Gründe können für den Schlafmangel Ihres pubertierenden Nachwuchses verantwortlich sein:
- Veränderter Lebensrhythmus.
Die meisten Schlafprobleme in der Pubertät sind eher harmloser Natur. Ihr Kind geht wahrscheinlich einfach nur zu spät ins Bett, um morgens früh fit zu sein. Hinzu kommen vielleicht verstärkte Nachtaktivitäten am Wochenende mit anschließend zu langem Ausschlafen. - Veränderter Biorhythmus.
Etwa ab dem 12. Lebensjahr scheint das Schlafhormon Melatonin zu einem späteren Zeitpunkt ausgestoßen zu werden, als bei jüngeren Kindern. Dass Ihr Kind nun später schlafen gehen will, ist also nicht nur pubertärer Trotz – es ist einfach noch nicht müde. - Schlafhemmende Muntermacher.
Nicht selten sind auch aufputschende koffeinhaltige Getränke oder mitunter auch Drogen im Spiel, wenn Jugendliche Einschlaf- oder Durchschlafprobleme haben. Alkohol gehört ebenfalls dazu – er erleichtert vielleicht das Einschlafen, verhindert aber das gesunde Durchschlafen. - Computerspiele und Fernsehen.
Nicht unterschätzen sollten Sie diese beiden Aktivitäten als mögliche Ursachen für Schlafschwierigkeiten. Unmittelbar vor dem Schlafengehen kann beides Ihr Kind geistig und emotional so fordern oder beschäftigen, dass ihm das Einschlafen schwer fällt. - Ernsthafte seelische Probleme.
Wenn sich Ihr Kind Ihnen nicht direkt anvertraut, ist es für Sie als Eltern oft schwer zu erkennen, ob Ihr Kind nicht schlafen kann, weil es vielleicht Sorgen hat. Vor allem in der Pubertät sollten Sie diese Möglichkeit immer auch in Betracht ziehen.
In der Pubertät braucht Ihr Kind mehr Schlaf!
Empfohlene Schlafdauer je nach Alter: | |
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5 – 6 Jahre: | 11 – 12 Stunden |
7 – 9 Jahre: | 10 – 11 Stunden |
10 – 14 Jahre: | 9 – 10 Stunden – oder mehr! |
15 – 17 Jahre: | 8 – 9 Stunden – oder mehr! |
Die Annahme, dass Menschen mit steigendem Alter weniger Schlaf benötigen, stimmt so, zumindest für die Phase der Pubertät, nicht!
Bis zum 18. Lebensjahr benötigen viele Jugendliche ähnlich viel Schlaf oder sogar bis zu einer Stunde mehr als in der Zeit vor Pubertätsbeginn. Das hängt mit den extremen Wachstums- und Entwicklungsphasen während der Pubertät zusammen. In der Regel schlafen Teenager jedoch ein bis zwei Stunden zu wenig.
Tipps für Eltern
Damit Ihr Kind auch in der Pubertät zu seinem Schlaf kommt, ist Folgendes wichtig:
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über frühere Schlafenszeiten. Achten Sie darauf, dass es durch einen möglicherweise veränderten Schlafrhythmus am Wochenende montags trotzdem ausgeruht in die Schule geht. Manchmal ist es besser, eine Nacht durchzufeiern, ohne anschließend schlafen zu gehen. Danach ist meistens alles wieder im Lot.
- Achten Sie darauf, dass es im Zimmer Ihres Kindes während der Schlafenszeit dunkel ist und eine angenehme, eher kühle Temperatur herrscht.
- Besprechen Sie Sorgen und Probleme sowie andere wichtige Dinge mit Ihrem Kind nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen.
- Ihr Kind sollte vor dem Schlafen „aufregende“ Computerspiele oder Filme vermeiden. Besser ist es, die Stunde vor dem Schlafen ruhig, zum Beispiel mit Lesen und Musik – hören, zu verbringen.
- Essen Sie rechtzeitig zu Abend. Ihr Kind sollte nicht hungrig, aber auch nicht mit einem übervollen Magen ins Bett gehen.
- Grundsätzlich gilt: Wenn die Schlafprobleme zu lange andauern und Ihr Kind zu stark beeinträchtigen, sollten Sie mit ihm einen Arzt aufsuchen.