Geburt: Weniger Schmerzen bei den Wehen durch Akupressur
Ein gezielter Fingerdruck erleichtert Schwangeren die Geburt. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein, lässt sich aber anhand einer Studie belegen. Ein Ärzteteam der Universität Teheran ging der Frage nach, ob sich die Geburt durch Akupressur erleichtern lässt. An dieser Studie nahmen 120 Erstgebärende teil.
Geburtserleichterung durch Akupressur
Als sich die Frauen am Anfang der aktiven Geburtsphase befanden (der Muttermund war 3 bis 4 cm geöffnet), wurden sie nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte erhielt während der Wehen eine 30-minütige Akupressurbehandlung des Punktes Milz 6, während bei der anderen Hälfte, der Kontrollgruppe, dieser Punkt nur berührt, aber nicht massiert wurde. Alle Frauen, die nach zwei Stunden noch keine kräftigen, regelmäßigen Wehen hatten, bekamen einen „Wehentropf“ (Oxytocin-Infusion).
Es zeigte sich, dass bei den Frauen, die eine Akupressurbehandlung bekommen hatten, die aktive Geburtsphase deutlich kürzer war als bei denen der Kontrollgruppe (im Mittel 252 vs. 441 Minuten). Auch war die Intensität der Schmerzen (gemessen mithilfe einer Schmerzskala) in der Akupressur-Gruppe geringer. 63 Prozent der Frauen aus der Kontrollgruppe mussten mit Oxytocin behandelt werden, während es in der Akupressur-Gruppe nur 41 Prozent waren. Auch die Kaiserschnittrate unterschied sich deutlich: 6 der 60 Schwangeren der Akupressur-Gruppe bekamen einen Kaiserschnitt. In der Kontrollgruppe waren es hingegen mehr als viermal so viele, nämlich 25 Frauen.
Der Punkt Milz 6 befindet sich mittig an der Innenseite des Unterschenkels, etwa drei Querfinger oberhalb des Innenknöchels. Die Behandlung erfolgt durch kräftiges Drücken.
Ganz wichtig! |
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Bitte nicht in der Schwangerschaft akupressieren, da hierdurch Wehen ausgelöst werden können! |