Aggressives Verhalten in der Pubertät: Diese Strategien können helfen

Nicht nur in der Trotzphase können Kinder extrem anstrengende Verhaltensweisen entwickeln, auch in der Pubertät sind Eltern vor Wutanfällen, Trotzreaktionen und aggressiven Verhaltensweisen nicht geschützt.  

Inhaltsverzeichnis

So bekommen Sie aggressives Verhalten trotz Pubertät in den Griff

Das Alter der Kinder beim Eintritt in die Pubertät hat sich in den letzten Jahren weiter nach unten verschoben, und schon in der Grundschule bekommen einige Mädchen ihre erste Periode. Kein Wunder, dass dabei Gefühlsausbrüche, Wortattacken und aggressives Verhalten als Ausdruck von Hilflosigkeit bei Ihrem Kind entstehen können.

Bleiben Sie gelassen, auch wenn es schwer fällt. Obwohl die Angriffe Ihres trotzigen oder aggressiven Kindes für Sie als Eltern extrem belastend sein können und Ihnen vielleicht emotional stark zusetzen, ist es dennoch wichtig, gelassen zu reagieren und sich nicht auf die Ebene Ihres aggressiven und pubertierenden Kindes zu begeben. Reagieren Sie nicht emotional, schreien Sie nicht zurück und versuchen Sie, einen gefühlsmäßigen Abstand zu Ihrem Kind zu halten. Es testet aus, wie weit es mit seinem aggressiven Verhalten gehen kann, und lernt dabei ganz wichtige Verhaltensregeln für sein späteres Umgehen mit anderen Menschen. Gerade wenn sie toben, brüllen und schlagen, brauchen Kinder in der Pubertät, klare Richtlinien, die ihnen vermitteln, was richtig ist und was falsch. Diese Regeln müssen von den Eltern kommen.

Anti-Aggressions-Regeln bei aggressivem Verhalten in der Pubertät

Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in einer ruhigen Stunde Anti-Aggressions-Regeln für den Umgang fest:

  1. Es wird niemals geschlagen oder gehauen.
  2. Wir beschimpfen uns nicht gegenseitig.
  3. Wer wütend ist, kann sich zurückziehen, um sich zu beruhigen.
  4. Wir versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden, und setzen uns schon nach kurzer Zeit erneut zusammen.

Die Vorbildrolle der Eltern ist in der Pubertät besonders wichtig

Natürlich können Sie von Ihrem Kind nicht verlangen, dass es die Regeln während eines Wutanfalls stets parat hat und anwenden kann. Das ist Aufgabe der Eltern, denn die Kinder lernen ja noch.

Wenn Ihr Kind Sie anschreit: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und die Ursache der Eskalation herauszufinden. Falls Ihr Kind mit aggressivem Verhalten reagiert und sich auf kein vernünftiges Gespräch einlässt, erinnern Sie es an die zusammen festgelegten Regeln. Lenkt es nicht ein, beenden Sie die Situation ohne weitere Diskussion. Lassen Sie sich nicht zum gegenseitigen Anschreien verleiten. 

Es ist wichtig, dass Ihnen bewusst ist, welchen Einfluss Ihr Verhalten auf das künftige Verhalten Ihres Kindes hat. Von Ihnen lernt es, gerade während der Pubertät, mit Frust und Wut umzugehen. Sie sind das Vorbild, dem es folgen wird.

10 bewährte Strategien gegen aggressives Verhalten in der Pubertät

  1. Vermeiden Sie selbst aggressive und trotzige Verhaltensweisen, denn Kinder kopieren ihre Eltern und deren Verhalten.
  2. Reagieren Sie nicht emotional oder wütend. Atmen Sie ruhig durch und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es so nicht weiterkommt.
  3. Zeigen Sie Alternativen auf: „Wenn du mir das ruhig sagst und mich nicht anschreist, dann mache ich, was du willst.“
  4. Ignorieren Sie verbale Aggressionen Ihres pubertierenden Kindes, aber schreiten Sie bei Gewalt unbedingt kompromisslos ein. Schlagen, Treten, Kratzen, Beißen und Zerstören von Gegenständen sind nicht akzeptabel.
  1. Sprechen Sie nach dem Abklingen des „Sturms“ mit Ihrem Kind über die Situation und zeigen Sie ihm dann Alternativen auf.
  2. Akzeptieren Sie die Enttäuschung oder Trauer, die hinter dem aggressiven Verhalten steht. „Ich verstehe, dass du wütend bist. Aber glaubst du, so kannst du etwas erreichen?“
  3. Loben Sie Ihr Kind immer, wenn es schwierige Situationen ohne aggressive Verhaltensausbrüche meistert. So verstärken Sie das erwünschte Verhalten.
  4. Klären Sie genau, warum Ihr Kind aggressiv ist. Ungerechte Strafen oder Vorwürfe machen Ihr Kind in der Pubertät nur noch aggressiver.
  5. Bleiben Sie konsequent, damit Ihr Kind weiß, was es darf und was nicht. Verlässliche Regeln sind ein Muss während der Pubertät eines Kindes.
  6. Halten Sie Ihre Versprechen, denn ein oft enttäuschtes Kind wird zu Recht trotzig oder aggressiv.