„Mein Kind will nicht hören!“

„Mein Kind gehorcht einfach nicht!“ Dieses Problem kennen alle Eltern. Vom Kleinkindalter an bis hin zur Pubertät. Bis zu einem gewissen Grad gehören Konflikte um Regeln und Grenzen zum Leben mit Kindern einfach dazu. Wenn Ihr Kind allerdings ständig bockt, schimpft und partout nicht auf Sie hören will, wird jeder Tag zur Nervenprobe. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie mithilfe von Homöopathie zu einem entspannten Alltag mit Ihrem Kind zurückfinden 

Inhaltsverzeichnis

Homöopathie für die Kinderseele

Homöopathie kann helfen, die Wogen zu Hause zu glätten. Sie wirkt in der Tiefe der Seele Ihres Kindes und hilft ihm, wieder mehr mit sich selbst ins Reine zu kommen. Es …

… wird ruhiger und kann sich besser konzentrieren.

… ist zugänglicher und kooperativer.

… ist fröhlicher.

… schläft besser.

… kann sich besser allein beschäftigen.

… wirkt insgesamt zufriedener.

… kann sich im Kindergarten oder in der Schule besser einfügen.

Kleine Globuli können Großes bewirken

In meiner Praxis erlebe ich immer wieder „schwierige“ Kinder, die nach einer homöopathischen Behandlung wie verwandelt sind. Solche tief greifenden Veränderungen werden allerdings meist nur mit einer homöopathischen Konstitutionstherapie erreicht. Kleinere Veränderungen oder Richtungsänderungen können Sie jedoch mit einer Selbstbehandlung zu Hause schaffen. Aber: Nur das homöopathische Mittel, das den „Auffälligkeiten“ Ihres Kindes entspricht, kann helfen. Vergleichen Sie daher die Beschreibungen der hier vorgestellten Mittel sorgfältig mit dem, was Sie an Ihrem Kind beobachten.

Kann oder will Ihr Kind nicht hören?

Dass Kinder nicht sofort reagieren, wenn wir etwas von ihnen wollen, ist zunächst einmal völlig normal. Sie testen Grenzen aus und versuchen, ihren Kopf durchzusetzen. Wenn Ihr Kind nicht auf Sie hört, kann das aber auch andere Gründe haben:

1. Ihr Kind ist in seine eigene Welt vertieft und träumt vor sich hin

Kleine Träumer sind häufig einfach schlecht erreichbar. Ihr Kind bekommt dann gar nicht mit, wenn es angesprochen wird.

Was Sie dagegen tun können:

Bauen Sie immer erst eine „Kontaktbrücke“ zu Ihrem Kind auf, bevor Sie eine Bitte äußern. Gehen Sie zu Ihrem Kind auf Augenhöhe, sprechen Sie es ruhig an, und berühren Sie es, wenn es Ihnen abwesend erscheint.

2. Ihr Kind fühlt sich überfordert

Manche Kinder werden mit der Zeit regelrecht „erziehungstaub“. Ständige, oftmals auch noch lautstark geäußerte Anforderungen lassen es irgendwann die Ohren auf Durchzug stellen.

Was Sie dagegen tun können:

Bombardieren Sie Ihr Kind nicht mit ständigen Anweisungen. Verkneifen Sie sich, eine Bitte an Ihr Kind mehr als zweimal zu wiederholen oder gar herauszuschreien. Bauen Sie stattdessen zunächst eine Kontaktbrücke (siehe oben) auf, und äußern Sie Ihr Anliegen ruhig, aber mit Nachdruck (z. B. ich möchte, dass du jetzt dein Zimmer aufräumst!). Kommt es Ihrer Aufforderung nicht nach, lassen Sie eine Konsequenz folgen.

3. Ihr Kind ist mit sich selbst nicht im Reinen

Krankheiten, Entwicklungsschübe und/oder belastende Ereignisse können dazu führen, dass Ihr Kind unausgeglichen und mit sich selbst nicht im Reinen ist. In solchen Phasen haben Sie es schwer mit ihm: Ganz gleich was Sie oder seine Lehrer von ihm wollen, es reagiert mit Krawall.

Was Sie dagegen tun können:

Bleiben Sie ruhig, aber bestehen Sie auf Ihr Anliegen. Lassen Sie sich keinesfalls auf einen Machtkampf ein. Gehen Sie kurz aus dem Zimmer, und holen Sie tief Luft, wenn Sie merken, dass Ihr Geduldsfaden zu reißen droht. Falls Ihr Kind sehr wütend ist (z. B. bei einem Trotzanfall), lassen Sie es sich zunächst beruhigen und sprechen dann noch mal in Ruhe mit ihm.

