Loslassen: Warum Vertrauen in Ihren Teenager jetzt so wichtig ist!
Vertrauen in Ihren Teenager
Jugendliche halten sich nicht immer an die Regeln, schlagen gelegentlich über die Stränge oder provozieren auch mal ganz gerne. Das fordert Eltern stark heraus. Dennoch sollten Mütter und Väter Ihren Teenagern stets (wieder) Vertrauen entgegenbringen. Denn: Je mehr Vertrauen Sie in Ihr Kind und seine Fähigkeiten haben, desto leichter fällt es ihm, sich langsam abzunabeln. Und desto leichter fällt es Ihnen selbst, Ihr Kind loszulassen.
Auch Ihr Teenager wird vermutlich Ihr Vertrauen und Ihre Geduld gelegentlich auf die Probe stellen. Wenn er Sie beispielsweise provoziert, könnten die dahintersteckenden Fragen lauten: ?
- „Werde ich noch geliebt und akzeptiert, auch wenn ich nicht mehr das brave, liebe Kind bin?“ ?
- „Ist es okay für meine Eltern, wenn ich andere Entscheidungen treffe als sie?“
- „Halten meine Eltern es aus, dass ich mich vielleicht in eine andere Richtung entwickle, als sie es gerne hätten?
- „Was passiert, wenn ich meine Eltern enttäusche? Halte ich das selber aus? Oder bin ich von ihrer Anerkennung noch abhängig?“ ?
- „Sind meine Eltern im Notfall wirklich für mich da, oder ist das alles nur leeres Gerede und ich bekomme im Zweifelsfall doch was auf den Deckel?“ ?
- „Wie viel Verständnis haben meine Eltern wirklich für mich?“ usw.
Ihr Teenager testet Sie also möglicherweise aus – aber nicht weil es Sie ärgern oder prüfen möchte, sondern weil es sicher gehen möchte, auch dann Ihre Zuneigung nicht zu verlieren, wenn es erwachsen und unabhängiger wird.
Selbsttest: Wie viel Vertrauen habe ich in meinen Teenager?
Wenn Sie prüfen wollen, wie stark Ihr Vertrauen in Ihr Kind gerade ist, machen Sie doch diesen kleinen Test. Kreuzen Sie einfach an, was jeweils zutrifft. Zählen Sie zum Schluss zusammen, wie oft Sie zutreffende Antworten angekreuzt haben, und lesen Sie das Ergebnis unten in der Auswertung nach.
- Wichtig: Es handelt sich dabei nur um ein aktuelles Stimmungsbild. Machen Sie den Test an verschiedenen Tagen, kann das Ergebnis möglicherweise schwanken.
Welche dieser Aussagen treffen zu? | |
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1. | Ich bin davon überzeugt, dass mir mein Kind meistens die Wahrheit sagt. |
2. | Ich traue meinem Kind zu, seine Angelegenheiten weitgehend und altersangemessen selbst zu regeln. |
3. | Ich kann es gut aushalten, dass mein Kind auch mal Geheimnisse vor mir hat. Jeder braucht seine Intimsphäre! |
4. | Ich gehe davon aus, dass mein Kind sich gut vor Gefahren schützen kann (soweit das möglich ist). |
5. | Ich verzeihe meinem Kind, wenn es mal „dumme Entscheidungen“ getroffen hat. Wir alle machen schließlich Fehler! |
6. | Mein Kind bekommt von mir immer eine zweite (und sogar dritte) Chance. |
7. | Ich vertraue darauf, dass meinem Kind nichts Schlimmes passieren wird. |
8. | Ich bin recht sicher, dass mein Kind sich mir anvertrauen wird, wenn es in Not gerät. |
9. | Ich kann mein Kind ganz gut ziehen lassen. Es wird halt groß! |
10. | Ich bin sicher, dass mein Kind einen guten Charakter hat und nichts wirklich Schlimmes anstellen wird. |
11. | Ich frage mein Kind nach den Gründen, wenn es sich verspätet oder sich an sonstige Regeln nicht gehalten hat. Manchmal gibt es dafür ja triftige Gründe. |
12. | Ich habe bis jetzt recht gute Erziehungsarbeit geleistet. Ich bin sicher, dass uns das hilft, einigermaßen unbelastet durch die Pubertät zu kommen. |
Auswertung des Tests: Wie viel Vertrauen habe ich in meinen Teenager?
- Wenn Sie „trifft meistens zu“ 9- bis 12-mal angekreuzt haben:
Prima, Sie haben viel Vertrauen in Ihr Kind!
Geben Sie ihm weiterhin viel Vertrauensvorschuss und erkennen Sie es an, wenn Ihr Kind sich verantwortungsbewusst verhält. - Wenn Sie „trifft meistens zu“ 5- bis 8-mal angekreuzt haben:
Das Vertrauen in Ihr Kind ist nicht schlecht, aber ausbaufähig.
Fragen Sie sich, woran das liegt. Haben Sie vielleicht starke Ängste? Machen Sie sich besondere Sorgen? Wenn ja: Woher könnten diese Sorgen kommen? Holen Sie sich Hilfe für die Beantwortung dieser Fragen, etwa bei einer guten Freundin oder in einer Erziehungsberatung. - Wenn Sie „trifft meistens zu“ 0- bis 4-mal angekreuzt haben:
Das Vertrauen in Ihr Kind und seine Fähigkeiten ist schwach ausgeprägt. ?
Im folgenden Abschnitt, finden Sie einige Vorschläge, wie Sie sich in bestimmten Situationen am besten verhalten. ?Suchen Sie sich gegebenenfalls professionelle Hilfe in einer Familienberatung.
Hilfe, ich habe zu wenig Vertrauen!
Schwierigkeiten und wie Sie diese überwinden können
Hier finden Sie einige Herangehensweisen zu häufigen Schwierigkeiten und Problemen, wie Sie am besten mit der Situation umgehen und reagieren sollten.
Ihr Kind hat schon oft etwas hinter Ihrem Rücken getan, was Sie verboten hatten. Es fällt Ihnen deshalb schwer, ihm zu vertrauen. |
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hr Kind war in einer Rauferei verwickelt, und Sie haben Sorge, dass das öfter passieren könnte. |
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Ihr Kind begibt sich gelegentlich in gefährliche Situationen. Sie haben Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte. |
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Ihr Kind umgibt sich mit Freunden, die Ihnen nicht sonderlich gefallen. Deshalb fällt es Ihnen schwer, es mit ihnen ziehen zu lassen. |
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Ihr Teenager kommt abends oft zu spät nach Hause. Das macht Sie ärgerlich und misstrauisch. |
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Ihr Teenager erzählt Ihnen nichts oder sehr wenig von sich. Das macht Sie misstrauisch und ängstlich. |
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