Der passende Übertritt nach der Grundschule
In den meisten Bundesländern endet schon nach vier Jahren in der Grundschule die so genannte Primarstufe. Danach erfolgt der Übertritt des Schulkindes in eine weiterführende Schule. Die Entscheidung, ob der Übertritt in ein Gymnasium, eine Realschule oder in die Hauptschule erfolgt, sollte gut überlegt sein. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie nach der Grundschule bei der Schulwahl haben und welche verschiedenen Sichtweisen Sie bei dem Übertritt beachten sollten.
Übertritt von der Grundschule in das Gymnasium?
Sehr viele Eltern wünschen sich für ihr Kind den Übertritt in das Gymnasium und damit den Schulabschluss Abitur als Eintrittskarte für ein Studium an der Universität oder eine andere qualifizierte Berufsausbildung. Doch längst nicht alle Kinder schließen das Gymnasium auch mit dem Abitur ab, rund 10% der Schülerinnen und Schüler wechseln noch während der Sekundarstufe I in eine andere Schulform. Andere brechen das Gymnasium nach der 10. Klasse ab, machen das Fachabitur oder wechseln auf eine andere (Fach-)Schule. Dabei gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, denn in Hamburg ist die Zahl der Gymnasiasten eines Jahrgangs, die ihr Abitur bestehen, mit circa 40% nahezu doppelt so hoch wie in Bayern.
Achtung beim Übertritt von der Grundschule auf eine weiterführende Schule!
Durch die frühe Festlegung auf eine Schulform ist es für Eltern, Lehrkräfte und Kinder nicht einfach zu entscheiden, wie der individuell passende Weg nach dem Übertritt aussieht – Fehlentscheidungen kommen immer wieder vor. Diese Fehlentscheidungen sind nicht immer dramatisch, können aber im Einzelfall die Psyche eines Kindes stark beeinträchtigen.
Daher ist es wichtig und sinnvoll, dass Eltern schon im Vorfeld genau abklären, welche Schulform für ihr Kind die beste sein könnte. Das Lernverhalten und die Noten in der Grundschule sind die Basis für diese Entscheidung. Erwiesenermaßen ist die Vorbereitung auf die weiterführende Schule, die zentrale Aufgabe der Grundschule bzw. der Primarstufe, weitaus besser als ihr Ruf.
Deutschlands Grundschulen sind nicht schlecht. Das hat auch im Dezember 2007 erneut die große Studie IGLU (internationale Grundschul-Leseuntersuchung) bewiesen.
In der Primarstufe wird gute Arbeit geleistet, denn Deutschland liegt im obersten Viertel unter 45 Nationen. Problematisch sieht es erst in der Sekundarstufe I z.B. auf dem Gymnasium aus, der fünften bis zur zehnten Klasse. Hier zeigt sich, dass in keinem anderen Industrieland der Welt der Bildungserfolg so abhängig von der sozialen Herkunft ist wie in Deutschland. Das haben zahlreiche Studien immer wieder belegt.
Mit dem Bildungswissen aus der Grundschule sind also die meisten Kinder gut gerüstet, um den ihnen entsprechenden Bildungsweg einzuschlagen. Doch trotz der Schulempfehlung, die in allen Bundesländern von den Lehrkräften ausgesprochen werden sollte, will die Entscheidung beim Übertritt für das eigene Kind letztlich sehr gut überlegt sein.
Übertritt: Welche Schule soll’s denn sein?
Selbstverständlich wollen alle Eltern bei der Entscheidung beim Übertritt für ihr Kind den bestmöglichen Bildungsweg wählen. In den meisten Fällen sind sich Eltern und Lehrkräfte auch einig, und die Entscheidung für eine bestimmte Schulart nach der Grundschule ist kein großes Problem: Das Arbeitsverhalten eines Kindes, seine Noten und Leistungen sowie die Einschätzung der Eltern und Lehrkräfte ergeben ein einheitliches Bild.
Doch wer entscheidet im Zweifelsfall, wo ein Kind am besten aufgehoben ist? Sind hier die Lehrkräfte die Experten, die Eltern oder vielleicht sogar das Kind selbst? Jede Sichtweise zieht verständlicherweise ihre eigenen, subjektiven Rückschlüsse nach sich. Doch welche Meinung ist die ausschlaggebende? Und nicht nur die Schulform, sondern auch die Erreichbarkeit der Schule, die Wünsche der Freundinnen und Freunde sowie die verschiedenen Auswahlverfahren werden letztlich dazu beitragen, eine Entscheidung zu treffen.