Wie lange kann man in der Schwangerschaft Pilates machen?

Pilates hilft, den Körper zu kräftigen und eine bessere Körperbeherrschung zu erlangen – Eigenschaften, die in der Schwangerschaft sehr nützlich sein können. Doch sind die Entspannungsübungen auch während der Schwangerschaft bedenkenlos durchzuführen? Und wenn ja wie lange? Hier erfahren Sie alles rund um Pilates, während Ihr Nachwuchs unterwegs ist und welche Übungen für Sie und Ihr Kind am besten geeignet sind.  

Inhaltsverzeichnis

Schwanger & Pilates

Mit Pilates werden verschiedene Körperpartien angesprochen. Es schult somit nicht nur die Koordination, sondern hilft auch, den eigenen Körper belastbarer und kräftiger zu machen. Neben guter Körperbeherrschung, werden Ihre Gelenke beweglicher und ermöglichen gesündere Bewegungsabläufe. Dabei geht es weniger um die Kraftanstrengung an sich, sondern viel mehr um tiefes Atmen und Entspannen, während Sie die Übungen durchführen.

Pilates während der Schwangerschaft

„Kein Sport während der Schwangerschaft“, ist eine weit verbreitete Empfehlung. Viele werdende Mütter haben Angst dem Baby dadurch zu schaden und auch Hebammen sprechen Sportempfehlungen häufig nur sehr vorsichtig aus – dabei kann eine gesunde sportliche Aktivität während der Schwangerschaft nicht nur die Gesundheit fördern, sie verhilft auch zu einer leichteren Geburt. Dabei ist gemäßigter Sport während der ganzen Schwangerschaft gesund – lediglich sollten Sie Ihren Arzt zuvor über das entsprechende Trainingsprogramm informieren und sich beraten lassen, da einige Körper auf Sport während der Schwangerschaft anders reagieren, als andere.

Spezielle Pilates-Übungen für Schwangere, eignen sich hierbei besonders gut, um den Körper für eine gesündere Haltung zu stärken. Pilates gilt als „sanfter Sport“ und die damit verbundenen Techniken sind nichts Neues – als abgestimmte Schwangerschaftsgymnastik aber schon! Der Unterschied zum normalen Pilates, liegt hierbei in den beanspruchten Muskeln. So wird beispielsweise der sonst mittrainierte gerade Bauchmuskel, bei dieser speziellen Schwangerschaftsgymnastik nicht beansprucht, da sie den Unterleib zusammenpresst und zudem gezielt die Bauchdecke verkürzt. Wer also befürchtet, Sit-ups machen zu müssen, braucht sich keine Sorgen zu machen.

Im Fokus hingegen steht der Beckenboden. Sie fragen sich warum? Ganz einfach. Weil der Beckenboden in den neun Monaten der Schwangerschaft besonderen Belastungen ausgesetzt wird und gerade bei der Entbindung einiges aushalten muss. Dies liegt unter anderem daran, dass der Beckenboden eine stützende Funktion der inneren Organe übernimmt und die Wirbelsäule stabilisiert – das zunehmende Gewicht während der Schwangerschaft, wirkt sich hier also besonders stark aus. Den Beckenboden zu festigen aber gleichzeitig auch flexibel zu halten, ist daher ein Schwerpunkt dieser besonderen Art der Pilates und hilft außerdem:

  • Stärker auf das zunehmende Gewicht der Gebärmutter vorbereitet zu sein
  • Während des Entbindens flexibel nachgeben zu können, was den Austritt des Kindes erleichtert
  • Ein gut trainierter Beckenboden heilt nach dem Entbinden zudem deutlich schneller ab
  • Die Gefahr einer Blasenschwäche wird verringert
  • Das Risiko einer nach der Schwangerschaft gelegentlich auftretenden Inkontinenz kann hierdurch gezielt minimiert werden

Diese Übungen eignen sich besonders gut

Sie wissen jetzt, wie Ihnen Pilates in der Schwangerschaft hilft und wofür Sie es einsetzten können, was Ihnen noch fehlt, sind Anleitungen für praktische Übungen. Folgend, finden Sie drei sehr beliebte Pilates-Übungen für die werdende Mutter, die Ihre Muskeln stärken und eine gute körperliche Vorbereitung für die Geburt fördern.

·     Die Schulterbrücke

Hierfür legen Sie sich auf den Rücken, stellen die Beine auf und positionieren die Arme senkrecht ausgestreckt in Richtung Füße, neben dem Körper. Im nächsten Schritt wird das Becken während des Ausatmens gekippt und der Rücken Wirbel um Wirbel aufgestellt, bis Sie sich auf den Schulterblättern wiederfinden. Während Sie durch die Nase einatmen, die Wirbel wieder gemächlich abrollen und bei der Anstrengung durch den Mund ausatmen.

·     Der Katzenbuckel

Hierfür gehen Sie in den Vierfüßlerstand, die Hände schulterbreit auf dem Boden platziert. Die Knie gehen hüftbreit auseinander und die Arme vollführen eine leichte Beugung. Während des Ausatmens kippen Sie nun das Becken und senken den Kopf entspannt nach unten ab – so, dass der berühmte Katzenbuckel entsteht.  Während Sie Wirbel um Wirbel in Ausgangsposition zurück bringen, atmen Sie ein.

·     Kraftschub für den Rücken

Haben Sie gerade den Katzenbuckel hinter sich? Bleiben Sie im Vierfüßlerstand! Heben Sie den linken Arm und das rechte Bein an, während Sie ausatmen und strecken Sie die Glieder auf Höhe des Rückens aus. Nun atmen Sie ein und gehen in die Ausgangsposition zurück, um die andere Seite zu wechseln.

Natürlich bietet Ihnen dieser unter Entspannung durchgeführte Sport, noch eine große Fülle an weiteren speziellen Pilates-Übungen für die Schwangere. Wer sich selbst etwas Gutes tun und sich optimal für die kommende Geburt stärken möchte, der hat mit Pilates in Form spezieller Schwangerschaftsgymnastik die perfekte Art gefunden, sich vorzubereiten!