Gärtnern mit Kindern: So bauen Sie gemeinsam Ihr eigenes Gemüse an
Eine echte Alternative zu Obst und Gemüse aus dem Supermarkt kann selbst angebautes Obst und Gemüse sein. Das ist gar nicht so schwer und außerdem eine ebenso interessante wie sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Ihre Kinder, denen oft der Kontakt zur Natur fehlt.
Gesunde Ernährung
Gärtnern ist pädagogisch sehr wertvoll, denn Kinder lernen die Natur kennen. Das Umgehen mit und in der Natur weckt nicht nur die angeborene Neugier der Kinder, sondern fördert auch die Aufmerksamkeit und das Sein in der Gegenwart: im Hier und Jetzt. Gärtnern erfordert darüber hinaus genaues Beobachten, Bewegung und Fingerfertigkeit – vor allem aber Geduld. Zudem lernen Kinder beim Gemüseziehen Verantwortung zu übernehmen.
Überlassen Sie Ihrem Kind ein eigenes Gemüsebeet
Ein Gemüsebeet bietet die besten Möglichkeiten, Blumen, Kräuter und Gemüsepflanzen anzubauen. Optimal ist es, wenn Sie Ihrem Kind ein Stück im Garten (ca. 1 qm) zur freien Verfügung stellen können, vielleicht angrenzend an Ihren eigenen Gemüsegarten. So geht’s: Mithilfe eines Spatens wird ein Stück Boden umgegraben und Unkraut oder Gräser aussortiert. Anschließend mit einer Harke den Boden schön auflockern. Um die Bodenqualität zu verbessern, können Sie Kompost unter die Erde mischen. Fertige Komposterde gibt es im Gartencenter. Ziehen Sie mit der Harke mehrere Rillen nebeneinander. Hierbei kann es hilfreich sein, eine Kordel zu spannen, damit die Rille für die Pflänzchen auch gerade wird. Auch jetzt im Sommer können Sie noch fertig gezogene Gemüsepflänzchen beim Gärtner kaufen und einpflanzen. Ihr Kind kann nun jeden Tag schauen, wie es seinen Pflänzchen geht, sie wässern und Unkraut zupfen. Im nächsten Frühjahr (März/April) bringen Sie die Samen für Ihre Pflanzen direkt in die Erde.
Diese Pflanzen sind für Kinder besonders geeignet
Radieschen können von Frühling bis Herbst (März bis September) immer wieder neu gesät und geerntet werden. Da sie schnell wachsen, sind sie besonders für ungeduldige Kinder gut geeignet. Nach dem Aussäen sind schnell die ersten Keimlinge zu beobachten. Wenn die Radieschen reif sind, können sie geerntet werden. Auch das Radieschengrün lässt sich sehr gut in grünen Smoothies verarbeiten.
Kräuter: Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Oregano, Minze, Rosmarin und Zitronenmelisse können Sie das ganze Jahr über sogar in der Wohnung ziehen. Besorgen Sie sich die Samen, und geben Sie sie in Töpfe mit Blumenerde. Die speziellen Voraussetzungen zum Ziehen der Kräuter sind auf der Samenpackung beschrieben. Wenn die Samen in der Erde sind, sollten sie immer gut feucht, aber nicht nass gehalten werden. Wenn die Samen gekeimt sind und zu kleinen Pflänzchen werden, können sie auch in größere Gefäße umgetopft werden.
Kapuzinerkresse ist reich an Vitamin C und Senfglykosiden – die Blüten sind auf einem Salat schön anzuschauen. Die Pflanze ist sehr gut für Blumenkästen oder -ampeln geeignet, da sie rankt oder klettert. Die Erde sollte locker und sandig sein, einfache Blumenerde reicht in der Regel aus. Streuen Sie einfach die Samen locker auf die Erde, und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Erde. Die Erde sollte feucht gehalten werden, jedoch nicht zu nass. Die Kapuzinerkresse benötigt mindestens vier Stunden Sonne am Tag! Sie vermehrt sich selbst und kommt jedes Jahr wieder.
Salat: Es gibt einfache Salatsorten wie Pflücksalat. Schon fertig gekeimte kleine Salatpflänzchen erhält man im Garten-Center. Diese müssen dann nur noch in ausreichenden Abständen (ca. 20 cm) eingepflanzt werden.
Möhren (Karotten) benötigen ein sonniges Plätzchen im Beet. Es gibt verschiedene Sorten: „Frühe“ Möhren können schon zwölf Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Die Erde sollte locker und eventuell mit etwas Kompost angereichert sein. Ziehen Sie eine nicht zu tiefe Rinne in die Erde, legen Sie die Samen hinein, und bedecken Sie sie leicht. Die Reihen sollten einen Abstand von ca. 15 Zentimeter haben. Wenn das erste zarte Grün aus der Erde ragt, können die Pflänzchen ein wenig auseinandergesetzt werden. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon können Sie mit Ihren Kindern Möhren anbauen: Dafür benötigen Sie jedoch ein tiefes Gefäß, damit das Wurzelgemüse genug Platz zum Wachsen hat.
Gemüse pflanzen ohne Garten: Geht das?
Es gibt viele Möglichkeiten, sein Gemüse auf dem Balkon oder gar auf der Fensterbank zu ziehen. Wichtig sind ein geeignetes Pflanzgefäß (hierzu können Sie Pflanzkübel, Töpfe oder Blumenkästen verwenden), gute Erde, etwas Dünger und viel Liebe. So geht’s: Besorgen Sie eine gute nährstoffreiche Erde, z. B. Komposterde im Garten-Center. Das Pflanzgefäß muss am Boden Löcher haben, damit das Wasser abfließen kann, denn „nasse Füße“ bei Feuchtigkeitsstau mögen Pflanzen überhaupt nicht. Eventuell können Sie kleine Tonscherben (dazu können Sie ein Tongefäß mit einem Hammer in Stücke hauen und die Scherben als Drainage benutzen) auf den Boden des Pflanzgefäßes legen, damit das Wasser ablaufen kann. Mit einer Handharke formen Sie Mulden in die Erde. Geben Sie die Samen in ausreichendem Abstand in diese Mulden, und bedecken Sie diese leicht mit Erde. Gießen Sie vorsichtig Wasser darüber. Schon vorgezogene kleine Pflänzchen aus der Gärtnerei können Sie genauso wie im Beet auch in Kübel oder Töpfe einpflanzen.