Tipps und Tricks zum freien Sprechen

Komplizierte Sachverhalte einfach erklären, an der richtigen Stelle betonen, lebendig erzählen oder eine Pause machen und so die Zuhörer immer wieder für sich gewinnen: Solche rhetorischen Fähigkeiten muss Ihr Kind immer wieder etwa beim Halten von Referaten oder auch im täglichen Schulunterricht unter Beweis stellen. Die folgenden Tipps und Tricks können ihm dabei helfen.  

Inhaltsverzeichnis

Rhetorik und Kommunikation

Ob Ihr Kind nun bereits ein guter oder eher noch ein verhaltener Redner ist: Mit den folgenden Hilfen kann Ihr Kind das freie Sprechen deutlich verbessern.

Frei sprechen

Freies Sprechen meint nicht, dass Ihr Kind ganz ohne Stichwörter oder textliche Grundlage, also auswendig, vortragen muss. Gemeint ist vielmehr, dass Ihr Kind mit Hilfe von Stichwörtern und seiner Präsentation während des Vortrags frei formuliert.

Tipp 1: Karteikarten schreiben

Mit Stichwörtern beschriftete Karteikarten sind die beste Formulierungsgrundlage. Außerdem sind sie handlich und stören so nicht beim Gestikulieren oder versperren den Blick aufdas Publikum. Die Karten sollten durch nummeriert und nur einseitig beschriftet sein. Für jedes neue Thema sollte Ihr Kind eine neue Karte nehmen und Überschriften oder besonders wichtige Punkte farbig markieren.

Tipp 2: Plakate oder Powerpoint-Präsentationen helfen

Ob Powerpoint-Präsentation oder ein gestaltetes Plakat – eine visuelle Präsentationshilfe ist nicht nur für die Zuhörer eine Verständnishilfe, sondern auch eine Redehilfe für Ihr Kind. Ähnlichwie die Stichwörter auf den Karteikarten sind die Schlüsselwörter in der Präsentation wichtige Orientierungshilfen beim Sprechen.

Wirkungsvoll sprechen

Tipp 3: Eine Generalprobe machen

Mindestens eine, besser zwei oder drei Generalproben sollte Ihr Kind vor dem eigentlichen Referat gemacht haben. Das gibt Sicherheit und Übung für das spontane Formulieren im Vortrag. Außerdem kann Ihr Kind seinen Vortrag dann noch so verändern, dass es auch im zeitlichen Rahmen bleibt.

Trick: Der Coach im Publikum
Ein Freund oder eine Freundin im Publikum, die motiviert zuhört und freundlich lächelt, gibt ihrem Kind Sicherheit. Zusätzlich kann Ihr Kind mit seinem „Coach“ Zeichen verabreden, z. B. für „lauter sprechen“ oder „langsamer reden“.

Wirkungsvoll sprechen

Erst die Übung macht den Meister – diese Weisheit gilt ganz besonders für das Erlernen des freien Redens. Je mehr Gelegenheiten Ihr Kind ergreift, um zu trainieren, umso besser wird es mit der Zeit. Helfen können ihm dabei die folgenden Tipps.

Tipp 1: Kurze Sätze, einfach und verständlich reden

Kurze und einfach formulierte Sätze sind gerade bei schwierigen Sachverhalten wichtig, damit die Zuhörer alles verstehen und interessiert dabeibleiben. Daher sollte Ihr Kind z. B. auf unnötige Nebensätze, überflüssige Einschübe, sinnlose Füllwörter wie „äh“,„und“, „also“ oder zu viele Daten und Fremdwörter verzichten.

Tipp 2: Eine sichere und freundliche Körpersprache zeigen

Ist Ihr Kind motiviert, und fühlt es sich beim Reden sicher, hört auch das Publikum mit Interesse zu. Daher sollte Ihr Kindeinen offenen und freundlichen Gesichtsausdruck haben, Blickkontakt mit seinen Zuhörern halten, einen sicheren und festen Stand sowie eine aufrechte Körperhaltung haben und wenigsten seine Hand zum Gestikulieren benutzen.

Tipp 3: Mit der Stimme arbeiten

Wer automatisch laut und deutlich, in angemessenem Tempo und mit lebendiger Betonung frei reden kann, hat Glück gehabt. Meistens ist das eine Sache des Trainings. Die folgende Übung kann Ihrem Kind dabei helfen:

Übung: Zeitungstheater

Ihr Kind wählt einen beliebigen kleinen Zeitungsartikel (ca. 120 Wörter) und liest ihn z.B. in der Rolle eines Pfarrers, eines Sportmoderators, eines Märchenerzählers, eines Marktschreiers etc. Dazu muss es sich jeweils vorher überlegen, wie es seine Stimme typischerweise einsetzen muss. Vielleicht erraten Sie ja, welche Rolle Ihr Kind gerade spielt?