5 Anti-Blackout-Übungen für Ihr Kind: So gelingt die Klassenarbeit!

Nicht jeder Jugendliche kann in Prüfungssituationen seine Bestleistungen erbringen. Vielmehr gibt es eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern, die bei mündlichen und schriftlichen Leistungsüberprüfungen vor lauter Angst kein Wort mehr hervorbringen. Die Angst vor der Angst blockiert und kann verheerende Auswirkungen auf die weitere Schullaufbahn haben. Wie Ihr Kind diesem Teufelskreis entgehen kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

Übungen gegen Prüfungsangst

Wer das einmal erlebt hat, braucht wirkungsvolle und effektive Strategien, um nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten. Dieser sogenannte Blackout ist wirklich eine dumme Sache, denn in der Folge bekommt der Jugendliche nicht nur eine schlechtere Note, sondern verliert auch das Zutrauen in seine Prüfungskompetenz. Alle Erfahrungen und Erlebnisse werden im Gehirn gespeichert, sowohl die positiven als auch die negativen. Je intensiver ein Erlebnis ist, desto länger und effektiver erinnert sich der Körper daran. Ein Blackout wird häufig von sehr intensiven Gefühlen begleitet. Die Betroffenen können sich leicht schwindelig fühlen, der Herzschlag erhöht sich und Wärme steigt im Körper auf. Gerade Jugendliche erröten schnell, was besonders peinlich sein kann, wenn die ganze Klasse dabei zusieht. Je peinlicher so ein Blackout ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Situation sich wiederholt.

Wann entsteht der Blackout?

Bei großer Anspannung, innerer Erregung oder Nervosität, also wenn der Körper unter starkem Stress steht, funktioniert die Übertragung von Informationen im Gehirn nicht mehr gut. Plötzlich ist der Kopf wie leer. Die häufigste Ursache sind Versagensängste, und diese entstehen im Kopf.

Blackout: Noah erlebt eine schwarze Stunde

Noah ist 13 Jahre alt und geht in die 8. Klasse. Der Teenager ist ziemlich cool, er achtet auf seine Frisur und seine Kleidung und interessiert sich für Mädchen. In der Schule zeigt er durchschnittliche Leistungen, aber bei mündlichen Prüfungen versagt er regelmäßig. Sobald Noah aufgerufen wird, um eine Frage zu beantworten, fällt ihm nichts mehr ein. Der Junge errötet und kann sich an die richtige Antwort einfach nicht erinnern. Zu gerne möchte er diese peinlichen Auftritte beenden, aber er weiß einfach nicht, wie. Sobald er sich beobachtet fühlt, also im Mittelpunkt steht, beginnt sein Herz zu rasen und sein Kopf wird leer. Wenn er wieder auf seinem Platz sitzt, fällt ihm die richtige Antwort sofort ein.

25% der Schülerinnen und Schüler sind von Prüfungsangst betroffen

Noah befindet sich in guter Gesellschaft, denn Prüfungsangst ist ein häufig auftretendes Phänomen. Manche Schüler haben sie, wenn es um mündliche Beiträge geht, andere werden davon bei schriftlichen Klassenarbeiten, Referaten oder Vorträgen überfallen. Und nicht selten gibt es Jugendliche, die bei jeder Art von Prüfung betroffen sind. Noah kann sich also ziemlich sicher sein, dass er in seiner Klasse nicht der Einzige mit diesem Problem ist. Doch was kann er tun? Im Unterricht muss er ständig damit rechnen, aufgerufen zu werden. Diese Angst zu verdrängen, ist keine Lösung. Am besten versucht Noah herauszubekommen, was bei ihm die Prüfungsangst auslöst.

Selbstbewusstsein stärken und mutiger werden

Wenn Ihr Kind die Aussagen im oberen Bereich (1. – 8.) häufig bestätigt hat, malt es sich sicherlich häufig aus, welche Katastrophen Prüfungen nach sich ziehen können. Im Kopfkino sieht es nur noch Horrorfilme, die es körperlich und psychisch in Alarm versetzen. Das ist dem Gehirn zu gefährlich, es verspürt Angst und Panik und schaltet einfach ab. Diesem automatischen Prozess kann Ihr Kind gegensteuern. Die besten Übungen dafür habe ich hier für Sie zusammengestellt.

Angstauslösende Gedanken durch positive Gedanken ersetzen

Angstmachender GedankeMotivierender Gedanke

Wenn ich diese Prüfung nicht bestehe, ist das eine Katastrophe. Ich werde das Schuljahr nicht bestehen und vielleicht niemals einen Schulabschluss bekommen.

Wenn ich diese Prüfung nicht bestehe, versuche ich es später eben einfach noch einmal. Viele erfolgreiche Menschen haben es immer wieder geschafft, nach einer Niederlage weiterzumachen. Das kann ich auch.

