Mit jedem „Lehrertyp“ richtig reden
In den meisten Fällen sind die Gespräche zwischen Eltern und Lehrern ein sowohl freundlicher als auch hilfreicher Austausch über die schulischen Leistungen, das Sozial- und Arbeitsverhalten etc. von Schülern. Jedoch gibt es wohl an (fast) jeder Schule Lehrer, mit denen solche Gespräche nicht so produktiv verlaufen. Als Eltern verlässt man den Besprechungsraum entweder mit Wut im Bauch, einem Fragezeichen im Kopf oder mit anderen negativen Gefühlen.
Kommunikation mit Lehrern
Damit Sie als Eltern diesen Lehrern in Zukunft nicht einfach „ausgeliefert“ sind, erfahren Sie hier, wie Sie auch mit schwierigen Charakteren zurechtkommen und angenehme Gespräche führen können.
Wenn Sie an schwierige Lehrer denken, kommen Ihnen vielleicht als Erstes die dominanten, bestimmenden, vielleicht sogar etwas aggressiven Typen in den Kopf. Doch auch wenn es sich hierbei um etwas aufbrausende, lautere Charaktere handelt, gibt es doch auch noch andere Lehrertypen, die in Gesprächen aus unterschiedlichen Gründen problematisch werden könnten. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier verschiedene Kommunikations- bzw. Verhaltenstypen vor. Bitte beachten Sie dabei Folgendes:
- Kein Typ ist besser oder schlechter als ein anderer.
- Jeder Typ hat Stärken und Schwächen in der Kommunikation. Die Schwächen entstehen meist dann, wenn die Stärken zu stark überzeichnet werden.
- Kein Mensch ist nur ein Typ in „Reinform“. Jeder Lehrer ist also ein „Mischtyp“ – das heißt, er zeigt Verhaltensweisen von mindestens zwei Typen. Das heißt auch, dass nie alle im Folgenden beschriebenen Merkmale erfüllt sein müssen.
Unser Typenmodell unterscheidet dabei vier Grundtypen. Die dominanten und initiativen Lehrertypen treten extrovertiert, die stetigen und gewissenhaften Typen eher introvertiert auf. Eine weitere Unterscheidung: Dominante und gewissenhafte Lehrer agieren mehr aufgabenorientiert und haben im Gespräch mit Ihnen eher die Sache im Fokus (z.B. „Bereitet sich Ihr Kind zu Hause auf Klassenarbeiten vor?“, „Warum lernt es keine Vokabeln?“, „Was kann man tun, damit Ihr Kind im Unterricht besser mitmacht?“).Initiative und stetige Lehrer sind eher menschenorientiert und gehen im Eltern-Lehrer-Gespräch entsprechend mehr auf Beziehungsaspekte ein (z.B. „Wie geht es Ihrem Kind?“, „Was erzählt es zu Hause von meinem Unterricht?“, „Ihr Kind wirkt im Unterricht oft sehr müde. Haben Sie eine Erklärung dafür?“).
Unser Modell soll Ihnen helfen, die unterschiedlichen „Lehrertypen“ richtig einzuschätzen und daraus die entsprechenden zielführenden Gesprächstechniken abzuleiten.
Der dominante Lehrer
Merkmale eines dominanten Lehrers:
- selbstbewusste Körpersprache
- eher ausdruckslose, kühle Mimik
- zeigt wenig Gefühle und Anerkennung
- tritt nicht selten „hemdsärmelig“ auf
- betont Was-Fragen
- orientiert sich an Zielen und Resultaten
Stärken in der Kommunikation:
- kann Gespräche in Gang bringen
- redet direkt und offen
- kommt schnell auf den Punkt
- diskutiert nicht lange,
- sondern will sofortige Ergebnisse
- hat immer das Gesprächsziel vor Augen
- ist nicht nachtragend und nimmt „Wortgefechte“ nicht persönlich
Schwächen in der Kommunikation
- kein guter Zuhörer
- achtet zu wenig auf Gefühle und Bedürfnisse seiner Gesprächspartner
- reagiert schnell ungehalten und ungeduldig
- unter Umständen aggressives Gesprächsverhalten
- zieht sich zurück, wenn kein schneller Erfolg in Aussicht
Tipps zum Gespräch mit einem dominanten Lehrer:
- Stellen Sie knappe Fragen und geben Sie direkte Antworten – kurz und prägnant.
- Sagen Sie, WAS Sie sich wünschen – nicht WARUM.
- Betonen Sie die Ergebnisse und Ziele des Gesprächs.
- Stellen Sie Zwischenfragen, um sicherzugehen, dass er die Dinge richtig verstanden hat.
- Stimmen Sieseinen Standpunkten zu, nicht ihm als Person.
- Fassen Sie das Ergebnis kurz zusammen, kommen Sie zum Ende.