So lernt Ihr Kind zu sparen und verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen!
Blicken Eltern auf ihre eigene Kinderzeit zurück, fällt eines schnell auf: Die Zeit im Haus der Eltern empfanden die meisten als besonders behütet und sorglos. Auch dass sich Kinder keine Gedanken darüber machen müssen, wie sie ihren Lebensunterhalt in finanzieller Hinsicht bestreiten können, ist ein wichtiger Punkt. Eltern sollten darüber hinaus jedoch nicht vergessen, dass auch die eigenen Kinder einmal auf beiden Beinen im Leben stehen werden. Die Werte und das Verantwortungsbewusstsein aus der Erziehung helfen ihnen dann dabei, erfolgreich und selbstbestimmt zu leben. Auch der Umgang mit Finanzen sollte daher schon von Kindesbeinen geübt werden.
Kinder und Geld
Die Vorbildfunktion der Eltern zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Kindheit und Jugendzeit. Auch wenn Kinder sich gelegentlich durch trotziges Verhalten und kritisches Hinterfragen mit dem Verhalten der Eltern auseinandersetzen, so orientieren sie sich dennoch an den ihnen vorgelebten Werten. Was für den Umgang in sozialen Situationen und die Körperhygiene gilt, spielt auch beim Ausgeben und Sparen von Geld eine Rolle. Damit die eigenen Kinder später im Leben verantwortungsbewusst haushalten können, sollten sie dies auch schon bei ihren Eltern beobachten können.
Gar nicht über Geld zu sprechen, oder das Thema nur oberflächlich zu behandeln, ist daher keine gute Idee. Eltern sollten ihren Kinder zwar keine Angst machen, aber dennoch offen darüber sprechen, wie wichtig Geld im Leben ist. Neugierige Fragen rund um all die Dinge, die Kosten verursachen und auch zur Herkunft des Geldes dürfen Eltern daher gerne ausführlich beantworten. Kinder erhalten so schnell ein feines Gespür dafür, dass Geld die meisten Bereiche des Lebens beeinflusst.
Taschengeld als Starthilfe
Während Kleinkinder vor dem Kindergarten nur wenig Sinn für Geld haben und mit anderen Lernaufgaben beschäftigt sind, erwacht bei etwa Vierjährigen langsam das Interesse am „eigenen“ Geld. Auch die offizielle Taschengeldtabelle beginnt daher schon ab einem Alter von vier Jahren. Hier sollten Kinder bis zum sechsten Geburtstag laut Empfehlung fünfzig Cent pro Woche erhalten. Die wöchentliche Auszahlung des Taschengeldes ist sinnvoll, da Kinder so nicht in Versuchung kommen, ihr gesamtes monatliches Taschengeld auszugeben und erstes Haushalten lernen. Die Taschengeldtabelle empfiehlt Eltern, ihren Kindern bis zu einem Alter von neun Jahren wöchentliches Taschengeld zu geben. Mit sechs und sieben erhalten Kinder laut Empfehlung 1,50 bis zwei Euro und mit acht und neun Jahren zwei bis drei Euro pro Woche.
Danach können Eltern zur monatlichen Auszahlung wechseln. Dann staffeln sich die empfohlenen Beiträge wie folgt:
- 10 und 11 Jahre: 13 bis 16 Euro
- 12 und 13 Jahre: 18 bis 22 Euro
- 14 und 15 Jahre: 25 bis 30 Euro
- 16 und 17 Jahre: 35 bis 45 Euro
- ab 18 Jahren: 70 Euro
Wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern keine konkreten Vorgaben hinsichtlich der Nutzung ihres Taschengeldes machen. Ist der Geldbeutel nach einem Besuch im örtlichen Kiosk bereits am ersten Tag wieder leer, so muss das Kind bis zum nächsten Mal warten. Treten dann in der Zeit ohne Geld spontane Wünsche auf, lernen Kinder schnell, wie wichtig es ist, Geld nicht immer sofort auszugeben. Dann sind sie dazu in der Lage, auch die höheren monatlichen Beträge mit Bedacht zu behandeln. Dies wiederum stärkt das Bewusstsein der Jugendlichen für sinnvolle Finanzplanung und kann ihnen bei der späteren Verwaltung des eigenen Gehaltes helfen. Weitere Informationen rund um den sinnvollen Umgang mit Taschengeld speziell für Teenager.
Auch an die Zukunft denken – Sparen im großen Stil
Während das Taschengeld eine sinnvolle Möglichkeit ist, Kindern den täglichen Umgang mit Geld beizubringen, denken Eltern zunehmen auch an die Zukunft. Schließlich wird das wöchentlich oder monatlich ausgezahlte Geld selbst kleinen Sparfüchsen kaum dabei helfen, später einmal ihr Studium oder das erste eigene Auto zu finanzieren. Vor allem in der Zeit kurz vor dem Auszug aus dem Elternhaus wird es für Jugendliche besonders teuer. Gut hat es da, wer schon frühzeitig vorgesorgt und langfristig geplant hat.
Damit können Eltern und Kinder schon früh beginnen. Einige Banken bieten spezielle Kinderkonten mit und ohne Sparvertrag an, auf die Eltern und Kinder regelmäßig Geld einzahlen können. Der klare Vorteil der frühen Nutzung eines Kinderkontos ist, dass Jungen und Mädchen schon während der Schulzeit erste Berührungspunkte mit Banken haben werden. Zu verstehen, dass Banken das Geld nicht einfach nur nehmen, sondern dass sie damit arbeiten und die eingezahlten Euros sogar vermehren können, mag zunächst schwer fallen, ist aber dennoch eine wichtige Erfahrung.
Da manche Banken Kinderkonten mit einer vergleichsweise hohen Verzinsung anbieten, nutzen viele Eltern diese Möglichkeit auch zum Ansparen finanzieller Mittel für später. Stehen dann größere Ausgaben an, kann das Geld auf dem Konto genutzt werden, um auch teure Klassenfahrten, Schüleraustauschprogramme oder die Ausbildung zu finanzieren. Am 18. Geburtstag schließlich können Eltern ihrem Kind dann das Konto offiziell „übergeben“. Dann ist die Umwandlung in ein normales Girokonto möglich und der inzwischen junge Erwachsene ist selbst verantwortlich für weiteres Sparen und Ausgeben. Ist bis zu diesem Zeitpunkt alles gut gelaufen und haben Sohn oder Tochter gelernt, wie wichtig ein verantwortungsbewusster Umgang mit Geld ist, erleben auch Eltern diesen wichtigen Schritt deutlich sorgenfreier.