Wenn ich aufgerufen werde, darf ich weder rot werden, noch stottern oder unsicher wirken. Es wäre schlimm, wenn meine Mitschüler mich so sehen würden.

Ich weiß, dass viele meiner Mitschüler auch Angst vor Prüfungen haben und unsicher sind. Es muss mir also nicht peinlich sein, wenn ich rot werde oder stottere. Auch der Lehrer weiß, dass seine Schüler bei Prüfungen aufgeregt und nervös sind. Er wird das verstehen.

Ich darf auf keinen Fall Fehler machen, denn sonst ist meine gute Note in großer Gefahr.

Noten sind nicht alles, und Fehler macht jeder. In Prüfungen gelingt es kaum jemandem, 100% seiner Leistung abzurufen. Deshalb muss ich das auch nicht schaffen.

Wenn ich diese Klassenarbeit nicht bestehe, fühle ich mich als Versager.

Auch wenn ich diese Arbeit nicht bestehe, bin ich noch lange kein Versager. Das habe ich schon oft bewiesen und werde es auch in Zukunft tun.



Diese 5 Übungen und Tipps helfen sicher gegen Prüfungsangst und Blackout

1. Einen oscarreifen Erfolgsfilm im Kopf drehen

Die sich selbst erfüllende Prognose negativer Vorstellungen sollte Ihr Kind nicht weiter zulassen. Stattdessen sollte es sich vorstellen, wie es die Klassenarbeit oder die Prüfung ruhig und selbstsicher absolviert. Lassen Sie sich von Ihrem Kind ganz genau erklären, wie die Erfolgsstory seiner nächsten Prüfung aussieht.

Der Erfolgsfilm kann beispielsweise so aussehen: „Ich bin ausgeruht und gut vorbereitet und freue mich auf die Klassenarbeit. Jetzt kann ich zeigen, was in mir steckt. Ich lese mir das Arbeitsblatt in Ruhe durch und hake ab, was ich verstanden habe. Dann schreibe ich konzentriert meine Klassenarbeit. Ich lasse mich nicht ablenken und habe eine gute Idee nach der andern.

2. Bewegung und Entspannung

Sich vor einer Prüfung auszupowern wirkt wahre Wunder. Ist Ihr Teenager sehr angespannt vor einer Klassenarbeit, darf er ruhig mit dem Rad fahren oder eine Strecke zu Fuß in die Schule gehen. Auch wenn er dann erst mal erschöpft ist, fehlt ihm die Energie, gleich wieder in Panik auszubrechen. Sport baut Stress sicher ab und entspannt, deshalb sollte Ihr Kind diese Möglichkeit unbedingt ausprobieren.

3. Mit Power-Posen die innere Haltung verbessern

Kennen Sie die Power-Posen? Hinter diesen Haltungsrichtlinien steht die Erfahrung, dass sich die Körperhaltung auch auf die innere Wahrnehmung auswirkt. Wer aufrecht mit geraden Schultern sitzt, wird nicht nur aktiver und konzentrierter, er ist es auch.

Diese Körperhaltungen drücken ein positives Gefühl und Selbstsicherheit aus:

  • langsame, elegante Bewegungen
  • gelassenes Lächeln
  • aufrechte Kopfhaltung
  • beim Sitzen locker zurücklehnen aber nicht die Körperspannung verlieren
  • symmetrische Gesten (z.B. Füße parallel)

Power-Pose: Alles nicht so schlimm!

Noah will sich im Spiegel morgens im Bad charmant zuzwinkern und anlächeln. Das Zwinkern suggeriert: „Alles nur halb so wild!“ Diese Power-Pose verringert Ängste und hebt den Leistungswillen.

4. Den allgemeinen Wahnsinn meiden

Jugendliche neigen dazu, sich vor wichtigen Klausuren oder Tests gegenseitig verrückt zu machen. Besonders in der Pause direkt vor der Arbeit werden noch einmal Hefte gewälzt und Unterlagen durchforstet, sodass jeder das Gefühl bekommt, schlecht vorbereitet zu sein. Bestärken Sie Ihren Teenager darin, sich dieser Diskussion zu entziehen. Besser fährt er, wenn er seine Kopfhörer aufsetzt und, wie die großen Sportler auch, in seine Lieblingsmusik eintaucht. 5. Der Ernstfall: Beim Blackout nicht aufgeben Trotz aller Vorbereitung kann es passieren, dass die ersten Minuten einer Prüfung von Nervosität und Panik dominiert werden. Jetzt hilft nur noch die Aktivierung von Automatismen, die in jeder Situation verlässlich funktionieren. Hilfreich ist eine eingeübte Atemtechnik (tief in den Bauch einatmen, bis 10 zählen, ausatmen, bis 10 zählen, einatmen …), einen Talisman anfassen (Lieblingsstift, Münze, Anhänger) oder einfach mal mit irgendeiner Aufgabe beginnen. Auch wenn sie falsch ist, wird so die Anfangsblockade langsam aufgelöst.