Diese Mittel haben sich bei Kindern bewährt

Chamomilla

Wenn Ihr Kind nicht bekommt, was es will, kann es enorm wütend werden. Es hat heftige Trotzanfälle, dabei wirft es den Kopf nach hinten, stampft mit den Füßen oder schlägt mit dem Kopf auf den Boden. Auch sonst ist es sehr reizbar und ständig unzufrieden.

Kleine Kinder beruhigen sich nur, wenn sie umhergetragen werden. Will nicht angesprochen, angesehen oder berührt werden.

Medorrhinum

Ihr Kind ist immer in Bewegung. Es kann nie lange bei einer Sache bleiben und springt von einem zum anderen. Dabei kann es sehr leidenschaftlich sein. Seine Stimmung kann von einem Moment auf den anderen komplett umschlagen. Es ist schreckhaft und ängstlich, kann aber sehr aufsässig sein.

Angst im Dunkeln. Langes Daumenlutschen, Nägelkauen, bis es blutet. Liebt barfußlaufen, hat immer heiße Füße.

Mercurius

Ihr Kind ist sehr eigensinnig und hat große Schwierigkeiten, sich anzupassen. Dabei geht es ständig bis an die Grenze des Zulässigen (Gewalt, Diebstahl, Destruktives). Unruhig und zappelig springt es von einer Sache zur anderen.

Zahnabdrücke sind auf der Zunge sichtbar. Mundgeruch. Ständiges Hungergefühl.

Phosphorus

Ihr Kind hat viele Freunde und spielt in der Schule gerne den Klassenclown. Es ist fantasievoll und sensibel, kann sich aber nur kurz auf eine Sache konzentrieren. Fühlt es sich überfordert, reagiert es unter Umständen gar nicht mehr. Hausaufgaben und anderen Verpflichtungen geht es gerne aus dem Weg.

Viele Ängste, z. B. Angst vor Alleinsein, Dunkelheit und Gewitter. Hat häufig mit Husten/Bronchitis zu tun.

Sulfur

Ihr offenes und fröhliches Kind ist bei vielen beliebt. Es ist neugierig, wissbegierig und liebt es, Dinge auseinanderzubauen sowie zu erforschen. Doch es ist auch enorm willensstark und ichbezogen. Soll es etwas tun, das es nicht will, wehrt es sich vehement.

Ihm ist immer warm, es neigt zu warm-schwitzigen Füßen (streckt nachts die Füße aus dem Bett). Verträgt keine Kuhmilch.

Tarentula

Ihr Kind ist ständig beschäftigt und in Bewegung. Pausen machen und zur Ruhe kommen kann es gar nicht. Es hat viel Energie und einen großen Freiheitsdrang. Es macht, was es will, und hört nicht auf Sie oder seine Lehrer. Es neigt zu hysterischen Wutausbrüchen und kann auch schon mal regelrecht hinterlistig oder boshaft sein.

Mag laute, wilde Musik, Autofahren und rhythmische Bewegungen.

Tuberculinum

Ihr Kind sucht ständig nach Abwechslung. Es ist neugierig, wissbegierig und will die Welt entdecken. Doch es ist auch sehr eigensinnig und tut ungern, was von ihm erwartet wird. Im Gegenteil: Oft macht es genau das, was Sie ihm verboten haben. Die häufigen Wutanfälle können sehr heftig sein. Es haut, tritt und wirft mit Dingen um sich. Oder es schlägt mit dem Kopf auf den Boden.

Viele Ängste, vor allem vor Hunden und Katzen. Schulkopfschmerzen, Zähneknirschen im Schlaf.

Veratrum album

Ihr Kind will immer im Mittelpunkt stehen. Es neigt zu Angeberei und Besserwisserei. Widerspruch verträgt es gar nicht. Es ist sehr unruhig und wiederholt immer wieder die gleichen Aktivitäten.

Frühreife Entwicklung: ernsthaft, intellektuell, altklug.

Dosierung:

Geben Sie Ihrem Kind von dem Mittel, das Ihnen passend erscheint, drei Tage lang morgens drei oder vier Globuli in der Potenz C30. Warten Sie die Wirkung anschließend drei bis vier Wochen lang ab. Wenn sich dann keine Besserung eingestellt hat, fragen Sie bitte Ihren Homöopathen um Rat.