Passiv rauchen in der Schwangerschaft führt zu Verhaltensauffälligkeiten beim Baby
Dass Rauchen in der Schwangerschaft sehr schädlich fürs Ungeborene ist, ist heute allgemein bekannt. Doch Zigarettenrauch schadet dem Baby selbst dann, wenn die werdende Mutter nur passiv mitrauchen muss und sich selbst keine einzige Zigarette angezündet hat. Das haben Wissenschaftler der University of Washington herausgefunden.
Passiv rauchen in der Schwangerschaft
Sie untersuchten 171 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 15 Jahren, vor allem Jungen. Alle Kinder waren verhaltensauffällig und hatten ein ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom). Die 133 Mütter dieser Kinder wurden in drei Gruppen eingeteilt. In einer Gruppe waren die Mütter während der Schwangerschaft Zigarettenrauch ausgesetzt, mussten also passiv mitrauchen. In der zweiten Gruppe rauchten die Mütter während der Schwangerschaft selbst und in der letzen Gruppe waren Mütter, die weder aktiv noch passiv in der Schwangerschaft (mit)rauchten.
Kein Unterschied zwischen aktiv und passiv rauchen während der Schwangerschaft
Es zeigte sich, dass Kinder, die als Ungeborene im Mutterleib Zigarettenrauch ausgesetzt waren, deutlich stärker an ADHS litten und mehr Symptome zeigten als die Kinder von völlig „rauchfreien“ Müttern. Es spielte für die Verhaltensauffälligkeit der Kinder keine Rolle, ob die Mütter selbst geraucht hatten oder Passiv mitrauchten. Die Forscher vermuten, dass Nikotin aus dem Zigarettenrauch Auswirkungen auf Belohnungszentren im Gehirn hat. Der Botenstoff Dopamin soll dabei eine Rolle spielen.
Als Schwangere sollten Sie selbst keinesfalls rauchen, weder aktiv noch passiv. Vermeiden Sie verrauchte Räume (was heute dank Rauchverbot einfacher ist als früher) und appellieren Sie an rauchende Familienmitglieder und Verwandte, nicht in Ihrer Gegenwart zu rauchen!