Intelligenz: Wo liegen die Stärken Ihres Kindes?

Die Intelligenz der westlichen Gesellschaften ist seit dem Zweiten Weltkrieg stetig angestiegen. Es gibt also Möglichkeiten, die generelle Intelligenz oder bestimmte Teilbereiche der Intelligenz zu verbessern. Hier erfahren Sie, in welchen Intelligenzbereichen sich Ihr Kind besonders hervortut. 

Inhaltsverzeichnis

Stärken in der Intelligenz

Haben Sie eine Vorstellung davon, wie klug Ihr Kind bereits ist und was es besonders gut kann? Wissen Sie, welche Lernangebote oder Spiele die Intelligenz besonders fördern? Sind Computer gut oder schlecht für die Intelligenz? Viele Eltern möchten gerne wissen, an welcher Stelle der Intelligenzskala ihr Kind angesiedelt ist und wie sie es optimal fördern können, damit es sein Potenzial ausschöpfen kann. Anhand unserer Checkliste können Sie überprüfen, in welchen Basisfähigkeiten Ihr Kind seine Stärken hat oder ob seine Fähigkeiten in allen Bereichen ungefähr gleich stark ausgeprägt sind. Sie finden die Checkliste am Ende dieses Artikels.

Intelligenz in den verschiedenen Intelligenzbereichen lässt sich steigern

Nur wenige hochbegabte Kinder haben eine ganz gleichmäßig verteilte Intelligenz und schneiden in allen Bereichen gleich stark ab. Das ist eine optimale Ausgangslage für schulischen Erfolg. Wahrscheinlich haben Sie jedoch mittels der Checkliste festgestellt, dass bei Ihrem Kind die verschiedenen Fähigkeiten unterschiedlich stark ausfallen. Das ist auch gut so und garantiert die Vielfalt des Lebens. Trotzdem hat die Verteilung der Fähigkeiten auch Konsequenzen. Bereiche, in denen eine hohe Intelligenz besteht (z. B. bei einer ausgeprägten sprachlichen Intelligenz), befähigen Ihr Kind zu besonderen Leistungen (z. B. beim Erlernen einer Fremdsprache). Es kann sinnvoll sein, das Lernverhalten, das Ausbildungsziel und den späteren Beruf danach auszurichten. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Welcher Intelligenzbereich passt zu welchem Berufsbild?

sprachliche Intelligenzu. a. Erzieher, Autoren, Journalisten, Schriftsteller, Rechtsanwälte, Sprachwissenschaftler, Übersetzer, Lektoren, Berufe mit Kundenkontakten
mathematischlogische Intelligenzu. a.Wissenschaftler, Philosophen, Computerfachleute, Buchhalter, Kaufleute
visuell-räumliche Intelligenzu. a. Bildhauer, Architekten, Schachspieler,Vermesser,

Blumendekorateure, Designer, Grafiker
interpersonale Intelligenz (andere Menschen verstehen)u. a. Therapeuten, Politiker, Lehrer, Verkäufer, Dozenten, Ärzte
intrapersonale Intelligenz (mit den eigenen Gefühlen umgehen können)u. a. Schauspieler, Maler, Musiker, Schriftsteller, Künstler

Intelligenz ist nicht alles

Die festgestellten Fähigkeiten Ihres Kindes können – optimal eingesetzt und ausgeschöpft – zu schulischem Erfolg führen. Doch auch weniger intelligente Kinder können trotzdem höchste Leistungen erzielen. Die bekannte Psychologin Elsbeth Stern betont sogar, dass Lernfortschritte nicht vorwiegend von der Intelligenz abhängen:„Vorwissen und Übung können eine niedrigere Intelligenz durchaus wettmachen, umgekehrt aber kann eine hohe Intelligenz fehlendes Wissen nicht kompensieren.“

Buchtipp: "Lernen macht intelligent"
„Lernen macht intelligent“ von Elsbeth Stern und Aljoscha Neubauer, Verlagsgruppe Random House, 1.Auflage 2007

Intelligenz braucht einen Motor

Auch das Arbeitsgedächtnis, die Verarbeitungsgeschwindigkeit und der Wille zum Lernen sind für Erfolg in der Schule notwendig, die Intelligenz allein reicht oft nicht aus. Das Arbeitstempo, z. B. bei Klassenarbeiten oder Hausaufgaben, die Speicherung von Wissen durch Lernmethoden und die bewusste Steuerung der Konzentrationsfähigkeit sind ebenfalls Voraussetzungen für den schulischen Erfolg. Eine etwas niedrigere Intelligenz muss also nicht zu Misserfolgen in der Schule führen. Genauso können hochintelligente Kinder an lebenspraktischen Anforderungen, geringer Leistungsbereitschaft oder besonderen Verhaltenseigenarten scheitern.

Das macht Kinder schlau

Eine abwechslungsreiche Umwelt, stabile Beziehungen, vielfache Lernanreize und zu bewältigende Herausforderungen sind optimale Bedingungen, unter denen Kinder ihr Potenzial entfalten und erweitern können. Dazu gehören mäßiger Fernseh- und Computerkonsum, anregende Gespräche und Unterhaltungen in der Familie, früher und dauerhafter Umgang mit Büchern, vielfältiges, fantasieanregendes Spielzeug, Ausflüge und Unternehmungen mit Familie und Freunden, Übernahme von Verantwortung in der Familie, Hilfe zur Selbsthilfe beim Lernen, Ausflüge, Exkursionen, Besuche.

Checkliste: Wie arbeitet und lernt Ihr Kind?

Positives ArbeitsverhaltenJaNein
Kann Ihr Kind sich Lerninhalte auch über die Ferien merken? O  O
Hat Ihr Kind keine Probleme, sich Aufträge für ein paar Tage zu merken? O  O
Probiert Ihr Kind manchmal ausgefallene Dinge, um Probleme zu lösen? O  O
Kann Ihr Kind sich mehrere Arbeitsaufträge merken und sie nacheinander ausführen? O  O
Arbeitet Ihr Kind zügig, und ist es schnell fertig? O  O
Wendet Ihr Kind Lerntechniken, z. B. die Lernkartei, an? O  O
Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihr Kind denkt schneller, als es schreibt? O  O
Sind die Aufsätze Ihres Kindes einfallsreich und unterhaltsam? O  O
Hat Ihr Kind Spaß am Lernen? O  O
Stellt Ihr Kind weiterführende Fragen? O  O
Ist Ihr Kind bereit, sich für das Lernen anzustrengen oder neue Methoden auszuprobieren? O  O

Auswertung:

Ihre „ja“-Antworten sollten die „nein“-Stimmen übertreffen (mindestens sieben). Erst dann kann Ihr Kind seine Intelligenz auch optimal ausnutzen.

Computer und Gameboy fördern bestimmte Intelligenzbereiche

Die Intelligenzsteigerung durch Computer und Konsolen betrifft vornehmlich die abstrakten und visuell-räumlichen Fähigkeiten, beispielsweise die Fähigkeit, sich einen aufgefalteten Würfel als Ganzes vorstellen zu können.

Mein Tipp:
Wenn Sie nicht sicher sind, warum Ihr Kind in manchen Fächern oder Situationen schlechte Leistungen erbringt, sollte Sie es bei Fachleuten, z. B. in einer Erziehungsberatungsstelle, testen lassen. Auf unserem Portal finden Sie zudem andere interessante Tipps, wie Sie eine Hochbegabung erkennen und fördern können.