Elternabend und Lehrergespräch: So gehen Sie am besten vor!

Lehrergespräche und Elternabende sind ein gutes Mittel für Eltern und Lehrer, sich gegenseitig kennenzulernen und einen Überblick über die Leistungen und das Verhalten des Kindes in der Schule zu bekommen. Die richtige Herangehensweise an diese Termine erleichtert Eltern, Lehrern und dem Schulkind das Leben enorm. Lesen Sie hier, wie Sie am besten vorgehen. 

Inhaltsverzeichnis

Tipps zur Vorbereitung und zum Umgang mit Lehrergesprächen

Elternabende und Lehrergespräche können für alle Beteiligten sehr informativ und angenehm sein. Diese Termine bieten Eltern die Chance zu erfahren, wie es ihrem Kind in der Schule geht, welchen Eindruck es hinterlässt und wie die schulischen Leistungen ausfallen. Außerdem haben Lehrer die Chance eventuelle Probleme anzusprechen und mit den Eltern gemeinsam eine Lösung zu suchen. Doch gerade, wenn es bei dem Gespräch um Probleme und Schwierigkeiten des Kindes beim Lernen, mit dem Mitschülern oder dem Lehrer selbst geht, kann das Lehrergespräch zu Konflikten führen. Diese 6 Tipps sollen Ihnen helfen, das Lehrergespräch richtig „anzupacken“.

1.      Reden Sie vor dem Elternabend mit Ihrem Kind!

Sofern Ihr Kind dazu Bereitschaft signalisiert, ist die beste Vorbereitung auf ein Lehrergespräch sicher eine Unterredung mit Ihrem Kind. Lassen Sie Ihr Kind das Problem aus seiner Sicht schildern, betreiben Sie gemeinsam Ursachenforschung, suchen Sie nach Lösungen. Besprechen Sie den möglichen Beitrag des Lehrers zur Lösung des Problems: Wie kann er unterstützen? Wo kann er klären? Überlegen Sie, ob Ihr Kind an dem Lehrergespräch teilnehmen soll, und, wenn ja, fragen Sie Ihr Kind danach, ob es das möchte.

2.      Informieren Sie den Lehrer im Gespräch und seien Sie ehrlich!

Um verändertes Verhalten oder einen Leistungsabfall Ihres Kindes richtig deuten zu können, sind Lehrer manchmal auch auf Informationen von Ihnen angewiesen. Dazu sind Elternsprechtage da. Ist zum Beispiel bei Ihnen in der Familie jemand länger krank, trennen die Eltern sich oder wird ein Geschwisterkind geboren – solche und andere Veränderungen können sich auf die Leistung und das Verhalten Ihres Kindes auswirken. Seien Sie ehrlich und verheimlichen Sie solche wichtigen Informationen nicht, denn nur so können die Lehrer Ihr Kind auch richtig unterstützen.

3.      Suchen Sie beim Elternsprechtag gemeinsam nach Lösungen und Maßnahmen!

Möchte Ihr Kind seine schulischen Leistungen wieder verbessern, dann suchen Sie gemeinsam mit dem Lehrer nach umsetzbaren Lösungen und Maßnahmen. Vor allem an der Ausarbeitung solcher Lösungsvorschläge sollte Ihr Kind beteiligt sein. Nur wenn es diese Ideen, wie zum Beispiel einen Sitzplatzwechsel, zusätzlich Nachhilfe oder Förderstunden, ein „freiwilliges“ Referat etc., mit trägt, kann es auch erfolgreich sein. Daher kann es von Vorteil sein, Ihr Kind mit zum Elternabend zu nehmen!

4. Vereinbaren Sie nach dem Lehrergespräch realistische Ziele!

Achten Sie darauf, dass die beim Elternsprechtag gesetzten Ziele auch erreicht werden können. Ist Ihr Kind zum Beispiel Opfer ständiger Mobbingattacken gewesen, dann wäre es unrealistisch, es in einem halben Jahr als Klassensprecher zu sehen. Ein machbares Ziel wäre hier, dass Ihr Kind dann nicht mehr geärgert und in Ruhe gelassen wird.

Auch bei der Formulierung von Notenzielen sollten Sie, der Lehrer und Ihr Kind vorsichtig sein. Ziele zu setzen ist wichtig, damit der „Motor“ in die richtige Richtung läuft, aber die Vorgabe muss für Ihr Kind auch erreichbar sein. Superman oder Superwoman werden nicht über Nacht geboren. Bevor sich Leistungsverbesserungen direkt in der Note niederschlagen, müssen oft erst große inhaltliche Lücken geschlossen werden, und das Zutrauen in das eigene Können muss wieder wachsen. Das braucht Zeit. Ist dann das gesetzte Notenziel zu hoch, ist Ihr Kind schnell frustriert und gibt auf, obwohl es sich eigentlich auf dem richtigen Weg befindet.

5.      Verabreden Sie einen neuen Gesprächstermin mit dem Lehrer!

Sind Sie sich mit dem Lehrer Ihres Kindes über eine Lösung des Problems einig geworden, dann verabreden Sie einen neuen Termin für ein Lehrergespräch, an dem die Wirksamkeit der Vereinbarung geprüft wird. So haben alle Seiten ein zeitliches Ziel, auf das hingearbeitet werden kann. Planen Sie diesen Termin zeitlich nicht zu eng, sondern geben Sie allen Beteiligten ausreichend Zeit, die gewünschte Lösung herbeizuführen. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von vier bis sechs Wochen realistisch.

6.      Wenn der Lehrer Gespräche abblockt, wenden Sie sich an die Schulleitung!

Haben Sie es tatsächlich mit einem völlig unzugänglichen Vertreter der Lehrerschaft zu tun und alle Ihre freundlichen Gesprächsversuche stoßen auf Gegenwehr oder versanden tatenlos, bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, einen Brief an die Schulleitung zu schreiben. Bleiben Sie auch hierbei freundlich und sachlich, und begründen Sie Ihre Bedenken wohlüberlegt. Bedenken Sie bitte, dass unsere Gesprächstipps für Lehrergespräche auch dabei eine große Hilfe sein können, um das Problem vom Tisch zu bekommen.