Schwangerschaftsvergiftung: Eine Gefahr für Ihr Baby?
Allein der Name weist schon darauf hin: Eine Schwangerschaftsvergiftung ist eine lebensbedrohliche Komplikation während der Schwangerschaft für Mutter und Kind. Was hinter der Schwangerschaftsvergiftung steckt und wer gefährdet ist, lesen Sie in diesem Artikel.
- Gestose in der Schwangerschaft
- Schwangerschaftsvergiftung: Diese Symptome weisen auf eine Gestose hin!
- Risiken für eine mögliche Schwangerschaftsvergiftung:
- Welche Gefahren kann eine Schwangerschaftsvergiftung für das ungeborene Baby haben?
- Schwangerschaftsvergiftung: Wichtige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen!
- Bei einer Schwangerschaftsvergiftung die richtige Klinik wählen
Gestose in der Schwangerschaft
Der Fachbegriff Gestose bezeichnet eineschwangerschaftstypische Stoffwechselerkrankung, kurz Schwangerschaftsvergiftung. Eine Gestose kommt aus dem Griechischen und heißt „vor dem Krampf“. Es handelt sich dabei um alles andere als eine harmlose Erscheinung, sondern um eine kritische, toxische Komplikation. Eine Schwangerschaftsvergiftung ist eine der häufigsten Todesursachen für Mutter und Kind. Weltweit kostet die Gestose alljährlich rund 70.000 werdenden Müttern das Leben. Insbesondere in den Entwicklungsländern nimmt eine Schwangerschaftsvergiftung häufig ein tödliches Ende. Doch auch in Deutschland sind es ungefähr fünf Mütter im Jahr, die an einer Präeklampsie sterben.
Schwangerschaftsvergiftung: Diese Symptome weisen auf eine Gestose hin!
Kopfschmerzen, Unwohlsein, Sehstörungen, starke Oberbauchschmerzen, ansteigender Blutdruck und Wassereinlagerungen können Symptome für eine Schwangerschaftsvergiftung sein. Jedes Symptom für sich genommen kann natürlich auch harmlos sein. Es sind oft Kombinationen verschiedener Umstände, die zum Ausbrechen einer Schwangerschaftsvergiftung führen.
Risiken für eine mögliche Schwangerschaftsvergiftung:
Zu den möglicherweise Gefährdeten einer solchen Schwangerschaftsvergiftung zählen junge Mädchen, die zum ersten Mal ein Baby bekommen, genauso wie Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften, oder auch späte Mütter. Frauen, die unter Nierenerkrankungen leiden, oder gelitten haben, oder auch Schwangere mit hohem Blutdruck gehören ebenfalls zu der Risikogruppe einer Schwangerschaftsvergiftung. Des Weiteren zählen Frauen dazu, die in einer vorangegangenen Schwangerschaft schon einmal unter einer Präeklampsie gelitten haben. Auch wenn in der nahen Blutsverwandtschaft Angehörige mit zu hohem Blutdruck zu finden sind, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung.
Früher gab es keinerlei Möglichkeiten, die Schwangerschaftsvergiftung schon vor ihrem Ausbruch zu erkennen. Inzwischen wurden von Forschern in der Placenta Moleküle entdeckt, die im Blut von Schwangeren mit Präeklampsie in höherer Konzentration feststellbar sind. Seit 2011 gibt es Labortests, durch die schon in den ersten vierzehn Wochen getestet werden kann, ob eine Schwangere von einer Schwangerschaftsvergiftung betroffen ist und ob deshalb eine Frühgeburt zu befürchten ist.
Eine Heilung einer Schwangerschaftsvergiftung ist nicht möglich. Erst nach der Geburt kann sich der Zustand der Mutter normalisieren. Meist bessert er sich schnell. Spätgebärende Mütter haben allerdings ein erhöhtes Risiko für einen hohen Blutdruck.
Welche Gefahren kann eine Schwangerschaftsvergiftung für das ungeborene Baby haben?
Eine Schwangerschaftsvergiftung ist nicht nur für die Mutter lebensbedrohlich, sondern auch für ihr noch ungeborenes Kind. 15.000 bis 20.000 Babys werden jedes Jahr wegen einer Präeklampsie notfallmäßig als Frühgeborenes auf die Welt geholt. Obwohl bei den Frühchen schwerwiegende Komplikationen auftreten können, muss dieser Eingriff erfolgen, denn nur so bleibt dem Kind eine Überlebenschance. Häufig kommt es zu Atemnot, Schädigungen an den Augen, Organversagen, oder Hirnblutungen. Je nachdem wie weit das Kind bereits entwickelt ist, können massive Behinderungen zurückbleiben. Da es noch keine wirkungsvollen Therapien gibt, bleibt bislang nur der Kaiserschnitt, um Mutter und Kind weitestgehend zu schützen. Trotzdem besteht ein großes Sterberisiko für das Baby. Bis zu 80 Prozent der Säuglinge überleben die Geburt nicht, oder nur mit schlimmen Folgen.
Schwangerschaftsvergiftung: Wichtige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen!
Ganz wichtig bei einer Schwangerschaftsvergiftung ist es für Sie als werdende Mutter: ruhig bleiben und die Vorsorgeuntersuchungen nutzen. Es nützt nichts, in Panik zu verfallen, denn auch wenn eine Schwangerschaftsvergiftung ein lebensbedrohliches Risiko darstellt, so gibt es dennoch viele Mütter, die eine sorgenfreie Schwangerschaft erleben. Wenn Sie jedoch von einer Schwangerschaftsvergiftung betroffen sind, so wird Ihnen Ihr Arzt geeignete medizinische Maßnahmen empfehlen. Bei einem schwächeren Verlauf genügt es möglicherweise, Stress zu vermeiden, sich zu schonen, viel zu schlafen und damit den Blutdruck zu senken. Wenn eine ruhige Lebensweise keine Wirkung erzielen kann, so bleibt meist nur ein stationärer Klinikaufenthalt. Dabei werden Blutdruck, Blut und Urin, sowie der allgemeine Gesundheitszustand der Schwangeren immer wieder kontrolliert. Gleichzeitig wird ebenfalls das ungeborene Baby beobachtet und per Ultraschall in seiner Entwicklung überwacht.
Bei einer Schwangerschaftsvergiftung die richtige Klinik wählen
Wenn Sie von einer Schwangerschaftsvergiftung betroffen sind, sollten Sie Ihre Entbindungsklinik besonders sorgfältig auswählen. Auch wenn Sie von einer kleinen, individuellen Klinik geträumt haben, in der Sie selber Mensch und keine Nummer sind, so sind solche Überlegungen bedeutungslos, wenn es um eine schwerwiegende Komplikation geht. Jetzt geht es darum, eine große Klinik zu finden, die auf Risikoschwangerschaften und auch auf Frühgeburten spezialisiert ist. Denn in den großen Kliniken versuchen die Ärzte mit blutdrucksenkenden Mitteln und einer entsprechend guten Überwachung die Schwangerschaft möglichst lange andauern zu lassen. Denn für das Ungeborene zählt jeder Tag, an dem es in Mamas Bauch bleiben kann. Damit steigt die Überlebenschance des Babys und gleichzeitig sinkt das Risiko für eine lebenslange Behinderung durch eine Schwangerschaftsvergiftung. Außerdem lernen Sie in einer großen Klinik auch andere Schwangere kennen, die sich in derselben Situation befinden. Auch das hilft Ihnen. Sie fühlen sich nicht so allein und Ihr Befinden wirkt sich wiederum günstig auf Ihren Blutdruck und auf das Baby aus.