Selbstverantwortung fördern: Teenager motivieren mit dem Wochenplan!
Schüler und Eltern kennen das täglich wiederkehrende Gezerre rund um die nachmittäglichen Lern- und Arbeitszeiten. Kaum ein Schüler hat nach der Schule noch großartig Lust auf Hausaufgaben oder die Vorbereitung der nächsten Klassenarbeit. Mit dem Wochenplan können Sie Ihr heranwachsendes Kind unterstützen.
Fördern Sie die Selbstverantwortung Ihres Heranwachsenden
Ist Ihr Kind erst einmal in der Pubertät, dann wächst in der Regel von Tag zu Tag sein Wunsch selbstständiger zu werden. Heranwachsende möchten zunehmend ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Manchen gelingt das schon ganz gut, andere manövrieren sich dabei noch regelmäßig ins Chaos.
Wie auch immer: Das Einmischen der Eltern in schulische Angelegenheiten wird von kaum einem pubertierenden Jugendlichen geschätzt, auch wenn ihnen ein bisschen Unterstützung vielleicht weiterhelfen würde. Es kommt also darauf an, WIE Sie helfen und WIE Ihre Unterstützung aussieht, damit Ihr Kind sich einerseits nicht von Ihnen bevormundet fühlt und andererseits das selbständige Planen bzw. Organisieren sowie das eigenmotivierte Lernen bzw. Arbeiten trainiert.
Ideales Motivationstraining: Das gehört in den Wochenplan!
Zunächst überträgt Ihr Kind seinen Stundenplan in den Wochenplan. Anschließend sollte es überlegen, ob und wie lange es nach der Schule pausieren muss, bis es sich wieder fit fühlt für die weiteren anstehenden Aufgaben. Nun trägt es verbindlich für jeden Tag in der Woche seine festen Hausaufgaben- und Lernzeiten sowie feste Freizeittermine und andere Termine in den Plan ein. Am besten wählt es für jede Rubrik eine andere Farbe.
• den Stundenplan | • feste Freizeitaktivitäten (Musik, Sport) |
• Pausenzeiten | • weitere feste Termine (Nachhilfe etc.) |
• Hausaufgabenzeiten | • nicht verplante Freizeit |
• zusätzliche Lernzeiten | |
Mein Tipp: Die Wochenplan-VorlageMit der Vorlage für einen Wochenplan kann Ihr Kind direkt mit der Plan-Erstellung. Hier finden Sie eine Vorlage zum Downloaden hier. |
So motivieren Sie Ihr Kind in der Pubertät richtig!
Wie motiviert Ihr Kind seinen Wochenplan erarbeitet und wie verbindlich es sich anschließend daran hält, hängt entscheidend davon ab, wie selbstständig und eigenverantwortlich es agieren kann. Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:
- Nicht Sie planen für Ihr Kind, sondern Ihr Kind plant für sich selbst!
Intervenieren Sie zu sehr, handelt es sich nicht mehr um den persönlichen Wochenplan Ihres Kindes, sondern um Ihren Plan, den Ihr Kind erfüllen soll. Es besteht die Gefahr, dass Ihr Kind Ihnen „beweisen“ will, dass Ihr Plan nicht funktionieren kann! Also: Lassen Sie die Verantwortung für das Erstellen des Planes bei Ihrem Kind – nur so können Eigenmotivation und Selbstverantwortung entstehen. - Sie dürfen Vorschläge machen und beraten: Lassen Sie Ihr Kind lieber entscheiden.
Wenn Sie begründete Zweifel haben, dass Ihr Kind z. B. zu wenige, zu viele oder an ungünstiger Stelle Lernzeiten eingeplant hat, können Sie Alternativen vorschlagen. Ihr Kind entscheidet jedoch, ob es diese Alternative annehmen möchte. - Steht der Plan, sollte Ihr Kind ihn erst mal eine Weile lang ausprobieren.
Legen Sie gemeinsam fest, bis wann (z. B. einem Monat lang). - Zum vereinbarten Zeitpunkt lassen Sie Ihr Kind seine Arbeit mit dem Wochenplan reflektieren. Loben Sie es, wenn es schon Fortschritte gemacht hat. Halten Sie sich aber mit Be- oder Verurteilungen zurück. Stellen Sie stattdessen lieber Fragen, die Ihr Kind zum Nachdenken anregen, etwa:
„Was denkst du, an welchen Tagen hat dein Plan schon gut funktioniert, an welchen Tagen noch nicht?“ oder „Welche Änderungen würdest du vornehmen?“ - Überlassen Sie Ihrem Kind, welche Korrekturen es im Wochenplan vornehmen möchte.
Bitte bedenken Sie! Der Wochenplan ist kein Rezeptvorschlag zum „Backen“ perfekter Schüler, sondern ein pädagogisches Instrument bzw. eine Vorlage, mit dem die Eigenmotivation, Planungskompetenz und Selbstverantwortung von Kindern bzw. Jugendlichen für das eigene Lernen schrittweise verbessert werden kann. Jeder Schritt in diese Richtung ist ein Erfolg und kann durch Ihre positive Rückmeldung weiter bestärkt werden.
Auf einen Blick: Die Vorteile des Wochenplans
- nimmt Ihrem Kind das Nachdenken darüber ab, wann es mit seinen Aufgaben beginnen soll, die täglichen Zeiten dafür stehen fest,
- fördert die Konzentration auf die Aufgaben und nicht auf mögliche Ablenkungen,
- hat für Ihr Kind eine hohe Verbindlichkeit, da es ihn selbst erstellt hat,
- befreit Sie von dem täglichen Druck, Ihr Kind zum Arbeiten motivieren zu müssen,
- fördert die Planungsfähigkeit, die Selbstständigkeit und die Eigenmotivation Ihres Kindes.